Chileflamingo: Wissenswertes zur häufigsten Flamingoart Südamerikas

Chileflamingo Gruppe in Schlamm

Wissenschaftliche Informationen zum Thema Chileflamingo.                                  wissenschaftlicher Name: Phoenicopterus chilensis.
Der Chileflamingo gehört zur Familie der Flamingos.

Molina, 1782

chileflamingo

Foto von Chileflamingos im L’Oceanografic Aquarium in der Ciudad de las Artes y de las Ciencias Valencia, Spanien.
© Copyright Bild / Foto:  Chileflamingo
Rolf Hicker Photography

  • Englisch: Chilean Flamingo
  • Französisch: Flamant du Chili
  • Niederländisch: Chileense flamingo
  • Norwegisch: Chileflamingo
  • Portugiesisch: Flamingo-chileno
  • Spanisch: Flamenco chileno

 

  • Gattung: Phoenicopterus
  • Familie: Flamingos (Phoenicopteridae)
  • Ordnung: Flamingos (Phoenicopteriformes)
  • Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Chileflamingo erreicht eine Gesamtgröße von 100 bis 140 cm, eine Flügelspannweite von 120 bis 145 cm und ein Gewicht von 2,5 bis 3,5 kg. Die Weibchen sind etwas kleiner als die Männchen. Das Gefieder ist kräftig rosa. An den Flügeln befinden sich kleine schwarze Feldern. Ein eindeutiges Kennzeichen der Chileflamingos sind die langen grauen, graugrünlichen bis hellblauen Beine mit roten Gelenken und Zehen. Der Schnabel ist vom Knick bis zur Spitze schwarz, der Ansatz dagegen weißlich. Der Hals ist lang und gebogen mit einem kleinen Kopf. An den Zehen befinden sich Schwimmhäute

Der Chileflamingo hat in freier Wildbahn eine Lebenserwartung von 40 bis 45 Jahren und in Gefangenschaft sogar von über 60 Jahren.

Verbreitung

Die Heimat ist das gemäßigte Südamerika, von Peru im Westen und Uruguay im Osten bis nach Feuerland. Als Lebensraum dienen salzige und schlammige Flachwasserseen. In den Bergen kann man den Chileflamingo in Höhen von bis zu 4500 Metern antreffen. Aber auch an Flüssen, in der Nähe der Flussmündungen halten sich diese Flamingos gerne auf. Süßwasser wird gemieden.

Lebensweise

Chileflamingos sind tagaktiv und sehr gesellig. Sie leben teilweise in riesigen Kolonien, mit teilweise mehreren tausend Tieren. Da die Chileflamingos sehr stimmfreudig sind, ist so eine Kolonie recht laut. Die Rufe erinnern stark an die der Gänse.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Ringelwürmern, Weichtiere, Kleinkrebsen und Pflanzenteilen. Die Hauptnahrung sind allerdings Algen. Mit dem dicken Schnabel ist der Flamingo in der Lage, seine Nahrung aus dem Wasser zu filtern. Dabei neigt er den Kopf so, dass die Schnabeloberseite nach unten zeigt und im Wasser liegt. Dann pendelt er mit dem Kopf hin und her und filtert so seine Nahrung aus dem Wasser heraus.

Fortpflanzung

Es gibt keine feste Paarungszeit, Chileflamingos können sich fast das ganze Jahr über fortpflanzen. In großen Brutkolonien bauen die Paare ihre Nester. In nahrungsreichen Jahren kann es auch vorkommen, dass ein Paar eine zweite Brut großzieht. Die Paare bleiben ein Leben lang zusammen. Die Männchen beginnen mit der Balz und zeigen filigrane Tänze. Die Weibchen bleiben eher passiv und beobachten „ihr“ Männchen.

Aus Schlamm bauen die Paare dann ihre kegelförmigen Nester, die an der Spitze eine Mulde aufweisen. So ein Nest kann durchaus eine Höhe von 35 bis 45 cm und einen Durchmesser von 50 bis 75 cm aufweisen. Dann legt das Weibchen ein Ei in die Mulde, das beide Elterntiere etwa 29 bis 31 bebrütet wird. Nach dem Schlupf ernährt sich das Junge noch von dem Dottervorrat und erhält dann eine Kropfmilch, die auch von beiden Elternteilen produziert wird. Mit etwa 2 Wochen verlassen die Jungen das Nest und schließen sich zu großen Gruppen zusammen. Mit etwa 70 Tagen ist das Junge dann flugfähig und selbständig. Ausgewachsen ist der Flamingo aber erst mit etwa 1,5 bis 2 Jahren und ausgefärbt mit etwa 3 Jahren.

Chileflamingos werden erst mit rund 6 Jahren geschlechtsreif.

Verwandtschaft

Chileflamingos gehören zur Familie der Flamingos (Phoenicopteridae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Zwergflamingos (Phoeniconaias)
  • Phoenicoparrus

Systematik

Zur Gattung Phoenicopterus gehören auch die Arten:

  • Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus)
  • Kubaflamingo (Phoenicopterus ruber)

Status

Der Chileflamingo gilt als fast bedroht, denn auch er leidet unter der Zerstörung seines natürlichen Lebensraumes. Aber auch der Tourismus setzt diesen Flamingos zu, denn sich lassen sich leider leicht stören und verlassen ihre Gelege und Jungen. Aber auch das Absammeln der Eier für den menschlichen Verzehr hat für einen starken Rückgang gesorgt. So lebten in den 1970er Jahren noch etwa 500.000 Tiere, so sind es heute wohl nur noch etwa 200.000.

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Bildnachweise: Keitma/Adob Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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