Marabu: Afrikanischer Storch mit großem Kehlsack

Marabu

wissenschaftlicher Name: Leptoptilos crumeniferus. Der Marabu gehört zur Familie der Störche.

(Lesson, 1831)

marabu

Foto von einem Marabu im Hagenbecks Tierpark, Hamburg, Deutschland.
© Copyright Bild / Foto: Marabu
Martina Klein

  • Englisch: Marabou Stork
  • Französisch: Marabout, Marabout africain, Marabout d’Afrique

 

  • Gattung: Marabus (Ciconia)
  • Familie: Störche (Ciconiidae)
  • Ordnung: Schreitvögel (Ciconiiformes)
  • Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Marabu erreicht eine Gesamtlänge von 140 bis 150 cm, eine Flügelspannweite von fast 3 m und ein Gewicht von 5 bis 7,5 kg. Das Gefieder ist auf der Oberseite schiefergrau bis schwarz mit einem grünlichen Glanz, die Unterseite ist weiß. Die großen Flügeldecken sind weiß gesäumt. Der Kopf und der Hals sind fast nackt und von rosaroter Farbe. Allerdings befinden sich auf dem Kopf einige Flaumfedern. Da der Vogel mit seinem Kopf in den verendeten Tieren herumstochert, ist es auch sinnvoll, dass der Kopf und der Hals nackt sind. So lässt sich der Bereich besser von Blut und Fleischresten befreien. Der massive Schnabel ist keilförmig und 32 bis 35 cm lang. Der Marabu hat am Hals einen rosafarbenen Kehllappen, der bis zu 35 cm lang werden kann. Die langen Beine sind schwarz.

Der Marabu hat zwar alles andere als ein elegantes Aussehen, aber dafür hat er einen eleganten, schwebenden Flug und einen würdevollen Gang.

In der freien Wildbahn haben die Vögel eine Lebenserwartung von gut 25 Jahren, in Gefangenschaft sogar bis zu 40 Jahre.

Verbreitung

Die Heimat ist das tropische Süd- und Ostafrika, vom Senegal bis Sudan und Transvaal. Als Lebensraum dienen Savannen, Sümpfe, Moore und Flüsse. Der Marabu traut sich auch in die Nähe menschlicher Siedlungen.

Ernährung

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Aas. Aber auch Heuschrecken und andere Insekten, sowie alle möglichen kleinen Wirbeltiere stehen mit auf dem Speiseplan. Der Marabu hält im Flug Ausschau nach verendeten Tieren. Wenn er eines erblickt hat, lässt er sich regelrecht fallen und landet mit großer Geschwindigkeit bei dem Aas, häufig auch mitten zwischen Geiern. Erstaunlicherweise machen die Geier dem Marabu Platz, da diese viel Respekt vor deren großen Schnabel haben. Mit diesem Schnabel brechen die Tiere die Bauchdecke des verendeten Tieres auf, um an die Eingeweide zu kommen.

Fortpflanzung

Die Brut der Marabus erfolgt in Kolonien gegen Ende der Regenzeit. Jedes Paar errichtet seinen großen Horst auf kräftigen Ästen und Zweigen, hoch oben in Baumkronen oder auf Felsklippen. Das Weibchen legt 2 bis 3 weißliche Eier, die von beiden Partnern etwa 30 Tage bebrütet werden. Die schlüpfenden Küken haben ein weißes Dunenkleid. Sie werden von beiden Elternteilen aufgezogen. Mit etwa 18 Wochen sind sie dann flügge und selbständig und verlassen das Nest.

Marabus werden mit etwa 3,5 bis 4 Jahren geschlechtsreif.

Verwandtschaft

Marabus gehören zur Familie der Störche (Ciconiidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Eigentliche Störche (Ciconia)
  • Nimmersatte (Mycteria)
  • Klaffschnäbel (Anastomus)
  • Großstörche (Ephippiorhynchus)
  • Jabirus (Jabiru)

Systematik

Zur Gattung der Marabus (Leptoptilos) gehören auch die Arten:

  • Sunda-Marabu (Leptoptilos javanicus)
  • Argala-Marabu (Leptoptilos dubius)

Status

Für den Marabu besteht keine unmittelbare Bedrohung.

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Marabu: Afrikanischer Storch mit großem Kehlsack
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Bildnachweise: EinBlick/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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