Koi: Japanische Karpfen sind die Könige der Gartenteiche

Koi Karpfen
  • Koi-Karpfen sind farbenfrohe Zierfische aus Japan, die weltweit die Gartenteiche von Liebhabern verschönern.
  • Sie zählen zu den teuersten Fischen der Welt. Auch in der Haltung sind sie sehr anspruchsvoll und brauchen viel Pflege.
  • Bei guten Bedingungen sind Kois jedoch sehr robust und erreichen ein Alter von bis zu 60 Jahren.

Der Koi ist ein beliebter Zierfisch für den Teich, der zur Familie der Karpfen gehört. Er wird auch als „König der Gartenteiche “ bezeichnet. Er erreicht eine Größe von bis zu einem Meter und wird in bunten, schimmernden Farben mit unterschiedlichen Mustern gezüchtet.

In der Haltung ist er nicht ganz anspruchslos, hat bei guter Pflege jedoch eine Lebenserwartung von bis zu 60 Jahren. Worauf Sie in Ihrem Koiteich achten müssen, damit Ihre Fische dieses stattliche Alter erreichen, verraten wir Ihnen im folgenden Artikel.

1. Ursprung der Koi-Karpfen

Der Koi ist eine Zuchtform des wilden Karpfens. Die meisten Züchtungen stammen aus Japan, wo er als „Nishikigoi“ bezeichnet wird, was wörtlich „Brokatkarpfen“ bedeutet. Der Begriff Koi oder in Zusammensetzung auch -goi bedeutet allgemein „Karpfen“.

Über den Ursprung der Fische ist nur wenig bekannt, denn ihre Geschichte begann bereits vor mehr als 2000 Jahren. Wahrscheinlich stammen die Vorfahren der heutigen Kois aus dem Iran, von wo sie nach Asien gebracht wurden. Ob die ersten Züchtungen der Koi-Karpfen in Japan oder China entstanden, ist ebenfalls nicht gesichert. Jedoch gilt China als das älteste Fischzuchtland der Welt. Alte Quellen beweisen, dass mehrfarbige Karpfen dort bereits vor Christi Geburt gezüchtet wurden.

1.1. Von Japan gelangten sie in die ganze Welt

großer japanischer Koiteich

Japanische Idylle: Ein riesiger Koiteich in einem Garten.

Fest steht allerdings, dass die Koi-Zucht in Japan ihren Höhepunkt erreichte. Einst wurde der japanische Karpfen wahrscheinlich als Speisefisch eingeführt. Allmählich entwickelten sich neue Formen und Farben des Karpfens, aus denen Züchter die heutigen Prestigefische heranzogen. Bald wurde der Koi zu einem Statussymbol, der bis heute für Stärke und Wohlstand steht.

Aus Japan verbreiteten sich die Zierfische auf der ganzen Welt als dekorative Teichbewohner, die je nach Größe, Form und Farben mitunter enorme Preise auf dem Markt erzielen: So kostet ein Koi aus einer durchschnittlichen Züchtung bereits bis zu 5000 Euro, für Spitzenzüchtungen hingegen werden auch schon einmal mehr als 200.000 Euro verlangt. Als teuerster Koi aller Zeiten wurde ein reinweißer Fisch mit einem einzelnen roten Punkt auf der Stirn für 1,5 Millionen Euro an einen japanischen Unternehmer verkauft.

2. Kois wirken auf den ersten Blick wie große Goldfische

Auch wenn Kois in den unterschiedlichsten Größen und Farben vorkommen, erkennt man sie sofort: Sie ähneln zwar auf den ersten Blick einem Goldfisch, sind jedoch deutlich größer und schlanker gebaut. An den Mundwinkeln haben sie zudem zwei Bartfäden, die ihnen beim Tasten und Riechen helfen.

Kois sind in der Regel weiß, orange, rot, gelb oder schwarz gefärbt, wobei die Farben in unterschiedlichen Kombinationen und den verschiedensten Mustern auftreten können. Sie erreichen eine Körperlänge von bis zu einem Meter. Die größten Exemplare bringen dabei ein Gewicht von über 20 Kilogramm auf die Waage.

Tipp: Wie groß ein Koi wird, hängt vor allem von den Haltungsbedingungen ab, wobei die Veranlagung natürlich auch eine Rolle spielt. In Deutschland erreichen Kois eher selten mehr als 70 Zentimeter, da hier die Winter zu lange sind. In Japan sind Jumbo-Kois von mehr als 85 Zentimeter jedoch keine Seltenheit.

2.1. Farbenfroh und artenreich ist die Koi-Familie

Kois in verschiedenen Farben

Das farbenfrohe Quartett zeigt die schönen, unterschiedlichen Zeichnungen der Kois.

Es gibt heutzutage etwa 16 verschiedene Koi-Varianten mit mehr als 100 Unterformen. Da es immer neue Züchtungen und Kreuzungen gibt, kommen ständig neue Arten hinzu. Sie haben alle japanische Namen wie Sanke, Kawarimono oder Showa. Die Arten werden nicht nur nach Färbung unterschieden, sondern auch nach speziellen Ausprägungen der Flossen und Schuppen.

Es gibt zum Beispiel sogenannte „Butterfly Koi“ mit besonders langen Flossen oder spezielle glatte Zuchtformen, die größtenteils schuppenlos sind. Diese werden als Doitsugoi („deutscher Karpfen“) bezeichnet, da sie den europäischen Spiegel- oder Zeilkarpfen ähneln.

Zu den bekanntesten Varianten zählt der Kohaku, der eine weiße Grundfarbe besitzt sowie eine rote Zeichnung, die über Kopf und Rücken verläuft. Ebenfalls sehr beliebt ist der Yamabuki, eine Unterart der Hikarimuji-mono, der gelb oder goldfarben metallisch glänzt und häufig besonders groß wird.

2.2. Kois sind wie alle Karpfen sehr gesellig

In ihrer Lebensweise sind Koi-Karpfen ihren wildlebenden Verwandten sehr ähnlich. Sie sind gesellige Süßwasserfische und bevorzugen Teiche, Seen oder langsam fließende Gewässer. Auf ihrem Speiseplan steht alles Mögliche von Insekten und Laich über diverse Wasserpflanzen bis hin zu kleineren Fischen und Amphibien.

In Sachen Fortpflanzung sind sie sehr sensibel – nur bei optimalen Bedingungen laichen sie zwischen Mai und Juni ab. Damit die Eier nicht sofort aufgefressen werden, müssen die Züchter sie schnell gesondert unterbringen. In einem sicheren Becken entwickelt sich der Nachwuchs sehr schnell: Bereits nach vier Tagen schlüpfen die Jungfische aus dem Ei. Im ersten Jahr wachsen sie schon auf mehr als 17 Zentimeter an, nach zwei Jahren sind sie doppelt so groß.

3. Die Haltung von Kois benötigt ein gewisses Know-How

Das Koi-Aquarium

Einer Haltung im Aquarium ist grundsätzlich abzuraten. Es gibt die Möglichkeit, Jungtiere in einem entsprechend großen Aquarium heranzuziehen und mit etwa zwei Jahren in einen großen Teich umzusiedeln. Es gibt aber auch Liebhaber, die den Teich so gestalten, dass er durch eine Scheibe im Keller zu beobachten ist. Eine sehr schöne Idee – günstig ist diese Aquarium-Optik jedoch nicht.

Der Koi ist ein sehr robuster Fisch mit einer Lebenserwartung von bis zu 60 Jahren. Allerdings stellen sie einige Ansprüche an die Haltung, damit sie so alt werden und eine stattliche Größe erreichen.

Zunächst einmal benötigen Sie einen großen Teich. Da Kois gesellige Tiere sind, sollten Sie mindestens vier Tiere gemeinsam halten. Eine Einzelhaltung ist nicht artgerecht. Die Größe des Teichs hängt natürlich von der Zahl der Fische ab, jedoch wird pro Koi ein Raum von etwa 1 bis 3 m³ empfohlen.

Die Wassertiefe sollte mindestens 1,3 bis 2 Meter betragen. Tiefe Teiche frieren nämlich im Winter nicht komplett zu und überhitzen im Sommer nicht. Kois bevorzugen eine konstante Wassertemperatur von 20 bis 25 Grad Celsius. Zum Überwintern ziehen sie sich an den Boden des Teichs zurück, die Temperatur sollte dann nicht unter 4 Grad sinken.

3.1. Zubehör und Pflege des Koiteichs

Kois fressen Koifutter aus Hand

Die Fische werden sogar so zahm, dass sie aus der Hand fressen.

Der Teich muss möglichst keimfrei sein und gute Wasserwerte aufweisen. Ein guter Teichfilter sowie Frischwasserzufuhr ist hierfür sehr wichtig. Testen Sie regelmäßig die Wasserwerte auf Sauerstoffgehalt, ph- und Nitratwerte, damit Ihre Koi-Karpfen sich immer wohlfühlen. Tipps zu geeigneten Filteranlagen finden Sie beim Verein KLAN der Koi Liebhaber am Niederrhein.

Besonders wohl fühlen sich Ihre Kois in Naturteichen mit Steinen und Pflanzen. Ein Spezialist kann Ihnen dabei behilflich sein, den Koiteich zu planen und entsprechend mit der richtigen Filteranlage und Teichpflanzen auszustatten.

Kois brauchen eine gewisse Fachkenntnis, damit sie artgerecht gehalten werden können. Informieren Sie sich umfassend vor der Anschaffung eines Koiteichs. Stimmen die Bedingungen nicht, werden die Tiere mitunter sehr anfällig für Keime und Infektionen.

3.2. Die Ernährung wird an die Außentemperatur angepasst

Als Nahrung gibt es im Fachhandel spezielles Koifutter. Allerdings sollten Sie Ihre Tiere nicht überfüttern, da sie sich auch von Insekten und Pflanzen im Teich ernähren. Ein Koi hört nicht von alleine auf zu fressen und wird bei übermäßigem Nahrungsangebot schnell zu dick.

Zudem muss die Ernährung an die Umgebungstemperatur angepasst werden. Das bedeutet: Je kälter es wird, desto langsamer arbeitet der Stoffwechsel und umso weniger Futter benötigen sie.

Achtung: Ein Koi ist übrigens auch selbst ein sehr beliebtes Fressen bei Katzen und Reihern. Schützen Sie Ihre Tiere also am besten mit einem geeigneten Gitter oder einem sogenannten Fischreiherschreck.

4. Kois sind keine günstigen Haustiere

weiß metallischer Butterfly Koi

Anmutig schwebt der weiß-metallische Butterfly Koi durchs Wasser.

Wie Sie sich vielleicht schon denken können: Ein Koiteich ist nicht gerade das günstigste Hobby. Haben Sie nicht sowieso schon einen Teich im Garten, müssen sie zunächst einen planen und ausheben lassen. Zudem müssen Sie einiges an Zubehör wie Filter, Heizung und Belüftung kaufen sowie Tierarztkosten berücksichtigen.

Auch wenn Kois zu den teuersten Fischen der Welt zählen, ist ihre Anschaffung meist gar nicht der größte Kostenpunkt. Die laufenden Teichkosten sind häufig wesentlich teurer, besonders wenn Sie im Herbst und Frühjahr den Teich beheizen müssen.

Wie viel die Anschaffung eines Kois kostet, hängt von folgenden Faktoren ab: Färbung, Körperbau und Hautqualität. Je besser er eingestuft wird, desto teurer wird er. Wenn Sie also keinen Wert auf eine besondere Zeichnung legen, finden Sie auch einen Koi, der weit unter den vier- bis fünfstelligen Spitzenpreisen liegt.

5. Ratgeber über Kois und deren Haltung

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Bildnachweise: mirkograul/Adobe Stock, Grecaud Paul/Adobe Stock, Yamabuki/Adobe Stock, lalalululala/Adobe Stock, Korn V./Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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