Chinesischer Muntjak: Merkmale und Lebensweise des kleinen Hirsches

Chinesischer Muntjak

auch Zwergmuntjak, Reeves Muntjak, Bellhirsch
wissenschaftlicher Name: Muntiacus reevesi. Der Chinesische Muntjak gehört zur Familie der Hirsche.

(Ogilby, 1839)

  • Englisch: Chinese Muntjac, Reeves’s Muntjac
  • Französisch: Muntjac de Chine
  • Italienisch: Muntjac cinese
  • Spanisch: Muntjac chino

 

  • Gattung: Muntjaks (Muntiacus)
  • Unterfamilie: Muntjakhirsche (Muntiacinae)
  • Familie: Hirsche (Cervidae)
  • Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
  • Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
  • Gruppe: Huftiere (Ungulata)
  • Überordnung: Laurasiatheria
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

muntjak

Foto von einem weiblichen Chinesischen Muntjak im Hagenbecks Tierpark, Hamburg, Deutschland
© Copyright Bild / Foto: Chinesischer Muntjak
Martina Klein

Der Chinesische Muntjak erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 75 bis 95 cm, eine Schulterhöhe von 40 bis 45 cm, eine Schwanzlänge von etwa 17 cm und ein Gewicht von 10 bis 20 kg. Er ist somit die kleinste Muntjak-Art. Das kleine Geweih erreicht eine maximale Länge von 15 cm und ist sehr spitz. Die beiden oberen Eckzähne sind 2 bis 5 cm lang und dolchartig. Das Geweih und diese Eckzähne haben nur die Männchen und sind eine wirkungsvolle und schmerzhafte Waffe. Allerdings wird das Geweih jedes Jahr nach der Brunft abgeworfen und es wächst dann ein neues.

Die Laute des Chinesischen Muntjaks hören sich wie Hundegebell an, daher hat er noch den Beinamen „Bellhirsch“.

Der Chinesische Muntjak hat in Gefangenschaft eine Lebenserwartung von etwas über 17 Jahren.

Verbreitung

Die ursprüngliche Heimat ist das südliche China und Taiwan. Der Chinesische Muntjak wurde in Frankreich und Großbritannien eingeführt. Dort hat er sich gut eingelebt und ist dort inzwischen recht häufig. Als Lebensraum dienen in den Ursprungsländern tropische und subtropische Wälder mit dichtem Unterholz. In Europa genügen ihnen die einfachen Laubwälder mit reichem Unterholz.

Feinde

Die Feinde sind Leoparden, Tiger, Rothunde, Schakale, Krokodile und Python-Schlangen.

Lebensweise

Der Chinesische Muntjak ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv und lebt als Einzelgänger und hat ein festes Revier. Um einen Rivalen zu vertreiben oder sich gegen einen Rivalen zu verteidigen setzt er sein Geweih und vor allem seine spitzen oberen Eckzähne ein. Selbst die Weibchen verteidigen ihre Reviere energisch und jagen sogar ihre Jungen davon, wenn die etwa ein halbes Jahr alt sind. Nur in seltenen Fällen kommt es vor, dass dieser Muntjak auch in kleinen Gruppen lebt.

Ernährung

Die Nahrung ist rein pflanzlich und besteht aus fleischigen Trieben, Kräuter, Sprossen, Früchte, Samen und Blüten. Aber auch harte Gräser und Nüsse stehen auf dem Speiseplan. In seltenen Fällen verzehrt der Chinesische Muntjak auch Eier, Kleintiere und sogar Aas.

Fortpflanzung

Es gibt keine feste Paarungszeit, die Chinesischen Muntjaks können sich das ganze Jahr über fortpflanzen. Nach einer Tragzeit von etwa 7 Monaten bringt das Weibchen 1, selten auch 2 Junge mit einem Gewicht von 550 bis 650 g im Unterholz zur Welt. Mit etwa 2 Monaten wird das Junge entwöhnt. Nach etwa 6 Monaten sind sie selbständig und werden von ihrer Mutter verjagt.

Der Chinesische Muntjak wird mit 6 bis 12 Monaten geschlechtsreif.

Verwandtschaft

Muntjaks gehören zur Familie der Hirsche (Cervidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Elche (Alces)
  • Axis- oder Fleckenhirsche (Axis)
  • Sumpfhirsche (Blastocerus)
  • Rehe (Capreolus)
  • Edelhirsche (Cervus)
  • Damhirsche (Dama)
  • Schopfhirsche (Elaphodus)
  • Davidshirsche (Elaphurus)
  • Andenhirsche (Hippocamelus)
  • Wasserrehe (Hydropotes)
  • Spießhirsche (Mazama)
  • Riesenmuntjaks (Megamuntiacus)
  • Odocoileus
  • Pampashirsche (Ozotoceros)
  • Pudus (Pudu)
  • Rentiere (Rangifer)

Systematik

Zur Gattung der Muntjaks (Muntiacus) gehören die Arten:

  • Borneo-Muntjak (Muntiacus atherodes)
  • Schwarzer Muntjak (Muntiacus crinifrons)
  • Tenasserim-Muntjak (Muntiacus feae)
  • Gongshan-Muntjak (Muntiacus gongshanensis)
  • Indischer Muntjak (Muntiacus muntjak)
  • Truong-Son-Muntjak (Muntiacus truongsonensis)
  • Riesenmuntjak (Muntiacus vuquangensis)

Status

Für den Chinesischen Muntjak besteht momentan keine unmittelbare Bedrohung. Der Bestand wird auf etwas über 650.000 Tiere geschätzt.

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Bildnachweise: Erni/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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