Pudel: Der intelligente und verspielte Familienhund

  • Pudel sind intelligente, freundliche und kinderliebe Familienhunde.
  • Mit ihrem charakteristischen Fell ist diese Rasse auch für Allergiker geeignet, jedoch auch pflegeintensiver als andere Rassen.
  • Wer sich einen Pudel anschaffen möchte, sollte sich auf ausgiebiges Schmusen, Spielen und Lernen gefasst machen.

Der Pudel gehört zu den intelligentesten und charmantesten Hunderassen: er ist kinderlieb, verspielt und hat ein sanftes, freundliches Gemüt. Er ist ein loyaler Familienhund und auch für Hunde-Anfänger hervorragend geeignet. Es gibt ihn in allen Größen und Farben, charakteristisch ist aber stets sein weiches, gekräuseltes Fell und seine stolze Erscheinung. Mit seiner ausgeprägten Lern- und Dressurfähigkeit ist er der ideale Begleiter für die ganze Familie.

In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über Pudel. Wir stellen Ihnen die unterschiedlichen Größen vor, informieren Sie über die Herkunft und die vielseitigen Eigenschaften, die diesen Hund auszeichnen. Zudem geben wir Ihnen Tipps zur PflegeAm Ende finden Sie in einem Steckbrief alle wichtigen Merkmale noch einmal kurz zusammengefasst.

1. Pudel haben eine traditionsreiche Vergangenheit

Es handelt sich um eine sehr alte und traditionsreiche Hunderasse. Die genaue Herkunft ist bis heute nicht ganz geklärt. Es gibt Hinweise, dass der Pudel schon in der Antike von den Römern und Persern gehalten wurde. Besonders in Frankreich waren Pudel seit dem Mittelalter sehr beliebt. Von dort aus hat er nach und nach ganz Europa erobert.

Pudel, Zirkus, Kunststücke, Intelligenz

Pudel sind sehr intelligent und lernfreudig, weswegen sie auch gerne im Zirkus eingesetzt werden.

Das Wort Pudel stammt aus dem altdeutschen puddeln und bedeutet so viel wie „plantschen“. Daran erkennen wir schon den ursprünglichen Einsatz der Rasse: zur Jagd auf Wasservögel. Bis heute lieben Pudel Wasser, auch wenn ihnen ihr Jagdinstinkt allmählich verloren ging. Das hat den besonderen Vorteil, dass sie im Wald keinen anderen Tieren hinterherjagen. Was sie aber immer noch mit großer Freude machen, ist das Apportieren – besonders beim Spiel mit Stöckchen oder Bällen.

1.1. Einsatz als Show- und Schoßhund

Seit dem 18. und vor allem im 19. Jahrhundert ist die Rasse in Deutschland sehr beliebt, sowohl in bürgerlichen wie auch in Adelskreisen. Durch ihre Gelehrigkeit wurden sie viel im Zirkus und Varieté eingesetzt, um Kunststücke vorzuführen. Dank ihres angenehmen Fells waren sie aber auch als Schoßhund sehr beliebt und natürlich hübsch frisiert in Hunde-Shows ein Hingucker.

2. Der Pudel kommt in vier unterschiedlichen Größen

Seit 1955 ist der Pudel offiziell bei der Weltorganisation der Kynologie FCI als Rasse anerkannt. Er gehört zur Kategorie „Gesellschafts- und Begleithunde“. Man unterscheidet vier unterschiedliche Größen des Pudels: Großpudel (auch Königspudel), Kleinpudel, Zwergpudel und Toypudel.

Die Merkmale der vier Arten haben wir in der Tabelle für Sie zusammengefasst. Rüden sind in der Regel etwas größer und kräftiger als Hündinnen.

Größe merkmale
Königspudel Höhe: 40 – 60 Zentimeter

Gewicht: ca. 27 Kilogramm

Lebenserwartung: 12 Jahre

ideal für Haus und Garten

auch als Hauswächter sowie Schutz- und Begleithund geeignet

ausgezeichneter Spürsinn

Kleinpudel Höhe: 30 – 45 Zentimeter

Gewicht: ca. 12 Kilogramm

Lebenserwartung: 12 –15 Jahre

geeignet für jede Art von Wohnung

sehr guter Begleithund

sehr kinderfreundlich

Zwergpudel Höhe: 26 – 34 Zentimeter

Gewicht: ca. 7 Kilogramm

Lebenserwartung: 12 –15 Jahre

angenehmer Begleithund

leicht zu tragen

auch für ausgedehnte Spaziergänge geeignet

Toypudel Höhe: 18 – 28 Zentimeter

Gewicht: ca. 3 Kilogramm

Lebenserwartung: 12 –15 Jahre

wie der Zwergpudel, nur noch kleiner

sehr liebevolles Wesen

2.1. Pudel gibt es in allen möglichen Farben

Königspudel Kleinpudel braun weiß

Ein weißer Königspudel und ein brauner Kleinpudel auf einem Felsen.

In Bezug auf die Fellfarbe des Pudels haben Sie viele verschiedene Möglichkeiten, denn alle Pudel gibt es in den Farben Schwarz, Weiß, Braun, Grau und Falb. Braune Pudel zeichnen sich durch eine dunkle, warme Farbe aus. Falb gibt es in mehreren Abstufungen von hell bis Apricot.

Einst waren Pudel nur einfarbig seit den 1980er Jahren wurden aber auch zweifarbige Pudel in Deutschland zugelassen. Es gibt sie in den Kombinationen schwarz/weiß (Harlekin) und schwarz/braun (black-tan). 

2.2. Das charakteristische Fell hat auch Vorteile für Hundehaarallergiker

Pudel sind sehr elegante Tiere von mittleren Proportionen. Sie besitzen krauses, wolliges, aber sehr feines Fell, das sich angenehm weich anfühlt und zu ausgiebigen Streicheleinheiten einlädt. Pudel zählen zu den langhaarigen Rassen, da ihr Fell (wie die Haare beim Menschen) kontinuierlich wächst. Deswegen müssen Pudel auch regelmäßig geschoren werden. Der Vorteil dabei ist, dass Ihr vierbeiniger Liebling keinen Fellwechsel hat und nicht haart. Dadurch ist der Pudel auch für Allergiker geeignet.

Hundehaarallergie

Menschen mit einer Hundehaarallergie sind im Grunde gar nicht auf das Fell allergisch, sondern auf Haarschuppen oder Speichel. Da der Pudel keinen Fellwechsel hat, verliert er auch nicht ständig Haare und Schuppen. Dennoch müssen Allergiker auch bei Pudeln aufpassen – oder zumindest vorher ausprobieren, ob es mit einem solchen Tier funktioniert. Denn eine Garantie, dass man keine allergischen Reaktionen auf Pudel hat, gibt es nicht.

2.3. Ein harmonischer Hund mit vielen positiven Eigenschaften

In seinem Wesen vereint er so viele positive Eigenschaften, dass man sie gar nicht alle aufzählen kann. Pudel sind ihrem Herrchen sehr loyal, schmusen gerne und sind generell anhänglich. Mit ihrer Intelligenz haben sie eine gute Beobachtungsgabe, lernen schnell und lassen sich deswegen auch gut erziehen. Da sie ein großes Einfühlungsvermögen besitzen, können sie Situationen sehr gut einschätzen und passen sich der Stimmung seiner Herrchen an.

Mit anderen Hunden verstehen sie sich meist sehr gut und begegnen ihnen zuvorkommend. Wenn Sie auf der Suche nach einem Familienhund sind, ist ein Pudel die richtige Wahl. Denn Pudel sind ganz besonders kinderlieb und nicht aggressiv. Wenn es darauf ankommt ihre Familie zu beschützen, verteidigen Pudel sie aber auch vor Fremden.

Pudelwelpe, spielen, Ball, Pudel

Pudel sind freundliche und verspielte Hunde, die gerne Zeit mit ihrer Familie verbringen.

Generell sind sie aber freundlich und ausgeglichen. Die wichtigsten Charaktereigenschaften noch einmal auf einen Blick:

  • freundlich
  • kinderlieb
  • intelligent
  • verschmust
  • wissbegierig
  • loyal

3. Das Zusammenleben mit einem Pudel

Pudel sind heutzutage vorwiegend Familienhunde und Schauhunde. Königspudel können aber auch gut als Arbeitstiere eingesetzt werden, unter anderem als Rettungs-, Therapie- oder Behindertenhunde. Eine gute Erziehung ist für Pudel kein Problem, denn sie sind schon als Welpen wissbegierig. Kommandos merken sie sich mit Leichtigkeit und haben große Freude daran, mit ihren Herrchen zusammen zu arbeiten. Der Besuch einer Hundeschule wird trotzdem empfohlen, da sie dort auch den Kontakt zu anderen Hunden und Menschen lernen und auf spezielle Situationen vorbereitet werden.

3.1. Bewegung und Beschäftigung sind wichtig

Je nach Größe brauchen die Tiere unterschiedlich viel Bewegung, wobei auch kleinere Pudel sich über ausgedehnte Spaziergänge sehr freuen. Reine Stubenhocker sind sie nicht – sie wollen lernen und beschäftigt werden. Langeweile werden Sie mit diesem Hund sicher nicht haben, denn sie lieben es ausgiebig zu spielen, Kunststücke zu lernen oder sich beim Hundesport richtig auszutoben. Sportarten wie Agility, Dog-Dancing oder Mobyclass sind nicht nur was für die Großen, sondern auch für Kleinpudel kein Problem.

3.2. Die richtige Pflege beginnt mit der Schur

Pudel scheren Fellpflege weiß Pudelschur bürsten

Regelmäßiges Scheren ist sehr wichtig.

Wie jeder Hund brauchen auch Pudel regelmäßig Pflege. Vor allem dem Fell müssen Sie ein wenig Aufmerksam schenken. Da es konstant wächst, muss es mehrmals im Jahr geschoren werden, denn sonst verfilzt es. Wie oft ein Hund geschoren werden muss, hängt vor allem von der Frisur ab. Eine spezielle Ausstellungsschur muss natürlich häufiger nachfrisiert werden als eine Komplettschur. Die Empfehlung des Pudel-Klubs lautet alle 8 Wochen.

Woher kommt der traditionelle Pudel-Look?

Als der Pudel noch für die Jagd eingesetzt wurde, brauchte er eine Schur, die ihm möglichst viel Beinfreiheit bringt, aber gleichzeitig die inneren Organe im kalten Wasser schützt. Deswegen wurde der Pudel an den Hinterbeinen kurz geschoren, während im Brustbereich das Fell blieb. Daraus haben sich nach und nach die Ausstellungsschuren entwickelt.

Die klassischen Ausstellungsschuren sind der Puppy-Clip und die Modeschur. Die Löwenschur ist mittlerweile nicht mehr angesagt. Selbstverständlich muss ein Pudel aber nicht speziell aufgestylt werden. Möchten Sie lieber einen naturbelassenen Look Ihres Hundes, können Sie das Fell auch ganz leger trimmen lassen oder andere sportliche Schuren in Betracht ziehen. Ein Hundefrisör wird Ihnen gerne behilflich sein, den richtigen Schnitt für Ihren Hund zu finden.

Nicht nur die Schur, sondern auch regelmäßiges Kämmen ist wichtig, damit das Fell schön weich bleibt und sich keine Zotteln bilden. Das ist auch der Grund, weswegen man einen Pudel nicht ungeschoren lassen sollte. Die Haare werden mit zunehmender Länge immer krauser und verfilzen. Das hat hygienische Folgen (etwa Parasiten) und kann auch die Bewegungsfreiheit des Hundes einschränken, wenn es nicht richtig gepflegt wird.

3.3. Die Frage des richtigen Futters

Pudelschur, Löwenschur, Königspudel, Scheren, Fell

Die klassische Löwenschur hat ihren Ursprung in der Jagd, ist heute jedoch nicht mehr sehr verbreitet.

In Bezug auf das Futter ist die Hunderasse nicht sehr anspruchsvoll. Da sie nicht zu Übergewicht neigen, müssen auch keine speziellen Diäten eingehalten werden – vorausgesetzt natürlich, der Hund wird richtig ernährt und bekommt genug Bewegung. Einem Pudelwelpen sollten Sie ein Spezialfutter geben, am besten das gleiche, das er auch beim Züchter bekommen hat. Dies ist meist eine Mischung aus Trocken- und Nassfutter, gegebenenfalls angereichert mit gekochtem Gemüse und Fleisch. Nach einem Jahr sollten Sie allmählich auf Erwachsenenfutter umstellen.

3.4. Gute Pflege und Gesundheitschecks verhindern Krankheiten

Neben dem Fell sollten auch die Krallen ab und an gekürzt werden. Augen und Ohren sollten Sie immer wieder genau anschauen und gegebenenfalls von Dreck und Ohrenschmalz entfernen. Hierfür gibt aber auch ein Tierarzt oder Hundetrainer gerne Tipps. Andere Erkrankungen lassen sich leider weniger leicht verhindern, denn wie viele große Hunderassen, ist auch beim Großpudel eine Hüftdysplasie möglich. Bei der Pudelzucht wird jedoch darauf geachtet, dass nur Hunde ohne Befund genommen werden. Bei Kleinpudel, Zwergpudel und Toy-Pudel sind Augenkrankheiten wie die progressive Retinaatrophie oder der graue Star ein Risiko. Auch hier achtet der Züchter jedoch schon vorab, dass sich diese Krankheiten nicht weitervererben. Trotzdem ist es ratsam, regelmäßig mit seinem Hund zum Tierarzt zu gehen und ihn durchchecken zu lassen.

4. Pudel werden gerne mit anderen Rassen gemixt

Labradoodle, Pudelmischling, Pudelmix

Labradoodle sind eine beliebte Mischung aus Pudel und Labrador.

Die vielen guten Eigenschaften des Pudels – seine Intelligenz, das gutmütige Wesen, das Fell – haben zu vielen Kreuzungen mit anderen Rassen geführt. Besonders aufgrund seiner Eignung für Allergiker wird gerne ein Mix aus Pudel und einer anderen Hunderasse gezüchtet. Am bekanntesten ist wahrscheinlich der Labradoodle. Es gibt aber auch Züchtungen mit Golden Retriever, Mops, Australian Shepherd und vielen weiteren Rassen.

Diese sogenannten Hybriden werden gerne als Behindertenbegleit- oder Blindenhunde eingesetzt. Der Vorteil ist ihre Lernfähigkeit, ihr ruhiges Gemüt und vor allem auch ihr hypoallergenes Fell. So können sie auch Menschen helfen, die eine Allergie gegen Hunde haben.

Tipp: Möchten Sie einen Pudelmischling kaufen, sollten Sie sich vorab über die jeweiligen Hybridzüchtungen informieren. Die Gemeinschaft Deutsche Hundezüchter gibt unter anderem eine Übersicht auf ihrer Homepage.

4.1. Pudelpointer

Trotz des Namens, hat der Pudelpointer eigentlich nicht mehr viel mit dem modernen Pudel zu tun. Es handelt sich um eine sehr alte Mischung, die schon seit dem späten 19. Jahrhundert zu einer eigenen Vorstehhunderasse gekreuzt wurde. Als Stadthunde ist diese seltene Rasse jedoch nicht geeignet. Sie werden von seriösen Züchtern ausschließlich an Jäger verkauft.

5. Was ein Pudel kostet

Toy-Pudel, Pudelwelpe, Welpe

Der kleine Toy-Pudelwelpe erkundet neugierig seine Umgebung.

Die Anschaffungskosten variieren je nach Art von 650 bis 3.000 Euro. Wobei der Preis sich nicht proportional zur Größe verhält. Ein Großpudel kostet kostet zum Beispiel etwa 1.100–2.000 Euro, für einen Toypudel müssen Sie ebenfalls mit 950–1500 Euro rechnen. Zwerg- und Kleinpudel kosten etwa 650–1.100 Euro . Suchen Sie sich einen seriösen Züchter: Beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) finden Sie schnell und einfach einen Züchter in Ihrer Nähe.

Die Anschaffung eines Hundes ist generell mit einigen laufenden Kosten verbunden, denn ein Tier braucht Futter, Pflege und muss ab und zu auch dem Tierarzt einen Besuch abstatten. Zudem ist der Abschluss einer Kranken- und Haftpflichtversicherung sinnvoll.

6. Steckbrief: Pudel

steckbrief pudel
Ursprungsland Frankreich
Arten Königs-, Klein-, Zwerg- und Toy-Pudel
Größe 24–60 Zentimeter
Gewicht 3–27 Kilogramm
Lebenserwartung 12–15 Jahre
Charakter ausgezeichneter Familienhund, lässt sich gut erziehen, freundlich im Umgang mit Kindern, Fremden und anderen Hunden
Verwendung Gesellschaft-, Rettungs- und Begleithund
Geeignet für Familien, Kinder, ältere Menschen, Allergiker, Hunde-Anfänger
Weniger geeignet für Stubenhocker
Anschaffungspreis Welpe ab 650 Euro

7. Weiterführende Literatur zur Haltung von Pudeln

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Pudel: Der intelligente und verspielte Familienhund
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