Kea: Merkmale und Lebensweise des Bergpapageis

Kea oder Bergpapagei

Kea oder Bergpapagei
wissenschaftlicher Name: Nestor notabilis. Der Kea gehört zur Gattung der Nestorpapageien.

Gould, 1856

kea

Foto von einem Kea im Fiordland National Park, South Island, Neuseeland
© Copyright Bild / Foto: Kea
Rolf Hicker Fotografie

  • Englisch: Kea
  • Französisch: Kéa, Nestor kéa
  • Niederländisch: Kea
  • Schwedisch: Kea
  • Spanisch: Kea

 

  • Gattung: Nestorpapageien (Nestor)
  • Tribus: Nestorpapageien (Nestorinae)
  • Unterfamilie: Echte Papageien und Sittiche (Psittacinae)
  • Familie: Eigentliche Papageien (Psittacidae)
  • Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
  • Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Kea erreicht eine Gesamtlänge von 45 bis 50 cm und ein Gewicht von etwas über 800 g. Der Körper ist gedrungen. Das Gefieder ist überwiegend bräunlich und olivgrün gefärbt, wobei die Flügelunterseiten und der Bürzel eine leichte Orange- bis Rotfärbung aufweist. Der Oberschnabel ist ungewöhnlich lang, schlank und hakenförmig.

Verbreitung

Die Heimat sind die neuseeländischen Alpen der Südinsel Neuseelands. Man findet ihn fast nur in den unzugänglichen Gebirgsgegenden der Insel. Dort brütet er sogar oberhalb der Baumgrenze und trotzt ohne Probleme die schneereichen Winter. Wenn die Schneedecke jedoch zu dicht wird, dann wandert der Kea talwärts.

Lebensweise

Der Kea ist dämmerungsaktiv, eher bodenlebend und lebt in Vielehe. In Gefangenschaft lassen sich Keas sehr gut zähmen.

Der Kea ist extrem neugierig und verspielt. Jeder Gegenstand wird bis ins Detail untersucht, wobei diese dabei häufig stark beschädigt werden. Geparkte Autos zum Beispiel sind ein sehr beliebter Spielplatz für Keas. Die Vögel bearbeiten dann zu gerne die Dichtungsgummis der Türen und Fenster. Aber auch der Lack wird mit den Schnäbeln untersucht und bleibt selten ohne Beschädigung.

Ernährung

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Wurzeln, Beeren, Blütennektar, Samen, Knospen, Käfer und deren Larven und gelegentlich Aas (hauptsächlich das von Schafen).

Fortpflanzung

Keas nisten überwiegend in selbst gegrabenen Erdhöhlen mit häufig meterlangen Gängen, sowie in Felsnischen, unter Baumwurzeln und in bodennahen Baumhöhlen. Das Nest, oder besser gesagt die Bruthöhle wird mit allerlei weichem Pflanzenmaterial ausgepolstert. Die Brutzeit reicht von Juli bis Januar. Dann legt das Weibchen 2 bis 4 weiße Eier, die es alleine etwa 29 Tage lang bebrütet. Beim Schlupf sind die Junge noch nackt. Aber bereits nach wenigen Tagen bildet sich ein weißes Dunenkleid. Die Jungen bleiben etwa 13 Wochen im Nest und werden überwiegend von der Mutter versorgt. Nach dem Flüggewerden und dem Verlassen des Nestes, übernimmt das Männchen die alleinige Betreuung. Mit etwa 2 Jahren werden Keas geschlechtsreif.

Keas leben in Vielehe, das heißt, dass ein Männchen mehrere Weibchen hat.

Verwandtschaft

Keas gehören zur Unterfamilie der Echten Papageien (Psittacinae)
dazu gehören auch die Gattungen:

    • Unzertrennliche (Agapornis)
    • Königssittiche (Alisterus)
    • Amazonen, Amazonenpapageien (Amazona)
    • Blauaras (Anodorhynchus)
    • Rotflügelsittiche (Aprosmictus)
    • Eigentliche Aras (Ara)
    • Keilschwanzsittiche (Aratinga)
    • Barnardius
    • Stummelschwanzpapageien (Bolbopsittacus)
    • Dickschnabelsittiche (Bolborhynchus)
    • Schmalschnabelsittiche (Brotogeris)
    • Karolinasittiche (Conuropsis)
    • Vasapapageien (Coracopsis)
    • Felsensittiche (Cyanoliseus)
    • Spix-Aras (Cyanopsitta)
    • Laufsittiche (Cyanoramphus)
    • Buntkopf-Zwergpapageien (Cyclopsitta)
    • Fächerpapageien (Deroptyus)
    • Zwergaras (Diopsittaca)
    • Edelpapageien (Eclectus)
    • Langschnabelsittiche (Enicognathus)
    • Hornsittiche (Eunymphicus)
    • Sperlingspapageien (Forpus)

Geoffroyus

  • Nachtsittiche (Geopsittacus)
  • Kurzschwanzpapageien (Graydidascalus)
  • Guarouba
  • Braunohrpapageien (Hapalopsittaca)
  • Schwalbensittiche (Lathamus)
  • Pinselsittiche (Leptosittaca)
  • Schopfpapageien (Lophopsittacus)
  • Fledermauspapageien (Loriculus)
  • Maskarenen-Papageien (Mascarinus)
  • Wellensittiche (Melopsittacus)
  • Spechtpapageien (Micropsitta)
  • Mönchssittiche (Myiopsitta)
  • Nandaysittiche (Nandayus)
  • Nannopsittaca
  • Rodrigues-Papageien (Necropsittacus)
  • Grassittiche (Neophema)
  • Bourkesittiche (Neopsephotus)
  • Blutbauchsittiche (Northiella)
  • Gelbohrsittiche (Ognorhynchus)
  • Rotbaucharas (Orthopsittaca)
  • Erdsittiche (Pezoporus)
  • Weißbauchpapageien (Pionites)
  • Zierpapageien (Pionopsitta)
  • Rotsteißpapageien (Pionus)
  • Plattschweifsittiche (Platycercus)
  • Langflügelpapageien (Poicephalus)
  • Prachtsittiche (Polytelis)
  • Spatelschwanzpapageien (Prioniturus)
  • Propyrrhura
  • Maskensittiche (Prosopeia)
  • Singsittiche (Psephotus)
  • Psilopsiagon
  • Tigerpapageien (Psittacella)
  • Edelsittiche (Psittacula)
  • Keilschwanz-Papageien, Keilschwanz-Zwerg-Papageien, Feigenpapageien (Psittaculirostris)
  • Graupapageien (Psittacus)
  • Rotachselpapageien (Psittinus)
  • Borstenköpfe (Psittrichas)
  • Rotkappensittiche (Purpureicephalus)
  • Rotschwanzsittiche (Pyrrhura)
  • Arasittiche (Rhynchopsitta)
  • Eulenpapageien (Strigops)
  • Tanygnathus
  • Buntschwanzpapageien (Touit)
  • Blaubauchpapageien (Triclaria)

Systematik

Zur Gattung der Nestorpapageien (Nestor) gehören die Arten:

  • Kaka, Waldpapagei (Nestor meridionalis)
  • Dünnschnabelnestor, Norfolk-Kaka (Nestor productus)

Status

Der Kea gilt als potentiell gefährdet. Schuld daran sind unter anderem die neuseeländischen Schafzüchter, denn sie sahen den Kea als Schafmörder an. In Wirklichkeit jedoch gehen die Keas hauptsächlich an Schafkadaver ran. Wie kommt es überhaupt dazu?

Keas sind, wie alle anderen Papageien auch, sehr neugierig und probieren fast alles, was sie finden. Einst hatten sie von den Abfällen der Schafschlachtereien gekostet und wohl festgestellt, dass das Schaffleisch und vor allem das Schaffett recht gut schmeckt. Auch tote Schafe haben sie untersucht, ob sie genießbar wären. Auch wenn die meisten Keas nur von Kadavern fressen, so soll es wohl doch einige wenige alte Kea-Männchen geben, die man als „Schaf-Killer“ bezeichnen kann. Das kommt aber eher daher, dass sich die Keas ohne böse Absicht auf den Rücken eines Schafes setzen und dieses dann in Panik gerät. Und durch das unkontrollierte Umherhüpfen kann das Schaf dann im felsigen Gelände verunglücken.

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Bildnachweise: Andrea Förster/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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