Maine Coon Katze: Die große amerikanische Waldkatze im Portrait

Maine Coon katze amerikanische waldkatze
  • Die Maine Coon Katze zählt zu den größten Katzenrassen weltweit. Sie hat halblanges, weiches Fell in unterschiedlichen Farben und Zeichnungen.
  • Ihr buschiger Schwanz erinnert an den eines Waschbären (engl. racoon). Daher hat sie auch ihren Namen.
  • Sie stammt aus dem Nordosten der USA, aus dem Bundesstaat Maine, und wird auch als amerikanische Waldkatze bezeichnet.

Die Maine Coon Katze ist eine alte Rasse aus dem Nordosten der USA. Sie zählt neben der Ragdoll zu den größten und schwersten Hauskatzen der Welt. Ihre Merkmale sind das lange Fell, der buschige Schwanz und ihr sanftes Wesen. Trotz der imposanten Größe ist die Maine Coon sehr liebevoll und anhänglich, weswegen sie auch den Spitznamen Hundekatze besitzt.

In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Mythen sich um den Ursprung der Maine Coon Katze ranken. Wir stellen Ihnen ihre Zuchtgeschichte vor und erklären Ihnen, worauf Sie bei der Haltung und Pflege achten müssen und welche rassetypischen Krankheiten auftreten können. Abschließend geben wir Ihnen noch Tipps zur Anschaffung einer Maine Coon.


1. Die Maine Coon Katze stammt aus Nordamerika

Die Maine-Coon-Katze ist eine amerikanische Haus- und Gebrauchskatze. Ihren Namen hat sie vom US-Bundesstaat Maine, weswegen sie auch Maine Cat genannt wird. Der Zusatz Coon kommt von der Kurzversion von racoon, da ihr buschiger Schwanz große Ähnlichkeit mit dem eines Waschbären hat.

Da sie wie die Norwegische Waldkatze und die Sibirische Katze zur Gruppe der Waldkatzen gehört, wird sie auch als Amerikanische Waldkatze bezeichnet. Trotz Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den drei Arten handelt es sich jeweils um eigenständige Katzenrassen.

1.1. Über Schiffe gelangten langhaarige Katzen in die USA

maine coon katze auf wiese

Die Maine Coon Katze ist ein ausgezeichneter Jäger und streift gerne durch die Natur.

Über den Ursprung der Maine Coon Katzen ist relativ wenig bekannt, sodass mit der Zeit zahlreiche Geschichten und Legenden entstanden sind. Aufgrund ihres ähnlichen Aussehens zum Waschbären entstand der Mythos, sie sei ein Mix aus Katze und Waschbär. Allerdings ist dies biologisch überhaupt nicht möglich.

Eine andere Theorie besagt, dass die Maine Coon mit den langhaarigen Katzen der französischen Königin Marie Antoinette gezüchtet wurde. Es gibt auch eine Legende über einen Kapitän Coon, dessen langhaarige Schiffskatzen sich mit Hafenkatzen paarten. Die Babykatzen wurden dann als Coon-Katzen bezeichnet.

Ob eine der Theorien stimmt, ist eher fraglich. Am wahrscheinlichsten ist, dass ihre Vorfahren durch Schifffahrer aus Europa und Asien im 19. Jahrhundert in die USA kamen und sich dort mit den einheimischen Hauskatzen mischten. Da es sich dabei um Kurzhaar-Katzen handelte, vermutet man heute, dass langhaarige Katzenrassen wie Perser oder Türkisch Angora von den Seglern mitgebracht wurden.

1.2. Eine gezielte Zucht entstand erst ab 1950

Welche Kreuzungen letztendlich die Maine Coon Katze hervorgebracht haben, lässt sich heute leider nicht mehr zurückverfolgen. Entstanden ist eine liebevolle, außerordentlich große Katzenrasse mit halblangem, dichtem Fell. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts war sie in der heutigen Form in Maine auf Ausstellungen vertreten. Um die Jahrhundertwende schwand jedoch das Interesse an ihr und sie drohte zu verschwinden, weswegen sie auch lange Zeit nicht offiziell als Rassekatze anerkannt war.

Erst ab den 1950er Jahren begannen einige Züchter die Rasse wiederzubeleben und gründeten den „Central Maine Cat Club“. 1973 wurde sie schließlich als eigenständige Rasse von mehreren US-Katzenvereinen anerkannt. Die endgültige Anerkennung durch internationale Verbände wie die FIFé (Fédération Nationale Féline) erfolgte 1982.

1.3. Die Rasse hat einen sehr kleinen Stammbaum

maine coon katze auf couch

Faulenzen auf dem Sofa – auch für Katzen gibt es kaum etwas schöneres.

Ein großes Problem der Maine Coon-Zucht ist der kleine Genpool, aus dem die heutigen Katzen gezüchtet wurden. Erst vor rund 60 bis 70 Jahren wurde eine systematische Zucht der Rasse eingeführt. Zuvor gab es die Maine Coon zwar als Rasse, allerdings wurde sie nicht nach spezifischen Merkmalen gezüchtet und es kam zu zahlreichen Vermischungen.

Die Züchter wählten also fünf Katzen aus, die dem äußeren Idealbild der Maine Coon entsprachen. Nur aus diesen fünf Katzen und Katern wurde die Zucht wieder aufgenommen. Diese Urväter der heutigen Maine Coon Katzen werden als Foundation-Tiere bezeichnet. Alle heutigen Nachkommen gehen auf diese fünf Tiere zurück.

Achtung: Je kleiner der Genpool einer Rasse ist, umso geringer ist ihre Widerstandsfähigkeit. Um ein hohes Maß an Reinerbigkeit zu erzielen, bleibt nur Inzucht, wodurch die Vererbung neuer Gene fehlt. Dadurch leidet das Immunsystem und die Tiere werden krankheitsanfällig.

2. Die riesigen Katzen gibt es mit unterschiedlichen Fellzeichnungen

Die Maine Coon ist eine der größten Katzenrassen und kann in seltenen Fällen bis zu 1,20 Meter lang werden. Ausgewachsen wiegt ein Kater zwischen 5,5 bis 9 Kilogramm, ein Mädchen zwischen 4 und 6,5 Kilogramm. Es gibt aber auch einzelne XXL-Exemplare mit einem Gewicht von bis zu 12 Kilogramm.

Statistische Gewichtserfassung

Auf der Mitmach-Seite Meine-Maine-Coon kann jeder interessierte Besitzer an der Gewichtstabelle mitarbeiten. Dort wird von zahlreichen Katzen in unterschiedlichen Lebensmonaten das Gewicht eingetragen und verglichen. Das Ziel ist eine aussagekräftige Statistik getrennt nach Katze und Kater über die Gewichtszunahme der Maine Coon Katzen.

Sie haben einen muskulösen großrahmigen Körperbau mit einem großen Kopf. An den Ohren haben sie häufig kleine Ohrbüschel, sogenannte Luchs-Pinsel, die als Kälteschutz dienen. Das lange Fell ist dicht und wasserabweisend. Maine Coon Katzen gibt es in vielen unterschiedlichen Farben von weiß bis rot, braun oder schwarz. Auch mehrfarbige Zeichnungen sind keine Seltenheit, ob gefleckt (zum Beispiel black tabby, silver tabby), gescheckt (blue smoke, black smoke) oder getigert (tabby mackerel).

Maine Coons sind also äußerst farbenfrohe Katzen. Auch innerhalb eines Wurfs können die Kitten unterschiedliche Farben und Zeichnungen aufweisen. Eine weitere Besonderheit ist ihre Kommunikation, denn die Katzen sprechen sehr gerne mit unterschiedlichen gurrenden Lauten. Ihre Stimme ist dabei ungewöhnlich leise und hoch für ihre Größe.

2.1. Die verspielte Hundekatze ist sehr anhänglich

große maine coon katze mit weißem labrador

Maine Coon Katzen verstehen sich auch mit Hunden ausgezeichnet.

Die Maine Coon ist eine sanftmütige und freundliche Katze. Sie ist überaus anhänglich und liebt es, in Gesellschaft ihrer Menschen und Artgenossen zu sein. Vom Verhalten her ist sie äußerst umgänglich und versteht sich mit Kindern und sogar mit Hunden ausgezeichnet. Aggressives Verhalten zeigt sie so gut wie nie. Als Haustiere sind die großen Katzen deswegen sehr gut geeignet.

Da sie ihrem Besitzer gerne auf Schritt und Tritt folgt, gehen manche Menschen mit ihrer Katze auch Gassi. Aufgrund ihres menschenbezogenen Charakters hat sie sich den Spitznamen „Hundekatze“ eingeholt. Zudem ist die sehr verspielt und apportiert gerne.

2.2. Die Maine Coon Katze ist sehr geschickt

Aufgrund ihres ausgeprägten Jagd- und Spieltriebs sind die Maine Coon Katzen sehr aufmerksam und aktiv. Sie eignen sich nicht nur hervorragend als Mäusefänger, sondern sind auch sehr gelehrig. Besonders erstaunlich ist, wie geschickt sie mit ihren Pfoten umgehen können, weswegen es ihnen keine Probleme bereitet, Wasserhähne aufzudrehen oder Türen zu öffnen.

Oftmals kann man sie auch dabei beobachten, dass sie ihr Futter mit den Pfoten aufnehmen, anstatt direkt aus dem Napf zu fressen.

Tipp: Wie alle große Katzenrassen ist die Maine Coon ein Spätentwickler: Erst mit etwa drei bis vier Jahren ist sie vollständig ausgewachsen.

3. Maine Coons sind als Hauskatze und Freigänger geeignet

maine coon babykatze

Das verspielte Kitten geht bereits sehr geschickt mit dem Spielzeug in seinen Pfoten um.

Die Maine Coon ist ein sehr angenehmes Haustier und eignet sich gut als Hauskatze. Bei der Haltung ist sie sehr pflegeleicht. Jedoch hat sie einen ausgeprägten Jagdtrieb und möchte beschäftigt werden.

In der Wohnung braucht sie also ausreichend Zubehör, damit ihr nicht langweilig wird: Ein großer Kratzbaum, Spielsachen zum Jagen und Apportieren und erhöhte Aussichtsplätze, um die Umgebung zu beobachten gehören zur Grundausstattung.

Tipp: Bei der Anschaffung der Katzentoilette und des Kratzbaums sollten Sie auf eine ausreichende Größe achten, damit die Sachen auch noch passen, wenn Ihre Katze vollständig ausgewachsen ist.

Noch wohler fühlt sich Ihre Katze natürlich, wenn sie Freigang genießen darf. Ein großer Garten für Jagdausflüge und Erkundungstouren ist dafür ideal. Wenn Sie keinen Garten haben, können Sie Ihren Balkon katzensicher gestalten und ihr somit einen Platz zum Beobachten der Natur ermöglichen.

Dennoch kann Ihre Maine Coon auch gut in der Wohnung gehalten werden. Bedenken sie jedoch, dass ihr Fell für kalte Regionen ausgelegt ist und eine zu warme Umgebung ihr nicht gut tut. Über ein kühles Rückzugsplätzchen wird sie sich sehr freuen.

3.1. Die gelehrigen Tiere wollen beschäftigt werden

Allergiker-Katze?

Die Maine Coon Katze wird häufig als besonders Allergikerfreundlich bezeichnet, da ihnen anscheinend das entsprechende Enzym im Speichel fehlt, auf das ein Allergiker reagiert. Das ist jedoch nur eingeschränkt korrekt. Es gibt zahlreiche Berichte von Menschen, die auch auf die amerikanische Waldkatze allergisch reagieren. Ein vorheriger Test ist also unbedingt empfehlenswert.

Aufgrund ihrer Anhänglichkeit benötigt Ihre Maine Coon Katze viel Zuneigung. Am besten ist sie in einer Familie aufgehoben oder mit Artgenossen, damit sie Beschäftigung hat und Beziehungen aufbauen kann. Spiele und gemeinsame Aktivitäten bauen nicht nur eine innige Bindung auf, sondern verhindern auch, dass Ihrer Samtpfote langweilig wird.

Da sie schnell lernt und geschickt im Umgang mit ihren Pfoten ist, sollten Sie Ihre Katze gut erziehen, damit sie nicht an Türen und Schränke geht, die nicht für sie bestimmt sind. Grundsätzlich lassen sich diese Rassekatzen aber sehr gut erziehen. Mit etwas Training ist auch die Stubenreinheit schnell anerzogen.

4. Fellpflege und gutes Futter für eine gesunde Katze

close up von hals und kopf einer maine coon

Eine Black Tabby Maine Coon beobachtet interessiert ihre Umgebung.

An die Pflege stellt die Maine Coon wenige Ansprüche. Wichtig bei den Halblanghaarkatzen ist die regelmäßige Fellpflege, damit es nicht verfilzt. Gewöhnen Sie Ihre Katze bereits in jungen Jahren an das Bürsten, dann fällt die intensivere Pflege beim Fellwechsel umso leichter. Zu dieser Zeit ist tägliches Bürsten wichtig, da die Tiere sonst beim Putzen zu viele Haare verschlucken.

Auch beim Futter müssen Sie auf nichts besonderes achten. Kaufen Sie am besten hochwertiges Futter mit guter Qualität und Inhaltsstoffen, damit Ihre Katze lange gesund bleibt. Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Maine Coon liegt bei etwa 12 Jahren.

4.1. Krankheiten

Leider sind bei den Maine Coon Katzen einige erblich bedingte Krankheiten stark begünstigt. Der kleine Stammbaum und die starke Inzucht haben zu einem schwachen Immunsystem geführt sowie das Risiko rassetypischer Krankheiten erhöht. Die häufigsten Erkrankungen haben wir in einer Übersicht für Sie zusammengestellt.

Krankheit merkmale
Hypertrophe Kardiomyopathie Unheilbare Herzkrankheit, die zum plötzlichen Tod führen kann. Medikamentös behandelbar.
Gelenksdysplasie Besonders Hüft- und Ellbogengelenke sind betroffen; bedingt durch die starke Wachstumsphase der Tiere. In schlimmen Fällen ist operative Hilfe möglich.
Spinale Muskelatrophie Erkrankung der Nervenzellen, die Lähmungen verursacht in Verbindung mit Muskelschwund und Muskelschwäche. Tritt bereits im Alter von rund 12 Wochen auf. Ein Gentest gibt Aufschluss. Betroffene Katzen sollten keinesfalls zur Zucht verwendet werden.
Polyzystische Nierenerkrankung Eingeschränkte Nierenfunktion. Symptome: häufiges Wasserlassen und starker Durst. Medikamentöse Therapie möglich, aber nicht heilbar.

Neben diesen erblich bedingten Krankheiten sind Maine Coon Katzen aufgrund ihres teilweise geschwächten Immunsystems auch für Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen anfällig. Um die Gesundheit Ihrer Katze zu erhalten, ist richtige Pflege, ausreichend Bewegung und gesundes Futter sehr wichtig.

5. Die Anschaffung einer Maine Coon Katze

Möchten Sie eine reinrassige Maine Coon Katze bei einem Züchter kaufen, sollten Sie auf jeden Fall Erbkrankheiten und den Stammbaum überprüfen. Lassen Sie sich keinesfalls von einem „Schnäppchen“ eines unseriösen Züchters anlocken, da diese Tiere häufiger an Krankheiten leiden oder aus sogenannten Qualzuchten stammen. Bei einem seriösen Züchter kosten Maine Conne Kitten etwa 700 Euro.

große maine coon mit spielzeug

Eine verspielte Maine Coon Hauskatze freut sich über die Zeit mit ihrem Herrchen.

Eine andere Möglichkeit, um das Risiko der Inzucht zu vermeiden, sind Mischlingskatzen. Äußerlich und vom Charakter sind sie den reinrassigen Artgenossen meist sehr ähnlich, sind jedoch aufgrund des eingekreuzten größeren Genpools robuster.

Ein Blick ins Tierheim ist ebenfalls eine gute Chance, einem abgegeben Tier ein neues Zuhause zu bieten. Alternativ bietet der Verein Maine Coon Hilfe e.V. eine Vermittlungsbörse für Fundkatzen. Neben den Tieren in Not gibt es auch dort immer wieder Angebote von Züchtern, die Kastraten weitervermitteln.

6. Weiterführende Bücher zur Maine Coon Katze

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Bildnachweise: Светлана Валуйская/Adobe Stock, okeanaslt/Adobe Stock, chachamal/Adobe Stock, Maine Coon_Hund/Adobe Stock, DenisNata/Adobe Stock, Kristina/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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