Berberaffe: Seltene nordafrikanische Makakenart

Junger Berberaffe

Berberaffe oder Magot.
wissenschaftlicher Name: Macaca sylvanus. Der Berberaffe gehört zur Familie der Meerkatzenverwandten.

(Linnaeus, 1758)

berberaffe

Foto von Berberaffen auf Gribaltar.
© Copyright Bild / Foto: Berberaffe
Rolf Hicker Photography

  • Englisch: Barbary Ape, Barbary Macaque
  • Französisch: Macaque berbère, Macaque de Gibraltar, Magot commun, Magot
  • Dänisch: Berberabe, Gibraltaraben
  • Finnisch: Berberiapina, Magotti
  • Isländisch: Serkjaapi
  • Italienisch: Bertuccia, Scimmia di Barberia
  • Niederländisch: Berberaap, Magot
  • Norwegisch: Berberape, Magot
  • Portugiesisch: Macaco de Gibraltar, Macaco-de-gibraltar
  • Schwedisch: Berberapa, magoten
  • Spanisch: Macaco de Gibraltar, Mono de Berbería, Mono de Gibraltar

 

  • Gattung: Makaken (Macaca)
  • Tribus: Pavianartige (Papionini)
  • Unterfamilie: Backentaschenaffen (Cercopithecinae)
  • Familie: Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae)
  • Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
  • Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
  • Ordnung: Primaten (Primates)
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Berberaffe erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 38 bis 76 cm und ein Gewicht von 5 bis 13 kg. Ein Schwanz ist nicht vorhanden. Das dichte, dicke Fell ist gelb-ockerfarben. Das dichte Fell ermöglich es diesen Affen auch kalte Temperaturen im Winter unbeschadet gut zu überstehen. Das blasse Gesicht trägt viele kurze Haare. Der Körper ist schmächtig, die Gliedmaßen lang und schlank. Ein Backenbart ziert das Gesicht. Die unbehaarten Körperregionen (Gesicht, Ohren, Hände und Füße) sehen blass aus. Die Gesäßschwielen dagegen sind blassrosa. Die Männchen haben lange, kräftige Eckzähne, die eine wirksame Waffe darstellen können.

Dieser Makak ist der einzige Makak in Afrika, und sogar der einzige frei lebende Affe in Europa – auch wenn er hier auf Gibraltar vermutlich eingeführt wurde. Dort leben die Berberaffen halbzahm und kommen den Menschen dort sehr nahe.

Berberaffen haben eine Lebenserwartung von über 20 Jahren.

Verbreitung

Die Heimat ist das Atlasgebirge im Norden Marokkos und Algerien. Hier dienen als Lebensraum die Zedern- und Eichenwälder in Höhen zwischen 1500 und 2000 m. Außerdem lebt eine kleine Kolonie auf Gibraltar.

Lebensweise

Berberaffen halten sich vorwiegend am Boden auf, können aber gut klettern und sind tagaktiv. Sie leben in Gruppen von bis zu 40 Tieren, in denen auch mehrere kräftige Männchen leben, aber von einem Weibchen angeführt werden. Die Gruppen haben feste Reviere bis max. 2 qkm.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Blättern, Bast und Samen von Zedern, Beeren, Kräutern, Knospen, Sprossen, Wurzeln und Wirbellosen. Die Berberaffen, die auf Gibraltar leben, nehmen auch Futterrationen, die hauptsächlich aus Obst und Gemüse bestehen von den Menschen an.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit beginnt im Dezember und reicht bis in den März. Nach einer Tragzeit von etwa 210 Tagen bringt das Weibchen ein, selten auch 2 Junge mit einem Gewicht von etwa 450 g zur Welt. Die Jungen werden mit etwa 6 bis 12 Monaten entwöhnt. Die Aufzucht übernimmt nicht nur die Mutter, sondern auch die Männchen einer Gruppe.

Berberaffen werden mit 3 bis 4 Jahren geschlechtsreif.

Verwandtschaft

Makaken gehören zur Tribus der Pavianartige (Papionini)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Paviane (Papio) mit 5 Arten
  • Backenfurchenpaviane (Mandrillus)
  • Dscheladas (Theropithecus)
  • Weißlid-Mangaben (Cercocebus)
  • Schwarzmangaben (Lophocebus)
  • Kipunji-Affen (Rungwecebus)

Systematik

Zur Gattung der Makaken (Macaca) gehören auch die Arten:

  • Bartaffe, Wanderu (Macaca silenus)
  • Nördlicher Schweinsaffe (Macaca leonina)
  • Südlicher Schweinsaffe (Macaca nemestrina)
  • Pagai-Makak Macaca pagensis)
  • Siberut-Makak (Macaca siberu)
  • Mohrenmakak (Macaca maura)
  • Grauarmmakak (Macaca ochreata)
  • Tonkean-Makak (Macaca tonkeana)
  • Heck-Makak (Macaca hecki)
  • Gorontalo-Makak (Macaca nigrescens)
  • Schopfaffe, Schopfmakak (Macaca nigra)
  • Javaneraffe, Langschwanzmakak, Krabbenesser (Macaca fascicularis)
  • Bären- oder Stummelschwanzmakak (Macaca arctoides)
  • Rhesusaffe (Macaca mulatta)
  • Formosa- oder Rundgesichtsmakak (Macaca cyclopis)
  • Japanmakak, Schneeaffe, Rotgesichtsmakak (Macaca fuscata)
  • Ceylon-Hutaffe (Macaca sinica)
  • Indischer Hutaffe (Macaca radiata)
  • Assam-Makak, Bergrhesus (Macaca assamensis)
  • Tibet- oder Tibetanische Bärenmakak (Macaca thibetana)
  • Arunachalmakak (Macaca munzala)

Status

Der Berberaffe gilt als potentiell gefährdet. Der Bestand schrumpft wegen der Zerstörung des natürlichen Lebensraumes und durch die Jagd auf diese Affen. Man schätzt den Bestand allein in Marokko auf 9000 bis 17.000 Tiere, dort ist er auch geschützt. In Algerien werden noch mal etwa 5000 Tiere vermutet.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (58 votes, average: 4,60 out of 5)
Berberaffe: Seltene nordafrikanische Makakenart
Loading...

Bildnachweise: Pepito_Sbazzeguti/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert