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- Ein Nistkasten ist eine Nisthilfe für verschiedene Vögel, die sich dort einrichten und ihren Nachwuchs sicher großziehen können.
- Da die natürlichen Lebensräume für Vögel immer kleiner werden, haben viele der Tiere in freier Natur Probleme, einen geeigneten Nistplatz zu bauen.
- Die Einflugloch-Höhe spielt beim Kauf eine große Rolle. Sie können damit auch, zumindest teilweise, steuern, welche Vögel den Nistkasten nutzen.
Nistkästen sind mehr als nur bloße Dekoration für den Garten. Stattdessen bietet so ein Vogelnistkasten den Federtieren einen sicheren Unterschlupf zum Eier legen und Eier brüten und ersetzen somit das Nest, für das heimische Singvögel heute oft nicht mehr genug Material finden. Wenn im März die Balzzeit beginnt und schließlich Nachwuchs gezeugt wird, möchten viele Naturfreunde den Vögeln eine Nisthöhle zur Verfügung stellen.
Unser Nistkasten-Vergleich 2024 zeigt jedoch, dass es durchaus verschiedene Nistkasten-Typen von verschiedenen Herstellern und Marken wie Habau oder Schwegler gibt. Um den besten Nistkasten zu finden, gilt es, einige Kriterien zu berücksichtigen, die wir im Folgenden für Sie zusammengefasst haben.
1. Nisthilfe – heutzutage tagsächlich nötig
Wenn Vögel in die Familienplanung einsteigen, besorgen Sie sich trockene Äste und Moos und bauen daraus ein Nest, um darin zu nisten, die Eier auszubrüten und die Küken großzuziehen, so haben wir es gelernt. Leider ist das jedoch heute nicht mehr immer so einfach möglich.
Der Lebensraum für Vögel wird immer kleiner und es gibt zum Beispiel nur noch wenig Totholz im Wald, so dass die kleinen Federtiere immer größere Probleme bekommen, geeignete Nistplätze zu finden. Mit anderen Worten: Es herrscht akute Wohnungsnot in der Vogelwelt.
Nisthilfe-Tests zeigen für gewöhnlich, dass Sie mit einem Vogelnistkasten tatsächlich etwas Gutes tun. Darüber hinaus macht das Beobachten des Nistkastens viel Spaß, wenn denn wirklich ein Vogel darin nistet. Vor allem für Kinder ist das sehr lehrreich.
Mit der Lochgröße des Nistkastens, kann man zumindest versuchen zu steuern, welche Vogelarten darin nisten. Manche Spezies bevorzugen nämlich kleine Löcher, wie etwa Meisen oder Sperlinge, die Amseln eher nicht wählen würden.
Achtung: Weltweit gibt es rund 11.000 verschiedene Vogelarten. Davon kommen rund 300 auch in Deutschland vor, manche dieser Vogelarten brüten hierzulande sogar. Bedenklich ist allerdings: Mehr als 20 Arten, die wiederkehrend in Deutschland vorkommen, sind auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Vogelarten weltweit zu finden. Das offizielle Dokument besagt, dass 118 Vogelarten national im Bestand als bedroht gelten.
2. Verschiedene Nistkasten-Typen zur Auswahl
Sie haben die freie Auswahl zwischen verschiedenen Nistkasten-Kategorien, die unterschiedliche Vogelarten anziehen:
Art | Merkmale |
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Klassischer Nistkasten |
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Offener Nistkasten |
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Nistkasten mit mehreren Eingängen |
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Deko-Nistkasten |
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Tipp: Welche Vögel Ihren Nistkasten anfliegen, hat nicht nur etwas mit der Bauweise zu tun, sondern auch damit, wie groß die Löcher sind.
3. Kaufberatung – Größe und Dach sind die wichtigsten Kriterien
3.1. Einzimmerwohnung oder Villa – Sie entscheiden mit, wer einzieht
Eine große Rolle bei der Wahl des Nistkastens spielen die Größe des Kastens selbst und die Lochgröße.
Kleine Nistkästen werden logischerweise eher von kleinen Vögeln genutzt. Möchten Sie, dass sich ein Rotkehlchen in dem Nistkasten wohl fühlt, sollte die Behausung schon etwas großzügiger geschnitten sein und eine große, idealerweise halb ovale Öffnung haben.
Es kann aber trotzdem sein, dass statt des Rotkehlchens ein paar Spatzen bei Ihnen einziehen und das gleich mit mehreren Familien, wenn der Kasten groß genug ist.
Ein Nistkasten für Meisen kann bescheiden gehalten werden, die Grundmaße sollten aber trotzdem mindestens 12 x 12 cm betragen. Für große Vögel wie Waldkauze, Dohlen oder Eulen müssen Sie dagegen eine üppige Grundfläche von zumindest 30 bis 80 cm² einplanen.
Vogel-Hausputz
Nach der Brutsaison sollten Sie den Nistkasten reinigen. In alten Nestern fühlen sich nämlich Milben oder Flöhe wohl. Nehmen Sie die Reinigung im Spätsommer vor. Kontrollen während der Brutzeit sollten Sie vermeiden. Bei der Reinigung sollten Sie Handschuhe tragen und das Nistmaterial nehmen Sie besser nicht mit ins Haus, denn Flöhe können auch auf Menschen überspringen. Wenn Sie das Nest entfernt haben, können Sie den Kasten noch ausbürsten. Verwenden Sie aber keine chemischen Reinigungsmittel oder Insektensprays.
Richtig vorhersagen kann man nie, ob sich nun ein Star, ein Zaunkönig oder ein Mauersegler bei Ihnen niederlässt. Folgende Liste gibt Ihnen aber eine Orientierung darüber, welche Lochgröße von welchen Vogelarten bevorzugt wird.
- 26 – 28 mm Lochgröße: Blaumeise, Tannenmeise, Haubenmeise
- 32 – 34 mm Lochgröße: Kohlmeise, Haussperling, Kleiber
- 45 – 50 mm Lochgröße: Star, Sperlingskauz
- 80 – 85 mm Lochgröße: Dohle, Steinkauz, Wiedehopf
Während also eine Nisthilfe für eine Blaumeise ein recht kleines Loch haben kann, müssen Nistkästen für Stare mit einer großzügigeren Eingangstür ausgestattet sein.
Ein Wellensittich-Nistkasten sollte ein Loch von etwa 35 mm Durchmesser haben. Auch ein Fledermaus-Nistkasten kommt mit einem recht kleinen Durchmesser aus. Allerdings bevorzugen Fledermäuse es, wenn das Einflugloch unten ist. Ist der Nistkasten groß genug, nutzt sicher auch gerne ein Eichhörnchen den Nistkasten zum Überwintern.
Bei manchen Modellen, wie etwa dem Habau 2975 Nistkasten mit verzinktem Blechdach haben Sie die Möglichkeit mittels wechselbarer Kunststoffeinsätze verschiedene Lochgrößen einzustellen. So können Sie ausprobieren, welche Größe am besten angenommen wird.
Auf der Website des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) finden Sie eine Liste mit weiteren Vogelarten und ihren bevorzugten Lochgrößen.
3.2. Diskussionspunkt Sitzstange
Ob eine Sitzstange am Nistkasten nun gut ist, oder nicht, darüber streiten sich die Vogelfans. Viele Vögel nehmen so eine Sitzstange gerne an und zum Beobachten der Vögel ist sie auch toll. Man kann dann öfter mal einen Blick auf die Vöglein erhaschen, bevor Sie davonfliegen oder im Kasten verschwinden. Auch können die Vögel von außen den Nachwuchs im Auge haben.
Allerdings bietet die Sitzstange auch Nesträubern die Möglichkeit, die Jungtiere zu entdecken. Sehen Sie hier noch einmal die Vor- und Nachteile eines solchen Nistkastens mit Sitzstange im Überblick:
- Vogelfreunde können die Tiere besser beobachten.
- Die Vogelmutter kann von der Stange aus den Nachwuchs beobachten.
- Nesträuber wie andere Eltern oder Spechte spähen von der Stange aus das Innenleben aus, was für die Küken gefährlich werden kann.
3.3. Spitzdach oder Flachdach – typische „Häuslebauer“-Probleme
Sie haben die Wahl zwischen Nistkästen mit einem spitzen Dach oder Modellen mit einem Flachdach.
Bei einem Spitzdach kann der Schnee im Winter besser abrutschen. Dadurch sinkt die Gefahr, dass das Häuschen unter der Schneelast einstürzt. Auch Wasser läuft einfach ab und zudem ist das spitze Dach gut anzufliegen.
Ein Flachdach hat dagegen den Vorteil, dass es leicht abgenommen werden kann, wenn Sie den Nistkasten reinigen möchten.
3.4. Robuste Materialien für den Spechtschutz
Buntspechte fliegen liebend gerne Nistkästen an. Sie können morsche Häuschen ohne Probleme auseinandernehmen, brechen aber mit ihrem kräftigen Schnabel bisweilen sogar recht stabile Nistkästen einfach auf, um dann die Eier oder kleine Jungtiere zu fressen. Achten Sie also bei der Anschaffung auf einen robusten Eindruck.
Einen hundertprozentigen Spechtschutz gibt es allerdings nicht, wie diverse Nisthöhle-Tests immer wieder zeigen. Hartnäckige Spechte könnten sogar einen Nistkasten aus Holzbeton mit viel Ausdauer zerstören.
Tipp: Sie sollten Ihren Nistkasten auch so anbringen, dass er möglichst nicht für Katzen zugänglich ist, denn auch diese können für die kleinen Vöglein zur Gefahr werden.
4. Weitere Fragen rund um das Thema Nistkasten
4.1. Wo kann ich einen Nistkasten kaufen?
Sie können einen Nistkasten überall dort bekommen, wo Sie auch ein Vogelhaus, Vogelfutter oder einen Katzenschreck kaufen könnten.
Nistkasten, Nistkasten-Bausatz oder Vogelhäuschen gibt es sehr häufig in Baumärkten oder Gartencentern. Dort sind allerdings die Preise oft höher, als im Internet.
Onlineshops bieten nicht nur den einen oder anderen günstigen Nistkasten, sondern Sie finden dort auch ein Vogelhaus mit Ständer oder Zubehör für den Nistkastenbau. Zudem bekommen Sie bei Internethändlern auch eine Kamera für den Nistkasten, falls Sie diesen gerne permanent beobachten möchten.
4.2. Wo sollte man den Nistkasten aufhängen?
Die ideale Position von Nistkästen hängt ein wenig von der Vogelart ab, die Sie sich in dem Nistkasten wünschen.
Ist der Nistkasten für Meisen, bringen Sie ihn idealerweise in einer Höhe von zwei bis drei Metern an einem Baum an. Wählen Sie eine Stelle, an der nicht zu viele Äste und kleine Zweige im Weg sind, damit die Vögel den Nistkasten und das Loch gut finden. Außerdem würde ein Ast in unmittelbarer Nähe Nesträubern oder Fressfeinden Tür und Tor öffnen.
Außerdem gilt für Nisthilfen: Richten Sie das Haus in südlicher oder südöstlicher Richtung aus und drehen Sie das Einflugloch entgegen der Hauptwindrichtung.
4.3. Kann man einen Nistkasten selber bauen?
Der Eigenbau eines Nistkastens ist vergleichsweise einfach und ein tolles Projekt, dass Sie zum Beispiel mit Ihren Kindern gemeinsam angehen können. Ein bisschen handwerkliches Geschick benötigen Sie dafür natürlich schon.
Außerdem brauchen Sie als Material ungehobelte Bretter von Lärchen, Robinien- oder Eichenholz. Auch Kiefer oder Fichte geht. Nicht witterungsbeständig genug sind dagegen Sperrholzplatten oder Buchenholz.
Sie sollten darauf verzichten, das Holz mit einem Holzschutzmittel zu behandeln, denn dieses könnte für die Vögel gesundheitsschädlich sein. Sie können das Holz stattdessen mit Leinöl bestreichen.
Halten Sie außerdem Schrauben bereit. Die sind besser als Nägel, weil sie ein Verleimen überflüssig machen und außerdem besser halten. Eine genaue Bauanleitung und weitere Informationen für das richtige Anbringen von Nistkästen finden Sie hier.
Tipp: Wenn Sie gleichzeitig eine Nistkasten-Kamera aufstellen, haben Sie den Nistkasten stets im Blick und können ständig sehen, ob das Häuschen angenommen wird.
4.4. Gibt es einen Nistkasten Test der Stiftung Warentest?
Einen Nistkasten-Test sucht man bei der Stiftung Warentest bisher leider vergeblich. Deshalb können wir an dieser Stelle auch keinen Nistkasten-Testsieger nennen, der für Sie sicher eine gute Orientierung bei der Auswahl wäre.
Allerdings hat die Verbraucherorganisation ein interessantes Interview mit einem Nabu-Sprecher zum Thema Nistkästen veröffentlicht, in dem es unter anderem um die richtige Reinigung und Pflege geht.