Eisbär: Der majestätische Räuber des Polarmeeres

Ursus maritimus

wissenschaftlicher Name: Ursus maritimus. Der Eisbär gehört zur Gattung der Echten Bären.

Phipps, 1774

  • Englisch: Polar Bear
  • Französisch: Ours blanc, Ours polaire
  • Dänisch: Isbjørn
  • Italienisch: Orso polare
  • Niederländisch: Ijsbeer
  • Norwegisch: Isbjørn
  • Portugiesisch: Urso-polar
  • Schwedisch: Isbjörn
  • Spanisch: Oso polar

 

  • Gattung: Echte Bären (Ursus)
  • Familie: Bären (Ursidae)
  • Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
  • Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
  • Überordnung: Laurasiatheria
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

bär, eisbär

Foto von einer Eisbärmutter mit ihren zwei Jungen bei in Alaska, USA
© Copyright Bild / Foto: Eisbaer
Rolf Hicker Fotografie

Das Eisbären-Männchen erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 2,4 bis 3,5 m, das Weibchen 1,8 bis 2,1 m, eine Schwanzlänge von 7 bis 12 cm, eine Schulterhöhe von bis zu 1,6 m und ein Gewicht von 320 bis 410 kg. Männchen können sogar ein Gewicht von bis zu 1000 kg erreichen. Weibchen sind in der Regel nur halb so schwer wie die Männchen. Das glatt anliegende Fell gibt dem Eisbär ein sehr schlankes Aussehen. Die Farbe ist weiß bis gelblich. Der Körper ist gestreckt, die Schultern tief. Der Hals ist lang und verhältnismäßig dünn.
Hier finden Sie weitere Bilder von Eisbären:
(englisch) Pictures of Polar Bears
Alaska Polar Bear Photos.

Damit die Fußsohlen der großen Füße im Schnee nicht erfrieren sind diese mit Ausnahmen der Ballen behaart. Es ist ein optimaler Kälteschutz. Der Kopf ist schlank, der Hals verhältnismäßig lang und die Ohren sind abgerundet. Die Krallen, die sich an den Zehen befinden sind kurz, kräftig, gebogen und bis zu halben Länge mit eine Art Schwimmhäuten verbunden. Das Fell weißt eine Struktur auf, die das Wasser der Schwimmausflüge schnell ablaufen lässt.

Verbreitung

Der Eisbär ist auf den Inseln, an den Küsten und den Rändern der Eisfelder des nördlichen Eismeeres zu Hause, also in der Arktis rund um den Nordpol. Der Eisbär wurde aber auch schon im Süden von Grönland und auf Island beobachtet.

Feinde

Der Eisbär hat keine natürlichen Feinde. Allerdings jagt der Mensch den Eisbären seines Fells wegen.

Lebensweise

Der Eisbär ist tagaktiv und in der Regel ein Einzelgänger. Die meisten Eisbären unternehmen weite Wanderungen, wobei sie sich als ausdauernde Läufer zeigen. Auch erweisen sie sich als gute Kletterer und bewegen sich schnell und geschickt in steilen Felsen und im Packeis. Auch ist der Eisbär ein guter und ausdauernder Schwimmer, der bis zu zwei Minuten unter Wasser (maximal bis zu zwei Meter tief) bleiben kann. Allerdings jagt der Eisbär nicht im Wasser. Im Wasser erreicht der Eisbär eine Geschwindigkeit von bis zu 7 km/h und an Land sogar bis zu 40 km/h.

Sobald durch die schlechter werdende Witterung die Nahrungssuche immer schwerer wird, begibt sich der Eisbär in Winterruhe. Hierzu gräbt er sich in einer großen Schneewehe eine Höhle und lässt sich einschneien. Der Eingang der Höhle wird on innen mit einem Schneewall versehen, um die Zugluft zu mindern.

Ernährung

Der Eisbär ist während der Wintermonate ein reiner Fleischfresser. Seine bevorzugte Beute sind Robben. Nach der Winterruhe, im Frühjahr sind es die neugeborenen Robben, die der Eisbär sogar aus deren Höhlen ausgräbt, und später die Altrobben. Am liebsten frisst der Eisbär den Speck und die Därme. Durch die Därme kommt der Eisbär zu wichtigen Nährstoffen. Außer Robben vertilgt der Eisbär auch gestrandete Wale und Walrosse.

Im Sommer wird der Eisbär allerdings zum Allesfresser. Dann erbeutet er auch Lachs und Lemminge und macht auch vor Aas nicht halt. Jetzt sucht er sogar nach Beeren und Früchten.

Fortpflanzung

Eisbären kommen nur zur Ranzzeit, die sehr kurz ist zu Paaren zusammen. Diese Ranzzeit dauert von April bis Mai. Dann nach einer Tragzeit von etwa 8 Monaten bringt das Weibchen während der Winterruhe zwei bis drei Jungen mit einem Gewicht von 540 bis 660 g zur Welt. Da die Jungen bei der Geburt noch sehr unterentwickelt sind, drückt die Mutter die Kleinen zwischen ihre Pfoten an ihre Brust, wo sich auch die Zitzen befinden.

Nach etwa 2,5 bis 4 Wochen öffnen sich die Gehörgänge, nach 3 bis 5 Wochen die Augen. Mit etwa 1,5 bis 2 Monaten machen die Jungen die ersten Gehversuche. Wenn die Jungen etwa vier bis fünf Monate alt sind, verlässt die Mutter mit ihren Jungen die Höhle. Die Jungen werden gegen Angreifer und Artgenossen energisch verteidigt. Den nächsten Winter verbringt die ganze Familie zusammen in einer Höhle und falls die Mutter nicht erneut Junge erwartet, auch noch den Winter darauf. Danach lösen sich die Jungen von der Mutter und gehen ihre eigenen Wege.

Eisbären werde mit etwa 3,5 bis 5 Jahren geschlechtsreif.

Verwandtschaft

Eisbären gehören zur Familie der Bären (Ursidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Riesen-Panda (Ailuropoda)
  • Malayenbären (Helarctos)
  • Lippenbären (Melursus)
  • Brillenbären (Tremarctos)

Systematik

Zur Gattung der Echten Bären (Ursus) gehören die Arten:

Der Eisbär und der Mensch

Dadurch, dass der Eisbär keine natürlichen Feinde haben, sind sie sehr neugierig Fremdem gegenüber. Außerhalb der Ranzzeit begegnen sich allein lebende Eisbären ohne Notiz voneinander zu nehmen. In Gefangenschaft kann sich das aber ändern und sie könnten sehr aggressiv werden. Daher ist es auch schwierig, den Eisbären in Gefangenschaft zu züchten. Einige Versuche sind allerdings doch schon gelungen.

Status

Der Eisbär gilt alt potentiell gefährdet. Im russischen Teil der Arktis gilt er inzwischen als geschützt in Nordamerika und Skandinavien darf er noch kontrolliert bejagt werden.

Auch wenn der Mensch die Jagd vollkommen unterbinden würde, so ist der Eisbär lange noch nicht gerettet. Denn die Gefahr kommt inzwischen aus der Natur – wenn auch letztendlich vom Menschen mit verursacht – nämlich die Klimaerwärmung. Durch die Klimaerwärmung beginnt das Eis an den Polen zu schmelzen, die Zeiten (die Winter), in denen eine durchgehende Eisdecke in der Arktis herrscht werden immer kürzer. Somit verkleinert sich der natürliche Lebens- und Jagdraum der Eisbären. Es wird sich dann zeigen, ob der Eisbär sich an die neuen Umweltbedingungen anpassen kann oder nicht. Bisher brauchte er sich in dieser Richtung nicht beweisen. Auf jeden Fall ist es sehr schwierig, weil diese Klimaerwärmung und somit die Verkleinerung seines Lebensraumes für eine natürliche Evolution der Eisbären, eigentlich zu schnell vonstatten geht.

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Eisbär: Der majestätische Räuber des Polarmeeres
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Bildnachweise: vaclav/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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