- Collies sind elegante, freundliche und intelligente Hütehunde.
- Sie lieben Kinder, lassen sich leicht erziehen und sind sehr anhänglich – ein perfekter Familienhund.
- Collies sind aktive Hunde, die viel Beschäftigung und Bewegung brauchen.
Collies sind die perfekte Mischung aus Schönheit, Intelligenz und Freundlichkeit. Seine offizielle Bezeichnung lautet Schottischer Schäferhund und es gibt ihn in Lang- und Kurzhaar. Seine elegante Erscheinung in Verbindung mit der ausgeprägten Lernbereitschaft machen ihn zu einem beliebten Begleiter für die ganze Familie. Durch seine Kinderfreundlichkeit ist der Collie als Haus- und Familienhund hervorragend geeignet.
In unserem Ratgeber erfahren Sie alles wichtige über Lang- und Kurzhaarcollies. Wir stellen sein freundliches Wesen vor, erklären Ihnen, worauf es bei der Haltung ankommt und wie Sie ihn beschäftigen können. Außerdem geben wir Tipps zur Anschaffung. Am Ende finden Sie einen Steckbrief mit allen wichtigen Merkmalen zusammengefasst.
Inhalt
1. Collies kommen aus den schottischen Highlands
Der Collie ist ein Schäferhund schottischer Herkunft, der schon im 13. Jahrhundert auf den britischen Inseln nachgewiesen ist. Er wurde von Schafzüchtern als Hütehund gehalten. Seinen Namen verdankt er den Colley-Schafen, woraus sich später die Kurzform Collie ableitete. Die Schäfer legten wert auf die typische Fellzeichnung der Tiere, damit sie im Hochmoor und in den Highlands besser zu erkennen waren.
Ursprünglich waren die Hunde kleiner und breiter als die heutige Rasse. Im 19. Jahrhundert wollte man ihre Hütefähigkeit ausprägen und kreuzte sie mit dem russischen Windhund Barsoi, wodurch sie schlanker wurden und den charakteristischen schmalen Kopf erhielten.
Langhaar- und Kurzhaarcollie haben den gleichen Ursprung. Da beide aus der gleichen Linie entstammen, unterscheiden sie sich in Charakter, Körperbau und Intelligenz eigentlich nicht voneinander. Aufgrund des freundlichen Wesens waren die Tiere auch schon früh für Kinder geeignet, sodass sie sich bald nicht nur bei Schäfern, sondern auch in anderen Bevölkerungsschichten großer Beliebtheit erfreuten. 1955 wurde die Rasse offiziell beim Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannt.
2. Collies gibt es mit kurzem und langem Fell
Wenn von einem Collie die Rede ist, meinen wir meist den langhaarigen schottischen Schäferhund, den Rough Collie. Internationale Popularität erlangte die Rasse besonders durch einen: Lassie. Jeder denkt sofort an den wohl berühmtesten Filmhund aller Zeiten, wenn er den Namen „Collie“ hört. Der kurzhaarige Verwandte ist diesem zwar sehr ähnlich, jedoch weit weniger verbreitet.
Es gibt heute zwei Varianten des Langhaarcollies, den britischen und den amerikanischen Typ, wobei letzterer etwas größer und schwerer ist als die britische Linie. Der Kopf ist bei der amerikanischen Variante weniger schmal und flach, die Unterwolle weniger üppig und das Deckhaar kürzer. Britische Collies haben sehr viel längeres und plüschigeres Fell.
Man unterscheidet drei Farbschläge:
- Zobel: Heller Goldton (sable-white) bis dunkles Mahagoni (dark-sable).
- Tricolor: Überwiegend schwarz-weiß mit lohfarbenen Kopf- und Beinabzeichen.
- Blue-merle: Überwiegend silbriges Blau mit weiß und schwarzen Flecken.
Vorsicht: Die Farbe Blue Merle geht auf einen Gendefekt zurück, der das Risiko für Taub- und Blindheit erhöht. Deswegen darf das Merle-Gen bei der Züchtung nur von einem Elternteil vererbt werden, da die Welpen sonst ein erhöhtes Risiko in sich tragen. Leider ist die Merle-Schattierung bei zobelfarbigen Tieren nicht erkennbar, weswegen hier besonders darauf geachtet werden muss, nicht zwei Hunde mit diesem Gen zu kreuzen.
2.1 Kurzhaarcollies weisen die gleichen Merkmale auf
Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich die kurzhaarigen Arten, auch Smooth Collie genannt, nicht sehr stark von ihren Verwandten mit langem Fell. Trotzdem werden sie vom FCI als eigene Rasse geführt. Sie sind ebenfalls ausgesprochen intelligente und stets freundliche Familienhunde, die aufgrund ihres Hütetriebes viel Beschäftigung benötigen. Insgesamt sind sie etwas kräftiger gebaut. Mit ihrem dichten, kurzen Fell haben sie jedoch mehr Ähnlichkeit mit einem Windhund. Es gibt sie in den gleichen drei Farbschlägen.
2.3 Größe und Lebenserwartung unterscheiden sich nur wenig
Collies zählen zu den mittelgroßen Hunden, die damit eine Lebenserwartung von etwa 12-15 Jahren haben. Ein Rüde ist in der Regel bis zu fünf Zentimeter größer und etwas schwerer als eine Hündin.
Rasse | Merkmale |
---|---|
Britischer Langhaarcollie | Größe: Rüde 56–61 Zentimeter, Hündin 51–55 Zentimeter
Gewicht: 20–30 Kilogramm Lebenserwartung: 12 Jahre |
Amerikanischer Langhaarcollie | Größe: Rüde 61–66 Zentimeter, Hündin 56–61 Zentimeter
Gewicht: 23-34 Kilogramm Lebenserwartung: 12 Jahre |
Kurzhaarcollie | Größe: Rüde 56–61 Zentimeter, Hündin 51–55 Zentimeter
Gewicht: 20–30 Kilogramm Lebenserwartung: 12 Jahre |
3. Collies sind kinderliebe Familienhunde
Freundlich, aktiv und menschenbezogen – so lässt sich das Wesen dieser Hunde am besten beschreiben. Sie sind ruhige und liebevolle Mitbewohner und damit als Begleithunde sehr gut geeignet. Collies lieben Kinder, sie sind treu, verspielt und verstehen sich auch mit anderen Hunden sehr gut. Aufgrund ihrer Intelligenz und ihres Hütetriebs eigenen sie sich auch als Arbeitshunde und für herausfordernde Hundesportarten.
Sie sind sensibel, anhänglich und sehr anpassungsfähig und verstehen mit ihrer schnellen Auffassungsgabe die Gemütsregungen ihrer Menschen. Collies wollen bei ihrer Familie sein, geliebt, umsorgt und beschäftigt werden. Sie sind sehr dankbare Hunde, die sich sowohl in Familien als auch bei Singles wohlfühlen. Ihr einziger Anspruch ist genügend Aufmerksamkeit. Wenn Sie Ihren Hund viel alleine lassen müssen, ist ein Collie leider nicht die richtige Wahl.
3.1 Collies lassen sich gut erziehen und sind lernfähig
Ein Collie lernt schnell und ist gehorsam. Die Erziehung bereitet auch einem unerfahrenen Hundehalter keine Probleme. Ein Besuch in der Welpen- und Hundeschule wird dennoch dringend empfohlen, da die sensiblen Tiere dort auch auf alltägliche Situationen und den Umgang mit anderen Menschen und Hunden trainiert werden.
Collies ordnen sich gerne unter und überlassen Ihnen die Rudelführung. Sie meistern Kunststückchen problemlos und freuen sich über neue Herausforderungen. Es ist wichtig, dem Hund spielerisch Neues beizubringen und ihn liebevoll zu motivieren. Für harte Befehle und einen strengen Ton sind die Hunde aufgrund ihrer Sensibilität nicht geeignet.
3.2 Viel Bewegung und Beschäftigung sind wichtig
Hütehunde sind körperlich und geistig sehr aktiv, sie brauchen Auslauf und herausfordernde Aufgaben. Lange, tägliche Spaziergänge sind Pflicht, mindestens zwei Stunden pro Tag. Zusätzlich sollten Sie Ihrem Hund Kunststücke beibringen, mit ihm Spielen und ihn beschäftigen. Ein reiner Auslauf im Garten reicht dem Collie auf Dauer nicht.
Abwechslung und tägliche Bewegung sind wichtig und gesund – für Hund und Herrchen. Möchten Sie selbst auch eine neue Herausforderung, ist ein Collie der ideale Partner für zahlreiche Hundesportarten. Agility, Dog Dancing, Obedience und Co lasten den Hund nicht nur aus, sondern stärken auch die Verbindung zum Menschen. Auf der Homepage des Deutschen Collie-Club können Sie sich über die unterschiedliche Hundesportarten informieren.
3.3 Im Umgang mit anderen ist der Collie freundlich
Da Collies keinen Jagdtrieb haben und sich gerne in der Nähe ihrer Besitzer aufhalten, stellen Waldspaziergänge kein Risiko für plötzliche Wildereien dar. Generell sind die Tiere sehr umgänglich mit anderen Tieren und Menschen. Von Kindern lässt sich der Collie alles gefallen und ist damit eine gute Wahl als Familienhund.
Trotz seiner Freundlichkeit und seines sanften Aussehens, kann der treue Familienhund im Ernstfall aber auch eine ganz andere Seite zeigen und seine Familie verteidigen. Sie sind nicht aggressiv, aber haben einen ausgeprägten Schutzinstinkt. Collies spüren genau, wann sein Herrchen Hilfe braucht. Wird ein Collie bereits als Welpe an den Umgang mit freundlichen Besuchern gewöhnt, kann er sehr gut zwischen Freund und Feind unterscheiden.
Achtung: Collies sind sehr Bellfreudig – Vorbeifliegende Vögel, Briefträger oder Passanten am Gartenzaun werden gerne angebellt. Dies sollten Sie dem Hund schon als Welpen abgewöhnen, um sich später Ärger mit den Nachbarn zu ersparen.
3. 4 Collies sind robust und pflegeleicht
In Bezug auf die Pflege sind Collies sehr genügsam. Es sind sehr reinliche Hunde, sie sabbern nicht und haben ein gepflegtes Fell. Selbst die langhaarige Fellpflege ist erstaunlich unkompliziert. Gelegentliches Bürsten, damit das Fell nicht verfilzt, reicht vollkommen aus.
In Bezug auf die Pflege sind Collies sehr genügsam. Es sind sehr reinliche Hunde, sie sabbern nicht und haben ein gepflegte Fell. Selbst bei den langhaarigen Hunden ist die Fellpflege erstaunlich unkompliziert. Gelegentliches Bürsten, damit das Fell nicht verfilzt und Dreck oder Staub entfernt wird, reicht vollkommen aus. Auch beim Thema Futter stellen die Hunde keine besonderen Ansprüchen. Der Züchter oder Tierarzt gibt Ihnen gerne Auskunft über die richtige Zusammenstellung.
Tipp: Auch wenn das weiche Fell dazu verleitet, ausgiebig gebürstet zu werden, sollten Sie übermäßiges Kämmen vermeiden. Das Fell dient dem Schutz und der natürlichen Wärmeregulierung. Wenn Sie Ihren Hund zu häufig bürsten, verliert er seine Unterwolle und damit die wichtigste Wärmeisolierung. Die Empfehlung lautet: alle 14 Tage.
Auch beim Thema Futter sind die Hunde nicht anspruchsvoll. Der Züchter oder Tierarzt gibt Ihnen gerne Auskunft über die richtige Zusammenstellung.
Wie bei den meisten Rassehunden gibt es bei Collies einige Erbkrankheiten, die auftreten können. Dazu zählen insbesondere eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Medikamente (MDR1-Defekt) sowie Augenerkrankungen wie die Collie Eye Anomalie.
Bei Welpen und Junghunden kann die Dermatomyositis, eine Haut- und Muskelerkrankung, auftreten. Hunde mit dem Merle-Gen sind außerdem anfälliger für Taub- und Blindheit.
4. Alle Collierassen sind Hütehunde
Zur Familie der Collies gehören auch weitere Rassen, die alle aus Schottland als Hütehunde stammen. Gemeinsamkeiten sind ihre Intelligenz, ein freundlicher und ausgeglichener Charakter sowie ausgeprägter Bewegungsdrang.
Der Bearded Collie stammt ebenfalls aus dem schottischen Hochland und wurde für eigenständige Hüteaufgaben verwendet. Mittlerweile ist er ein beliebter Familienhund. Der Border Collie war besonders an der Grenze zwischen England und Schottland im Einsatz – daher auch sein Name. Aufgrund seines sehr ausgeprägten Hütetriebs wird diese Hunderasse bis heute von Schäfern gerne eingesetzt.
Und schließlich gibt es noch den Shetland Sheepdog, auch Mini Collie genannt. Er stammt von den Shetlandinseln und ist mit maximal 37 Zentimetern die kleinste Collierasse. Er eignet sich hervorragend als Begleithund, für Hundesport sowie als Rettungs- und Therapiehund.
4.1 Mischlinge ergeben oft überraschende Kombinationen
Collies werden aufgrund ihrer Intelligenz sowie ihres freundlichen und treuen Wesens gerne mit anderen Hunderassen gekreuzt. Beliebte Mischlinge sind der Husky-Collie oder der Collie-Rottweiler-Mix.Welche Eigenschaften sich bei einem Collie-Mischling aber letztendlich durchsetzen, lässt sich nur schwer vorhersagen. Bei einem reinrassigen Hund sind die Charakterzüge wesentlich klarer zu bestimmen.
5. Anschaffung und Preis eines Welpen
Mit einem Anschaffungspreis zwischen 1.000–1.200 Euro liegen Collies im üblichen Preisrahmen für Rassehunde. Beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) finden Sie eine Übersicht mit Züchtern in Ihrer Region sowohl für Langhaar- als auch Kurzhaarcollies.
Zusätzlich müssen weitere Erstausgaben vor dem Kauf eines Welpen einkalkuliert werden sowie laufende Kosten wie etwa Futter und Hundesteuer. Eine Übersicht mit den wichtigsten Ausgaben finden Sie in unserem Ratgeber über große Hunde.
6. Steckbrief Collie
Steckbrief | Collie |
---|---|
Ursprungsland | Schottland |
Arten | amerikanischer & britischer Langhaarcollie, Kurzhaarcollie |
Größe | 51–66 Zentimeter |
Gewicht | 20–34 Kilogramm |
Lebenserwartung | Durchschnittlich 12 Jahre |
Charakter | Freundlicher, intelligenter Familienhund; anhänglich und lernfähig; sehr kinderlieb; aktiver Bewegungs- und Beschäftigungsdrang |
Verwendung | Begleit-, Hüte- und Schäferhund |
Geeignet für | Familien, Kinder, Singles, Hunde-Anfänger |
Weniger geeignet für | Berufstätige mit wenig Zeit |
Anschaffungspreis Welpe | 1.000–1.200 Euro |