- Schaben fressen Ihre Vorräte und kaum eine Verpackung ist vor ihnen sicher.
- Schaben sind sehr lichtscheu. Deshalb lässt sich ein Schabenbefall nur schwerlich feststellen.
- Weisen Lebensmittelpackungen Bissspuren auf, können Sie mit großer Sicherheit von einem Schabenbefall ausgehen.
Sie gelten als der Inbegriff von Schädlingen. Schaben, auch Kakerlaken genannt, können immense Schäden an Vorräten anrichten, sind äußerst schwer zu bekämpfen und übertragen zudem noch gefährliche Krankheiten.
Erfahren Sie in diesem Ratgeber, wie Sie Schaben im Haus mit einfach erkennen und erfolgreich bekämpfen können. Zudem geben wir am Ende hilfreiche Tipps zur Vorbeugung eines Befalls.
Inhalt
1. Optisches Erscheinungsbild von Küchenschaben
Alle Schaben erkennen Sie an ihrem oval geformten, langen Körper, ihren dünnen, langen Fühlern und an ihrer rotbraunen bis schwarzen Färbung. Durch ihren starken Chitinpanzer sind Schaben äußerst widerstandsfähig. Bei den als Vorratsschädlinge bekannten Schabenarten, welche meist als Küchenschabe oder Kakerlake bezeichnet werden handelt es sich um die Gemeine Küchenschabe (auch Orientalische Schabe), die Deutsche Schabe und die Amerikanische Schabe.
Da letztere in Deutschland nicht vorkommt, konzentrieren wir uns in diesem Ratgeber auf die anderen beiden Arten. Andere Schabenarten verirren sich oft nur zufällig in menschliche Behausungen.
Die gehäuft in unseren breiten auftretenden Küchenschaben auftreten werden nicht größer als 3cm. Während die Orientalische Schabe bis zu 28 mm groß wird, erreicht die Deutsche Schabe nur eine Größe bis etwa 13 mm. Dabei können sie im Gegensatz zur amerikanischen Schabe trotz vorhandener Flügel nicht fliegen.
Weitere Unterschiede beider Schabenarten:
Orientalische Schabe | Deutsche Schabe |
---|---|
kastanienbraune Männchen, schwarze Weibchen | gelbbraune Männchen und Weibchen mit zwei dunkelbraunen Längsstreifen am Hals |
Männchen mit kurzen Flügeln, Weibchen mit Flügelstummeln | beide Geschlechter nicht flugfähig |
bereits nach 1 bis 5 Tagen erfolgt das Ablegen von rund 16 Eiern | Weibchen legt nach etwa 5 Wochen bis zu 40 Eier |
Larven schlüpfen nach acht bis zwölf Wochen | dunkelbraune Larven schlüpfen kurz nach der Eiablage |
1.1. Lebensweise der Insekten
Als Kulturfolger der Menschen lieben Küchenschaben feuchte, warme Plätze, beispielsweise hinter Abflüssen, Kühlschränken oder Warmwasserleitungen. Während sie sich tagsüber versteckt halten, erscheinen sie nachts sehr zahlreich.
Die Insekten legen Eipakete ab, auch als Ootheken bezeichnet. Abhängig von der Schabenart tragen sie diese eine bestimmte Zeit vor dem Ablegen herum. Mittel gegen Schaben zur Schädlingsbekämpfung können den Chitinhüllen der Ootheken kaum etwas anhaben.
1.2. Schaben sind Allesfresser
Die Küchenschabe kann sich von jeder Art organischen Materials ernähren, darunter sogar Leder oder Papier. Auf Grund ihrer starken Beißwerkzeuge bereitet es ihr keinerlei Schwierigkeiten, stärkere Verpackungen von Lebensmitteln anzufressen. Sogar Plastikverpackungen stellen für die Schaben kein Hindernis dar.
Allerdings bevorzugen die Schädlinge meistens simple Wege, um an Nahrung zu gelangen. So begnügen sie sich oft mit auf Fußböden liegenden Krümeln. Aber auch sich auf Tellern befindliche Speisereste oder schlecht schließende Mülleimer wecken ihr Interesse.
Info: Bei Schaben ist ein großer Hang zu süßen Speisen erkennbar. Daher zählt unter anderem überreifes Obst zu ihren Lieblingsspeisen.
Schaben, die in freier Natur und nicht in der Wohnung leben, fressen sie alles Mögliche. Besonders beliebt sind
• auf dem Boden liegendes Totholz und Laub
• kleine Pflanzen unterschiedlicher Arten
• frische Keimlinge
Aber auch auf Müllkippen fühlen sich die Tiere zu Hause. Hier finden sie ausreichend Nahrung.
2. Einen Schabenbefall erkennen
Meistens bekommen Sie Schaben nur zufällig zu Gesicht. Denn die Schädlinge mögen kein Licht – sie sind nachtaktiv. Können Sie nachts nicht schlafen und statten Ihrer Küche einen Besuch ab, kann es durchaus passieren, dass Sie sich beim Anschalten des Lichts erschrecken. Denn bei plötzlicher Helligkeit versuchen die Kakerlaken schnell, sich in dunkle Ecken zu verkriechen.
Oftmals bleibt der Befall für lange Zeit unentdeckt. Bemerken Sie die Tiere nicht zufällig, können Kotspuren ein guter Hinweis auf Schaben sein. Die Schädlinge hinterlassen unter anderem Kotspuren, die optisch Kaffeepulver ähneln. Des Weiteren können Bissspuren an Nahrungsmitteln oder Verpackungen auf einen Schabenbefall hindeuten.
Zudem verbreitet das Ungeziefer einen ekelhaften, miefigen Gestank. Wenn die Schabenplage zunimmt, steigt dieser widerliche Geruch weiter an. Verursacht wird er durch Pheromone, mit deren Hilfe sich die Tiere untereinander erkennen. Außerdem steuern sie mit diesem Duftstoff ihre Fortpflanzung.
Auch leere Hauthüllen von heranwachsenden Schaben können einen Hinweis auf einen Schädlingsbefall geben. Kakerlaken häuten sich mehrmals im Jahr.
3. Hilfreiche Tipps und Tricks zum Vernichten von Schaben
Sofern Sie in der Küche Schaben entdeckt haben, sollten Sie umgehend handeln. Ein Schabenbefall ist meist umfangreicher, als er auf den ersten Blick scheint. Neben Schadwirkung auf Vorräte können Schaben zahlreiche schwerwiegende Krankheiten übertragen. Darunter fallen zum Beispiel Wurmerkrankungen, Gelbfieber, Milzbrand, Hepatitis und Cholera. Ihr Speichel und Kot können verschiedene Allergien und auch Asthma auslösen. Daher ist ein Schabenbefall in Deutschland meldepflichtig.
Haben Sie einen Befall entdeckt, entfernen Sie zunächst sämtliche Nahrungsmittel aus diesem Raum. Anschließend reinigen Sie die Küche gründlich.
Sofern Sie über keine andere Räumlichkeit zum Aufbewahren von Lebensmittelvorräten verfügen, räumen Sie Ihre Nahrungsmittel wenigstens in luftdicht verschließbare Gefäße. Denn dann haben Küchenschaben keine Chance die Vorräte zu erreichen.
Bei einem kleinen Befall können Sie versuchen die Schaben selbst zu bekämpfen. Mit einem Lockstoff versehene Klebefallen lassen sich im Handel erwerben. Daran bleiben Schaben einfach kleben und sterben. Eine derartige Schabenfalle legen Sie unauffällig nahe dem Unterschlupf des Ungeziefers ab. Der Tierkot zeigt Ihnen den Weg dorthin.
Ferner können Sie an diesen Stellen ein Gift in Pulverform streuen. Aber auch Insektenspray oder Köderfallen erweisen sich als hilfreich bei der Schädlingsbekämpfung. Verzichten Sie jedoch auf die Anwendung dieser Mittel gegen Schaben, wenn sich Kleinkinder oder Haustiere in der Wohnung befinden. Zwar bekämpfen sie damit die Plage, schädigen aber gleichzeitig die Gesundheit ihrer Kinder und Haustiere.
Achtung: Liegt ein starker Befall vor, helfen keine Hausmittel mehr. Schaben haben oft ganze Gebäude befallen bevor sie bemerkt werden, daher hilft in den meisten Fällen nur die Beauftragung eines professionellen Kammerjägers. Er kennt die Lebensweise der Schädlinge und setzt im Haus wie im Garten moderne Präparate zum Töten der Schädlinge ein.
4. Einem Schabenbefall vorbeugen
Beachten Sie die folgenden Tipps, um einem Schabenbefall wirksam vorzubeugen.
1. Achten Sie auf eine hinreichende Sauberkeit und Hygiene in sämtlichen Räumlichkeiten.
Dabei ist es essentiell, regelmäßig
• Böden,
• Regale,
• Oberflächen,
• Maschinen,
• Vorratslager,
• bzw. Warenlager
zu reinigen. Aber auch hinter diesen Objekten ist eine präzise Sauberkeit erforderlich.
2. Achten Sie beim Lebensmittel-Einkauf immer auf unversehrte und verschlossene
Verpackungen.
3. Beim Lagern von Nahrungsmitteln gilt es darauf zu achten, diese stets an der richtigen Stelle
aufzubewahren. Also in der Küche oder im Vorratsraum.
Tipp: Lagern Sie Lebensmittel am besten in luftdicht verschließbaren Behältern. Verwenden Sie dafür Glas, Kunststoff oder Keramik.
4. Achten Sie dabei auf ein kühles und trockenes Lagern und überprüfen Sie Ihre Vorräte regelmäßig auf Schädlinge. Vermeiden Sie ferner Ansammlungen von Feuchtigkeit.
5. Sorgen Sie weiterhin stets für ein sofortiges Entsorgen von organischen Küchenabfällen. Beseitigen Sie zudem Restbestände von Lebensmitteln unterhalb von Kochstellen oder Kühlgeräten zur Vorbeugung gegen Küchenschaben.
6. Abfälle lagern Sie am besten außerhalb der Wohnung. Beispielsweise in verschließbaren Containern im Garten.
7. Verschließen Sie Ihnen bekannte Fugen, Ritzen, Spalten in Rohrleitungen, Mauerwerk oder Wänden schnellstmöglich. Denn dies sind beliebte Schlupfwinkel für Schädlinge.