- Bettwanzen sind für eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme verantwortlich. Die kleinen Schädlinge ernähren sich hauptsächlich vom Blut des Menschen.
- Die Insekten breiten sich relativ schnell aus. Aus diesem Grund können enorme Reinigungskosten entstehen. Gegebenenfalls muss die Wohnung völlig neu eingerichtet werden.
- Oftmals lassen sich die Blutsauger nicht selbst bekämpfen, sodass Sie sie ohne Kammerjäger nicht wieder loswerden.
Bettwanzen galten in Deutschland lange Zeit als nahezu ausgerottet. Allerdings befinden sie sich aktuell wieder auf dem Vormarsch in den Wohnungen. Meistens finden wir die kleinen Blutsauger in unserem Schlafzimmer wieder. Hier verstecken sie sich gern unter den Matratzen von Betten. Nachts, wenn wir schlafen, saugen Bettwanzen dann unser Blut.
Wir klären Sie in diesem Ratgeber darüber auf, was Sie über die lästigen Parasiten wissen sollten und wie Sie einen Befall erkennen können. Zudem erfahren Sie hilfreiche Tipps zur Bekämpfung.
Inhalt
1. Optische Merkmale der Bettwanze
Auf Grund ihrer geringen Größe von etwa einem bis sieben Millimetern Länge sind Bettwanzen nur schwerlich mit bloßem Auge zu erkennen. Ihre Larven sind etwa einen Millimeter klein.
Bevor die Schädlinge Nahrung zu sich nehmen, weisen sie einen flachen, ovalen Körper auf. Dabei variiert die Farbgebung der kleinen Blutsauger zwischen gelbbraun bis zu rostbraun. Nach der Nahrungsaufnahme verfärbt sich ihr Hinterleib von zunächst Rot zu Schwarz. Als Insekt verfügen sie über sechs Beine.
1.1. Fortpflanzung und Entwicklung der Wanzen
Die Weibchen schaffen es, im Verlauf von zwei Monaten zwischen 200 und 500 Eier zu legen. Hierbei legen sie immer zehn bis 15 Eier auf einmal. Die Schädlinge kleben diese an das Bettgestell oder die Wand. Bis sich ein Ei zur voll ausgewachsenen Wanze entwickelt hat, vergehen noch rund zwei oder drei Monate.
Nehmen die Wanzen sehr oft Blutmahlzeiten zu sich und liegen die Umgebungstemperaturen bei etwa 25 Grad Celsius, so kann sich dieser Zeitraum auch auf vier Wochen verkürzen. Wenn dahingegen eine dauerhafte Temperatur unterhalb 13 Grad Celsius vorhanden ist, verhindert dies eine schnelle Entwicklung von Jungtieren.
Denn dann stellen die wechselwarmen Tiere ihre Nahrungsaufnahme ein. Jedoch besitzen erwachsene Wanzen die Fähigkeit, über einen Zeitraum von sechs Monaten komplett ohne Nahrung auszukommen, was in etwa der Hälfte ihrer gesamten Lebenszeit entspricht.
2. Bettwanzen kommen auf unterschiedliche Art in die Wohnung
Ob im Hotel oder Zuhause: Niemand entdeckt gerne Bettwanzen. Dennoch existieren sie auf dem gesamten Globus. Insbesondere im europäischen wie nordamerikanischen Raum haben sich die Wanzen verbreitet. Dabei reisen die Tiere oftmals in Möbeln oder Gepäckstücken mit. Aber auch gebrauchte Polster oder Textilien ermöglichen es den Bettwanzen, in Wohnungen einzudringen.
Zudem gelten im Dachbereich lebende Tauben als eine Ursache der Verbreitung von Bettwanzen. Bettwanzen machen keine Unterschiede, ob es sich um gepflegte Räumlichkeiten handelt oder nicht. Für die Parasiten ist ausschließlich entscheidend, ob sie in ihrer neuen Heimat einen passenden Wirt finden, der sie mit ausreichend Nahrung versorgt.
2.1. Erste Anzeichen für eine Bettwanzenplage
Bettwanzen verstecken sich vorzugsweise in dunklen Ecken von Wohn- und Schlafräumen, denn die kleinen Blutsauger sind lichtscheu und nachtaktiv.
Sie haben seit kurzem morgens nach dem Aufstehen kleine Bissspuren auf Ihrer Haut entdeckt? Zudem verspüren Sie Juckreiz an
- Armen,
- Beinen,
- Füßen,
- Gesicht,
- Hals,
- Nacken oder
- Schultern?
Zusätzlich finden Sie auf Ihrer Nacht- und Bettwäsche Blutflecken? In diesem Fall besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit eines Bettwanzenbefalls. Während die Parasiten Ihr Blut saugen, hinterlassen sie Spuren wie Blutflecken auf Ihrer Wäsche. Weiterhin finden Sie höchstwahrscheinlich zahlreiche winzige schwarze Punkte in Ihrem Wohn- und Schlafzimmer und zwar überwiegend in Ritzen, Fugen und Spalten. Hier halten sich die Meister des Versteckens tagsüber auf.
2.2. Schlupfwinkel von Bettwanzen
Bettwanzen stören uns nicht beim Schlafen. Nachdem sie mit unserem Blut vollgesaugt sind, verschwinden sie wieder in ihre Schlupfwinkel. Selbst nach intensivem Suchen finden wir sie nur schwerlich. Sogar in extrem winzigen Spalten halten sich Bettwanzen auf. Beispielsweise in
- Büchern,
- Kleidung,
- Lichtschaltern,
- Polstermöbeln,
- Steckdosen,
- Weckern.
Da die Weibchen ihre Eier in kaum zugänglichen Bereichen ablegen, kann eine echte Bettwanzenplage die Folge sein. Erwachsene Schädlinge halten auch ein monatelanges Hungern aus.
Achtung: Sowie Wanzen eine neue Nahrungsquelle gefunden haben, sondern sie einen üblen Gestank ab. Der süßlich-stinkende Geruch lockt Artgenossen an. Daraus kann ein problematischer Massenbefall entstehen. Aus diesem Grund ist es ratsam, bereits beim ersten Verdacht auf einen Bettwanzenbefall, einen Schädlingsbekämpfer zu Rate zu ziehen.
3. Bettwanzen können starke Hautreizungen bewirken
Folgen eines Bettwanzenbefalls sind vielseitig. Zwar sind Bisse der Parasiten schmerzfrei, allerdings injizieren sie dabei ihren Speichel in die entstandene Wunde. Hieraus können sich neben heftigem Juckreiz auch Blasen oder rötliche Quaddeln entwickeln. Abhängig von der Empfindlichkeit der betroffenen Person schwellen diese leicht bis stark an. So entstandene Symptome können mitunter bis zu zehn Tage anhalten.
verbreitete Reaktionen | Seltene Reaktionen |
---|---|
asthmatische Anfälle | Schwellungen der Augenlider |
Störungen des Sehvermögens | leichte Allergien |
Befindlichkeitsstörungen | |
Nesselsucht |
Zwar konnten in Bettwanzen unter anderem Borreliose, HIV und Hepatitis Viren nachgewiesen werden, allerdings ist eine Übertragung der ansteckenden Krankheiten nach heutigem Kenntnisstand nicht nötig. Daher ist ein Bettwanzenbefall bislang nicht meldepflichtig.
Dennoch ist es ratsam, die kleinen Blutsauger schnell und effektiv zu bekämpfen. Denn je länger man nichts gegen sie unternimmt, desto mehr Bettwanzen schlüpfen, die sich ihrerseits von Ihnen ernähren. Bleibt ein Bettwanzenbefall lange Zeit unentdeckt, besteht die Gefahr der Entwicklung einer regelrechte Plage.
4. Wirkungsvolle Mittel gegen Bettwanzen
Zur Bekämpfung der Wanzen haben sich drei Maßnahmen bewährt. Neben Hitze- und Kälteanwendung kommt zusätzlich der Einsatz von Insektiziden infrage. Bestenfalls beauftragen Sie hierzu einen Schädlingsbekämpfer. Dieser entscheidet unmittelbar vor Ort, welche Art der Bekämpfung in Ihrem Fall angebracht ist.
4.1. Bettwanzen vertragen keine Kälte
Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind tödlich für die Insekten. Insbesondere gilt dies für Temperaturen unterhalb von -15 Grad Celsius.
Zahlreiche Haushalte oder gewerblich genutzte Objekte sind nicht unbedingt mit ausreichend großen Gefriertruhen für eine effektive Schädlingsbekämpung bestückt. Aus diesem Grund setzen Schädlingsbekämpfer vermehrt Kohlenstoffdioxid-Schnee und Trockeneis ein.
4.2. Auch Hitze hilft bei der Schädlingsbekämpfung
Zur erfolgreichen Bekämpfung von Bettwanzen kommt auch Hitze zum Einsatz. Die kleinen Blutsauger vertragen keine Temperaturen über 45 Grad Celsius; dabei sterben sie. Hierzu heizen Kammerjäger befallene Räume mit speziellen Öfen auf 60 Grad Celsius auf.
4.3. Vernichten von Bettwanzen mit Insektiziden
Seit 1977 ist der Einsatz von Gift gegen Bettwanzen verboten. Deshalb nutzen Kammerjäger zur Bettwanzenbekämpfung nur noch für Menschen unbedenkliche Insektizide. In der Regel erfolgt ein Aufsprühen dieser Kontaktgifte im Bodenbereich, wo die Wanzen in den Ritzen nicht mehr überleben können. Besonders in Böden aus Laminat oder Parkett verstecken sie sich nämlich gern.
Im Vergleich zur Bekämpfung mit Wärme und Hitze ist die chemische Bekämpfung von Bettwanzen wesentlich preisgünstiger. Achten Sie darauf, Ihre Wohnung nach der Anwendung ausreichend lange durchzulüften.
Eine detaillierte Studie zu Problemen beim beseitigen von Bettwanzen finden Sie auf der Seite des Bundesinstituts für Risikobewertung.
4.4. Was Sie selbst tun können – so können Sie einem neuerlichen Befall vorbeugen
- Schrauben Sie Ihr Bett gänzlich auseinander, untersuchen Sie alle Ecken und Ritzen und saugen Sie diese ab.
- Legen Sie Bettwäsche und Matratzen auf hellem Untergrund aus. Dann saugen Sie diese ab.
- Danach verfahren Sie genauso mit Polstermöbeln.
- Saugen Sie sämtliche Fugen, Ritzen, Fußleisten und Böden gründlich ab.
- Anschließend übergießen Sie die Staubsaugerbeutel in freier Natur mit kochendem Wasser. Vergessen Sie nicht, den Staubsauger intensiv nach Bettwanzen abzusuchen.
- Waschen Sie Ihre Wäsche bei Temperaturen von 60 Grad für eine halbe Stunde. Nur so erfolgt das Töten der Wanzen in allen Entwicklungsstadien. Ihr Trockner benötigt 45 Grad Celsius bei einer halben Stunde Laufzeit.
- Gegenstände, die nicht waschbar sind, können Sie für wenigstens zehn Stunden bei mindestens -18 Grad Celsius einfrieren.
- Bettdecken, Bodenbelag, Matratzen, Polstermöbel, Sofas und Teppiche behandeln Sie am besten mittels eines Dampfreinigungsgeräts.
- Verzichten Sie auf die Anwendung von Hausmitteln, Insektensprays und Selbsthilfemaßnahmen, beispielsweise das Ausfönen von Fugen, Spalten oder Ritzen. Denn derartige Aktionen sind nicht hilfreich, sondern gefährden eher noch die Gesundheit von Mensch und Haustier.
5. Wenns schnell gehen muss – Fallen für den Hausgebrauch
Bettwanzen sind echt nicht Lustig. Eine Freundin und ich haben in einem Hostel übernachtet und sie hatte dann ganz viele Bisse. Wir haben die aber erst entdeckt als wir zurück waren. Als wir die Bisse gesehen haben, haben wir den ganzen Koffer samt Inhalt auf den Balkon gestellt und da dann die Wäsche vom Rest getrennt, alles ausgewischt und die Sachen wirklich heiß gewaschen. Je wärmer denn so besser und je schnelle desto weniger Verbreitung der Parasiten im eigenem Haus.
Gut zu wissen, dass Trockeneis wirksam gegen Bettwanzen ist! Ich habe Bettwanzen in meiner Wohnung gefunden und bin auf der Suche nach Tipps, um sie zu bekämpfen. Ich finde diese Methode sehr praktisch. Ich werde damit probieren, vielen Dank!