Grindwal, Pilotwal, Gewöhnlicher oder Langflossen-Grindwal
wissenschaftlicher Name: Globicephala melas. Der Grindwal gehört zur Familie der Delfine.
(Traill, 1809)
- Englisch: Pilot Whale, Blackfish, Long-finned pilto whale
- Französisch: Globicéphale noir, Clobicéphale commun, Chaudron, Déducteur
- Dänisch: Grindehval
- Niederländisch: Griend, Gewone griend, Zwarte griend
- Portugiesisch: Baleia Piloto
- Schwedisch: Grindval, Långfenad grindval, Pilotval
- Spanisch: Caldrón negro
- Gattung: Grindwale (Globicephala)
- Unterfamilie: Grindwale (Globicephalinae)
- Familie: Delfine (Delphinidae)
- Überfamilie: Delfinartige (Delphinoidea)
- Unterordnung: Zahnwale (Odontoceti)
- Ordnung: Wale (Cetacea)
- Überordnung: Laurasiatheria
- Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
- Klasse: Säugetiere (Mammalia)
- Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
- Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
- Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
- Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
- Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
- Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
- Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
- Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
- Reich: Tiere (Animalia)
Allgemeines
Das Grindwal-Männchen erreicht eine Gesamtlänge von 5 bis 8,5 m und ein Gewicht von 3000 bis 3500 kg, das Weibchen erreicht eine Gesamtlänge von 4 bis 6 m und ein Gewicht von 1800 bis 2500 kg. Die Grundfarbe ist metallgrau bis schwarz, die Bauchseite ist hell gezeichnet. Der Kopf ist Kurz mit einer deutlichen Melone (sitzt in der vorgewölbten, runden Stirn). Der Schnabel ist sehr kurz. Die Brustflossen sind schmal und bis zu 120 cm lang. Die Rückenfinne ist niedrig nach hinten gezogen. Die Schwanzflosse ist tief eingekerbt. Der Körper selber hat eine zylindrische Form. Grindwale können bis zu 10 Min. unter Wasser bleiben.
Grindwale haben eine Lebenserwartung von 25 bis 50 Jahren. Allerdings sind die Weibchen nicht so lange fruchtbar. Ab dem 18. Lebensjahr sind sie unfruchtbar.
Verbreitung
Als Lebensraum dienen alle gemäßigte bis kalte Meere der nördlichen und südlichen Erdhalbkugel. Die Grindwale halten sich bevorzugt auf hoher See auf und meiden unter normalen Umständen die seichten Küstengewässer.
Feinde
Als natürliche Feinde gelten Schwertwale und Haie, von denen sich die Grindwale aber fern halten. Aber der Mensch stellt dem Wal nach.
Lebensweise
Grindwale bilden Schulen von teilweisen mehreren hundert Mitgliedern. Sie schwimmen in einer langen Reihe einem Männchen, dem Leittier hinterher (daher auch der Name „Pilotwal“). Da die Grindwale ihrem Leitmännchen blind folgen, kann das auch zum Verhängnis werden. Denn, wenn das Leittier auf der Flucht oder aus Angst auf die flache Küste zustürzt, folgen ihm die anderen kopflos. Sie folgen ihm dann mit einer so großen Geschwindigkeit auf den Strand, dass sie nicht mehr ins Wasser zurückkommen und verenden. Grindwale haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Allerdings gibt es Gruppen, die nur aus 4 bis 6 Tieren besteht, meistens ein Männchen mit mehreren Weibchen. Grindwale sind sehr scheue Tiere, die sogar die Nähe zu Schiffen meiden. Auf Nahrungssuche gehen die Grindwale bevorzugt nachts.
Wanderung
In den gemäßigten und kalten Meeren halten sich die Grindwale außerhalb der Fortpflanzungszeit auf. Zur Fortpflanzungszeit ziehen sie in tropische Gewässer.
Ernährung
Die Nahrung besteht aus Tintenfischen und Fischen. Grindwale tauchen bei ihrer Nahrungssuche teilweise bis in 1000 m Tiefe. Ein ausgewachsener Grindwal benötigt in der Regel bis zu 50 kg Fisch am Tag.
Zur Fortpflanzungszeit verpaart sich nur das dominante Männchen einer Schule mit mehreren Weibchen. In einer kleinen Gruppe lebt in der Regel nur ein Männchen, das sich dann mit den Weibchen seines Harems verpaart. Dann nach einer Tragzeit von 15 bis 16 Monaten bringt das Weibchen nur alle 3 bis 4 Jahre in den Wintermonaten 1 Junges mit einer Länge von 1,5 bis 2,4 m und einem Gewicht von 100 kg zur Welt. Mit 15 bis 20 Monaten wird es entwöhnt.
Grindwal-Weibchen werden mit etwa 6 bis 7 Jahren geschlechtsreif, Männchen dagegen erst mit etwa 12 Jahren.
Verwandtschaft
Grindwale gehören zur Familie der Delfine (Delphinidae)
dazu gehören auch die Gattungen:
- Schwarz-Weiß-Delfine (Cephalorhynchus)
- Gemeine Delfine (Delphinus)
- Zwerggrindwale (Feresa)
- Rundkopfdelfine (Grampus)
- Borneodelfine (Lagenodelphis)
- Kurzschnauzendelfine (Lagenorhynchus)
- Glattdelfine (Lissodelphis)
- Orcaella
- Große Schwertwale (Orcinus)
- Breitschnabeldelfine (Peponocephala)
- Kleine Schwertwale (Pseudorca)
- Flussdelfine (Sotalia)
- Weiß-Delfine (Sousa)
- Fleckendelfine (Stenella)
- Rauzahndelfine (Steno)
- Tümmler (Tursiops)
Systematik
Zur Gattung der Grindwale (Globicephala) gehört auch die Art:
- Kurzflossen-Grindwal (Globicephala macrorhynchus)
Status
Für die Grindwale besteht momentan keine unmittelbare Bedrohung, obwohl sie schon immer kommerziell bejagt wurden. Da aber die Bestände gesunken waren, stellten die großen Walfangnationen, wie die USA, Norwegen und England den Fang ein. Heute wird dieser Wal nur noch in kleinem Umfang gefangen. Heute leidet er eher unter der Meeresverschmutzung. Der heutige Bestand ist schwer zu schätzen, aber allein im nördlichen Atlantik sollen etwa 90.000 Grindwale leben.