Pazifischer Weißseitendelfin: Alles über die springfreudige Delfinart

Pazifischer Weißseitendelfin

Pazifischer Weißseitendelfin oder Weißstreifendelfin
wissenschaftlicher Name: Lagenorhynchus obliquidens. Der Pazifische Weißseitendelfin gehört zur Gattung der Kurzschnauzendelfine.

Gill, 1865

pazifischer-weissseitendelfin

Foto von einem Pazifischen Weißseitendelfin vor Vancouver, Britisch-Kolumbien, Kanada.
© Copyright Bild / Foto: Pazifischer Weissseitendelfin
Rolf Hicker Fotografie

  • Englisch: Pacific White-sided Dolphin
  • Französisch: Lagénorhynque à flanc blanc du Pacifique, Lagénorhynque de Gill
  • Schwedisch: Östlig vitsidsdelfin, Stillahavsvitsiding
  • Spanisch: Delfín lagenor ringo

 

  • Gattung: Kurzschnauzendelfine (Lagenorhynchus)
  • Unterfamilie: Echte Delfine (Delphininae)
  • Familie: Delfine (Delphinidae)
  • Überfamilie: Delfinartige (Delphinoidea)
  • Unterordnung: Zahnwale (Odontoceti)
  • Ordnung: Wale (Cetacea)
  • Überordnung: Laurasiatheria
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Pazifische Weißseitendelfin erreicht eine Gesamtlänge von etwa 2 bis 2,5 m und ein Gewicht von 75 bis 140 kg. Der Kopf ist spitz und die Rückenfinne ist hoch. Der Rücken ist dunkel, der Bauch grau-weiß mit einem hellen Fleck vom Schnabel seitlich bis zur Höhe der Rückenfinne. Außerdem zieht sich noch ein heller Streifen von der Schwanzwurzel bis zur Höhe der Rückenfinne, dort kann sich der Streifen dann gabeln und sich über die Schulter bis in die Augennähe ziehen.
Hier finden Sie weitere Delphin (Delfin) Bilder.

Diese Delfinart wird gerne in den Delfinarien von Hongkong, Japan, Vancouver und der USA gezeigt.

Die Lebenserwartung liegt bei über 40 Jahren.

Verbreitung

Die Heimat ist der nördliche Pazifik zwischen Japan und der Westküste der USA. Dort bevorzugen diese Tiere die Tiefwasserzonen in den kalten und gemäßigten Bereichen.

Feinde

Die Feinde sind Haie und Schwertwale. Und auch der Mensch ist durch seine Jagd auf Delfine und durch seine für den Fischfang ausgelegten Netze, in denen sich Delfine verfangen und somit ersticken können, als Feind anzusehen.

Lebensweise

Pazifische Weißseitendelfine leben in riesigen Schulen (Herden) von bis zu 90 Tieren, wobei aber auch schon Schulen von über 1000 Tieren, sobar bis zu 3000 Tieren gesehen wurden. Häufig verbünden sie sich sogar mit anderen Delfinen und sogar Kleinwalen.

Weißseitendelfine sind temperamentvoll, schnell und sehr springfreudig. Sie lieben es, Boote und Schiffe zu begleiten und zeigen dabei eine große Ausdauer. Außerdem scheinen sehr hohe Brandungswellen keine Problem für diesen Delfin zu sein. Sein Temperament und seine Spielfreude zeigt sich deutlich an seinen Sprüngen. Er springt fast senkrecht aus dem Wasser heraus, macht dabei häufig einen Salto oder eine Schraube, bevor er dann auf seiner Seite oder dem Bauch landet.

Gejagt wird in großen Gruppen. Während der Dämmerung orten sie ihre Beute mit Echoortung. Hierzu senden sie Töne aus, die dann von der Beute als Echo zurückgeworfen wird. Die Gruppe treibt dann die Fische zusammen, kesseln diese dann ringförmig ein und treiben sie dann an die Oberfläche. Da die Fische dann erschöpft sind, ist dann das „Einsammeln“ ein Kinderspiel.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus verschiedenen Fischen und Tintenfischen die in Schwärmen leben.

Fortpflanzung

Die Paarung findet meisten zwischen Juli und Oktober statt. Nach einer Tragzeit von 9 bis 12 Monaten bringt das Weibchen ein Junges mit einer Länge von 90 cm und einem Gewicht von 15 kg zur Welt. Gleich nach der Geburt stupst die Mutter ihr Kalb an die Wasseroberfläche, damit es dort atmen kann. Das Kalb bleibt immer dicht bei der Mutter. Mit etwa einem Jahr wird es entwöhnt.

Die Geschlechtsreife tritt mit 6 bis 10 Jahren ein.

Verwandtschaft

Kurzschnauzendelfine gehören zur Familie der Delfine (Delphinidae)
dazu gehören auch die Familien:

  • Schwarz-Weiß-Delfine (Cephalorhynchus)
  • Gemeine Delfine (Delphinus)
  • Zwerggrindwale (Feresa)
  • Grindwale (Globicephala)
  • Rundkopfdelfine (Grampus)
  • Borneodelfine (Lagenodelphis)
  • Glattdelfine (Lissodelphis)
  • Orcaella
  • Große Schwertwale (Orcinus)
  • Breitschnabeldelfine (Peponocephala)
  • Kleine Schwertwale (Pseudorca)
  • Flussdelfine (Sotalia)
  • Weiß-Delfine (Sousa)
  • Fleckendelfine (Stenella)
  • Rauzahndelfine (Steno)
  • Tümmler (Tursiops)

Systematik

Zur Gattung der Kurzschnauzendelfine (Lagenorhynchus) gehören auch die Arten:

  • Weißseitendelfin (Lagenorhynchus acutus)
  • Weißschnauzendelfin (Lagenorhynchus albirostris)
  • Peale-Delfin (Lagenorhynchus australis)
  • Stundenglasdelfin (Lagenorhynchus cruciger)
  • Lagenorhynchus electra
  • Schwarzdelfin (Lagenorhynchus obscurus)

Status

Der Pazifische Weißseitendelfin ist nicht gefährdet. Sein Bestand wird auf etwa eine Million Tiere geschätzt.

Leider geht es etwa 50 % aller Weißseitendelfinen in Gefangenschaft nicht besonders gut (auch wenn sie um den Nordpazifik herum die beliebtesten Zoo- und Aquariendelfine sind) und sie sterben meist innerhalb von 2 Jahren nach der Gefangennahme.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (59 votes, average: 4,50 out of 5)
Pazifischer Weißseitendelfin: Alles über die springfreudige Delfinart
Loading...

Bildnachweise: AndreAnita/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert