Die OKH-Katze – mitteilungsbedürftiger Schmusetiger

  • Die OKH-Katze ist eine relativ junge Rasse.
  • Eine Orientalisch Kurzhaar braucht viel Aufmerksamkeit und Liebe
  • Orientalische Kurzhaarkatzen sind sehr intelligent und lernfähig.

Ein glattes, weiches Fell, grüne Augen, die die Bezugsperson oft fixieren, ein schlanker, muskulöser Körper und ein Gehirn, das immer nach etwas Neuem sucht und gern auch Unsinn ausheckt – das ist die OKH-Katze, die Orientalische Kurzhaarkatze.

Woher die zärtliche Familienkatze stammt und was die Rasse auszeichnet, erfahren Sie hier. Außerdem weisen wir auf Besonderheiten hin, die Sie bei der Haltung beachten müssen, und geben Tipps zur Anschaffung.

1. Die OKH-Katze geht auf die Siamkatze zurück

OKH-Katzen sind Briten

Trotz des „orientalisch“ im Namen sind die OKH-Katzen echte Briten – hier wurden sie in den 1950er Jahren erstmals gezüchtet. Seit 1972 sind sie als Rasse anerkannt.

Nachdem im Jahr 1920 der Siamese Cat Club of Britain beschloss, dass „echte“ Siamesen nur noch blaue Augen haben dürften, begannen verschiedene Züchter mit anderweitigen Variationen. Die Baronin von Ullman kreuzte in eine Siam-Linie Russisch blau und die schlanke, kurzhaarige Hauskatze ein. Eines der Kitten war eine einfarbig-braune Katze mit weichem, kurzen Fell, die Havanna Brown genannt wurde – bis heute die Bezeichnung für die OKH-Katzen dieser dunkelbraunen Farbe.

2. Der Orientale hat ein unverwechselbares Äußeres

okh katze grüner hintergrund

Die Orientalisch Kurzhaar ist feingliedrig und hat neben der geraden Nase große Ohren und einen langen Schwanz.

Die Orientalische Kurzhaarkatze unterscheidet sich von unseren hiesigen Hauskatzen deutlich: Ihr Körper ist langgliedrig und sehr schlank, dabei aber muskulös. Die Tiere erreichen eine Schulterhöhe von 38 cm und wiegen drei bis fünf Kilogramm (Kater sind meist größer und kräftiger als Katzen).

Der lange Schwanz läuft spitz zu, das Gesicht der Tiere wirkt dreieckig. Die mandelförmigen grünen Augen liegen leicht schräg, und die lange Nase geht ohne Knick in die Stirn über, was das Profil der Katzen unverwechselbar macht.

Ursprünglich zeichnete sich die Orientalisch Kurzhaar durch ihre Einfarbigkeit aus. Neben der Havanna Brown sind vor allem die folgenden Farben vertreten:

  • Ebony (schwarz)
  • Blau (dunkelblau-grau)
  • Lilac (hellgrau-rosig)
  • Cinnamon (hellbraun-zimtfarbig)
  • Chocolate (kastanienbraun)

Allerdings sind inzwischen auch Orientale mit Fellzeichnungen anerkannt: Die Tiere können auch getupft, gestromt oder getigert sein.

3. Das Wesen der Orientalisch Kurzhaar erfordert eine besondere Haltung

Der Charakter der OKH-Katze ist vielschichtig und stark ausgeprägt: Die Tiere sind selbstbewusst und sehr intelligent, lernen schnell und brauchen viel Aufmerksamkeit. Langweilen sie sich, neigen sie dazu, Chaos zu machen. Gleichzeitig sind sie sehr menschenbezogen und lieben Gesellschaft. Das Wesen der Katzen erfordert also einen liebevollen, spannenden Alltag mit viel Kontakt.

3.1. Die Orientalische Kurzhaarkatze ist ungern allein

Manche Menschen schätzen an den hiesigen Hauskatzen ihre Unabhängigkeit: Sie kommen und gehen, wie sie Lust haben, spielen und kuscheln hin und wieder und haben ihren eigenen Kopf. Es sind gute Haustiere für Menschen, die viel arbeiten und sich nach Feierabend über ein Haustier freuen. Für die OKH-Katze wäre ein solches Leben eine Qual: Sie braucht Zuwendung und Unterhaltung (auch im wahrsten Wortsinn – sie „redet“ viel, führt mit ihren Menschen sogar Dialoge).

mann auf sofa mit okh katze

„Was machst du da?“ Die OKH-Katze ist neugierig, anhänglich und gern überall dabei.

Spielen und Toben macht der OKH-Katze viel Spaß. Wer dazu nicht imstande ist, kann dieses Defizit aber durch Kuscheln und Streicheleinheiten ausgleichen – die Tiere sind sehr verschmust. Der Orientale klettert zu allen möglichen und unmöglichen Situationen auf den Schoß, beobachtet beim Kochen, sitzt beim Baden daneben und folgt der Bezugsperson von Raum zu Raum.

Meist versteht die Katze sich gut mit anderen Haustieren – mit Hunden vor allem dann, wenn sie sich schon als Katzenbaby an sie gewöhnen kann. An andere Katzen schließt sie sich oft sehr eng an. Ideal ist es für sie, wenn sie nicht das einzige Haustier sein muss.

3.2. Die OKH-Katze eignet sich als Hauskatze

Auch wenn der fitte Orientale gern springt und rennt: Er hat weniger als andere Katzen das Bedürfnis, draußen zu sein. Das hat verschiedene Gründe. Einesteils ist er gern in Gesellschaft, und wenn seine Bezugsperson oder seine tierischen Freunde im Haus sind, ist alles gut. Andererseits leidet er schnell unter zu geringen Temperaturen. Das sehen Sie auch daran, dass er gern an warmen Plätzen schläft – unter Ihrer Bettdecke, in Heizungsnähe oder auf dem Laptop, wenn Sie diesen länger benutzt haben.

Haben Sie Angst, dass Ihrer Orientalisch Kurzhaar draußen etwas passiert, können Sie sie für Spaziergänge auch an die Leine nehmen. Die Rasse ist eine der wenigen, die das in der Regel für akzeptabel hält. Möglicherweise betrachten die Tiere das als lustiges Spiel. Solange sie dabei in Ihrer Nähe sein können, ist sowieso alles gut.

Tipp: Lassen Sie Ihre orientalische Kurzhaarkatze nicht zurück, wenn Sie Urlaub machen! Sie leidet unter der Trennung von Ihnen deutlich stärker als unter einem Ortswechsel, denn Sie sind ihr Zuhause.

3.3. Die Pflege der Tiere ist unproblematisch

okh katze wird gebürstet

Das kurze, weiche Fell der Orientalischen Kurzhaarkatze braucht nur wenig Pflege.

Die OKH-Katze braucht kein besonders zusammengestelltes Futter und keine aufwendige Pflege: Ihr zartes, feines Fell hält sie im Normalfall selbst gut sauber. Es reicht, wenn Sie es einmal in der Woche sanft bürsten oder mit einem weichen Tuch darüber reiben.

So entsteht ein hübscher Glanz. Streicheln Sie das Tier mit feuchten Händen, bleiben meist schon die losen Haare daran hängen.

4. Gesundheit der OKH-Katze hängt vom Stammbaum ab

Als eigene Rasse hat die OKH-Katze keine besonderen Krankheitsanfälligkeiten vorzuweisen. Allerdings ist die Gesundheit der Tiere immer auch von den Vorfahren abhängig: Gerade Siamkatzen wurden lange Zeit sehr stark überzüchtet. Wenn unter den Ahnen der Orientalisch Kurzhaar ein Siam vom alten Typ steckt, ist das meist kein Grund zur Besorgnis. Kaufen Sie das Tier bei einem Züchter, können Sie alle Fragen stellen, die Sie zum Stammbaum haben, und sich auch eine Liste der Vorfahren zeigen lassen.

okh kitten weißer Hintergrund

Ein gesundes OKH-Kätzchen kann Ihnen lange ein treuer Begleiter sein.

Kätzchen, bei deren Vorfahren Inzucht vorkam, werden oft mit einer Immunschwäche geboren. Sie neigen eher zu Herzerkrankungen und Blutarmut als solche mit einem gesunden Stammbaum. Auch Augenkrankheiten kommen bei ihnen häufiger vor. Kaufen Sie allerdings ein gesundes Kitten, kann es Ihnen 15 oder gar 20 Jahre lang Freude bereiten – so hoch ist die Lebenserwartung der Tiere in einem liebevollen, gesunden Zuhause.

Tipp: Manche Menschen bevorzugen einen Mix, um einen möglichst breiten und gesunden Genpool zu bekommen. Es gibt zum Beispiel Kreuzungen aus Orientalisch Kurzhaar und Sphynx, Siam oder British Kurzhaar.

5. Das kostet eine OKH-Katze in der Anschaffung

Wenn Sie ein Orientalisch Kurzhaar Kitten beim Züchter kaufen möchten, sollten Sie mit einem Anschaffungspreis von 600 bis 650 Euro rechnen. Dafür kann dieser Ihnen etwas über den Stammbaum der Tiere erzählen, und Sie erfahren genau, welche Impfungen das Tier schon hatte und wann der nächste Gang zum Tierarzt ansteht. Außerdem bekommen Sie Papiere für das Kätzchen mit. Seriöse Züchter finden Sie zum Beispiel über die Seite des Verbands deutscher Katzenfreunde e. V. (VDKEV).

frau und okh katze gucken sich zärtlich an

Holen Sie eine OKH-Katze aus dem Tierheim, dankt sie es Ihnen mit Anhänglichkeit.

Entschließen Sie sich, eine Katze aus dem Tierheim zu adoptieren, kommen Sie mit der Schutzgebühr deutlich günstiger davon. Manche Tierheime machen keinen Unterschied zwischen Rasse- und Mischlingskatzen. Bei anderen zahlen Sie für Rassekatzen etwas mehr.

Dennoch liegt die Gebühr selten höher als bei 100 bis 130 Euro. So haben Sie zwar die Erziehung des Kätzchens nicht mehr in der Hand, aber Sie können es im Vorfeld kennenlernen und schauen, ob Sie sich verstehen.

6. Buchempfehlung zur OKH-Katze

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Bildnachweise: Eric Isselée/Adobe Stock, olegribak/Adobe Stock, indigolt/Adobe Stock, Youril/Adobe Stock, miraswonderland/Adobe Stock, Petr Malyshev/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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