Die Lebensqualität von alten Haustieren erhalten

Alter Hund und alte Katze: Haustiere im Alter halten

Nicht nur Menschen durchlaufen in ihrem Leben einen natürlichen Alterungsprozess. Auch unsere Haustiere altern – und haben mitunter ähnliche Beschwerden und Gebrechen wie ältere Menschen auch. Wichtig ist deshalb, selbst aktiv für das geliebte Haustier zu sorgen. Denn Halter können einiges tun, um die Lebensqualität der Tiere so lange wie möglich zu erhalten.  

Wann ein Haustier als „alt“ gilt

Für viele Menschen ist das eigene Haustier ein vollwertiges Familienmitglied, mit dem viel Zeit verbracht wird. Wie aus einer Haustierstudie hervorgeht, ist das Haustier ein emotionaler Anker, der das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen stärkt. Doch die Anwesenheit des geliebten Haustieres ist keineswegs selbstverständlich. Auch wenn man ihnen ihr Alter bisweilen nicht ansieht, bleiben sie nicht für immer jung. Vielmehr geht das Älterwerden nicht spurlos vorüber, was sich an körperlichen Begleiterscheinungen bei den Senioren bemerkbar macht.

Zu welchem Zeitpunkt ein Tier altert, hängt stark von dessen Art und Größe ab. So können beliebte Vierbeiner wie Hund und Katze durchaus bis zu 16 Jahre alt werden. Manche Fellnasen bleiben sogar 20 Jahre an der Seite ihrer Besitzer, sofern sie gesund sind und gute Pflege erhalten. Bei Hunden wiederum altern große Vierbeiner gemeinhin schneller als deren kleine Artgenossen. Die Gemeinsamkeit aller Haustiere liegt darin, dass sie nicht von heute auf morgen altern. Vielmehr treten altersbedingte Veränderungen mit individuellen Unterschieden auf.

Alterserscheinungen erkennen:

Sobald ein Haustier altert, schläft es mehr und ist körperlich nicht länger so belastbar wie früher. Auch die Leistungsfähigkeit der Tiere lässt nach, ebenso wie bestimmte Sinne wie Gehörsinn und Sehkraft. Damit es den „älteren Herrschaften“ weiterhin gut geht, ist vor allem der aufmerksame Halter gefragt. 

Gesundheitliche Vorsorge als wichtige Voraussetzung für Lebensqualität alter Haustiere

Früher oder später leiden die meisten Haustiere an typischen Alterskrankheiten. Einige davon sind gut behandelbar, sofern sie rechtzeitig erkannt werden. Deshalb sollten Sie rechtzeitig einen geeigneten Veterinär für Ihr Haustier finden und Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Jährliche bzw. halbjährliche Check-Ups sind Pflicht, um Krankheitssymptome rechtzeitig zu diagnostizieren. Mitunter kann es sich auch lohnen, mit einer Tierkrankenversicherung für den Ernstfall vorzusorgen. Welche Leistungen darin enthalten sind, bemisst sich nach dem jeweiligen Tarif. Da ältere Tiere oftmals nicht oder nur zu kostenintensiven Preisen versichert werden, sollte diese Absicherung rechtzeitig erfolgen. 

Typische Alterskrankheiten erkennen und behandeln

Neben einer Krankenversicherung für Haustiere sollten Sie sich über „typische“ Krankheiten im Alter informieren. Es ist sinnvoll, Ihr eigenes Tier gut zu beobachten und bestimmte Veränderungen beim Tierarzt abklären zu lassen: 

  • Hunde und Katzen können im Alter an diversen Krankheiten leiden. Sehr häufig kommen Gelenkerkrankungen vor, die die Lebensqualität negativ beeinflussen. Solche Veränderungen machen sich oft durch apathisches oder aggressives Verhalten bemerkbar. Vielfach bereitet es erkrankten Hunden und Katzen auch Schwierigkeiten, Treppen zu steigen, aufzustehen oder beim Spaziergang mitzuhalten. Für die Arthrose gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten – Physiotherapie ebenso wie individuelle Bewegungsprogramme und gelenkunterstützende Ergänzungsfuttermittel.
  • Die Vierbeiner erkranken im Alter häufig an Diabetes. Hunde oft im mittleren Alter zwischen sechs und neun Jahren, Katzen etwa ab zehn Jahren. Übergewichtige Tiere haben ein besonders hohes Risiko, zuckerkrank zu werden. Erste Symptome, die auf einen erhöhten Blutzuckerspiegel der Vierbeiner hindeuten, sind Appetitmangel oder eine vermehrte Nahrungsaufnahme sowie häufiges Wasserlassen. Steht die Diagnose fest, müssen die Haustiere regelmäßig Insulin erhalten.
  • Ebenso häufig leiden Hunde und Katzen im Alter an Parodontitis, einer Entzündung des Zahnbettes. Diese entsteht vielfach durch mangelnde Hygiene. Unbehandelt führt eine Parodontitis schlimmstenfalls zu eitrigen Zahnfleischtaschen, ausfallenden Zähnen oder schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Umso wichtiger ist es, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen: Tägliches Zähneputzen mit einer speziellen Zahncreme, reinigende Kaustrips sowie Zahnputzfutter erhalten die Zahngesundheit im Alter.
  • Ältere Hunde und Katzen haben häufig Blasen- oder Nierenprobleme. Blasenentzündungen treten vermehrt bei Hündinnen auf und erfordern ein Antibiotikum. Nierenerkrankungen sind ebenso häufig, beginnen aber anfangs schleichend. Ein „Alarmzeichen“ ist dann gegeben, wenn das Tier plötzlich mehr trinkt. Eine fortgeschrittene Niereninsuffizienz ist zwar nicht heilbar, lässt sich aber heutzutage gut behandeln. Erkrankte Hunde oder Katzen können dank Nierendiäten und Medikamenten trotzdem noch lange zufrieden leben.
  • Im fortgeschrittenen Alter entstehen bei Haustieren häufig Tumore, die nicht zwangsläufig bösartiger Natur sind. Fettgeschwulste etwa kommen bei Hunden oft vor. Dennoch sollten Sie immer in Erfahrung bringen, ob es sich um eine gut- oder bösartige Veränderung handelt. Neben den Vorsorgeuntersuchungen sollten Sie Ihr Haustier regelmäßig abtasten.

Genau wie bei Meschen ist auch bei Haustieren Bewegung das beste Mittel, um im Alter fit zu bleiben und Alterungsprozesse hinauszuzögern.

Altersgerechte Ernährung als Basis für ein langes Haustierleben

Haustiere brauchen alters- und artgerechtes Futter, um lange bei bester Gesundheit zu bleiben. Idealerweise sollten Sie in Absprache mit dem Tierarzt die Futtermittel speziell auf die Bedürfnisse Ihres Haustieres ausrichten. Ein großes Anliegen sollte dabei sein, ein normales Gewicht zu halten. Übergewicht belastet Knochen, Gelenke und Organe und vergrößert daher das Risiko einer Alterskrankheit. Um eine unkontrollierte Gewichtszunahme zu vermeiden, muss die tägliche Energiezufuhr mit dem tatsächlichen Bedarf einhergehen.

Tipp: Futter anpassen! Da ältere Tiere weniger Kalorien verbrauchen als Jungspunde, benötigen sie energiearme, aber nährstoffreiche Seniorenfuttermittel. Es ist daher dringend geboten, das Futtermittel umzustellen und in kleineren Mengen zu füttern. 

Regelmäßige Bewegung erhält die körperliche und geistige Fitness

Der altbekannte Spruch „wer rastet, der rostet“ gilt auch für ältere Vierbeiner. Tiersenioren benötigen im angemessenen Rahmen regelmäßige Lauf- und Bewegungseinheiten. Für Hunde eignen sich Suchspiele, da ihr Geruchssinn im Alter meistens besser funktioniert als das Hör- und Sehvermögen. Ältere Katzen beschäftigen sich gerne mit Intelligenzspielzeug, Futterlabyrinthen oder Snackballs. Hingegen mögen ältere Meerschweinchen und Kaninchen befüllte Futterbälle sowie Gehege mit interessanten Gegenständen wie Tunneln oder kleinen Häuschen. Große Sprünge machen sie nicht mehr, buddeln sich dafür aber gerne ein oder genießen liebevolle Streicheleinheiten.

Schlussendlich trägt auch das seelische Wohlbefinden zu einer langerhaltenen Lebensqualität bei alten Haustieren bei. Streicheleinheiten und gemeinsame Spiele verstärken Ihre Bindung zum Tier und bewirken, dass dessen seelische Gesundheit lange fortbesteht.

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