Allfarblori: Bunter Papagei mit der Vorliebe für Süßes

zwei Allfarblories auf Baum

Allfarb- oder Gebirgslori
wissenschaftlicher Name: Trichoglossus haematodus. Der Allfarblori gehört zur Familie der Lories.

(Linnaeus, 1771)

allfarblori

Foto von einem Tasmanien-Blauwangenallfarblori im Auckland Zoo auf der Nordinsel in Neuseeland
© Copyright Bild / Foto: Allfarblori
Rolf Hicker Fotografie

  • Englisch: Rainbow Lorikeet, Green-naped Lorikeet, Rainbow Lory
  • Französisch: Loriquet à tête bleue
  • Schwedisch: Berglori, Forstens lori, Grönnackad lori, Mitchells lori, Olivgrön lori, Regnbågslori
  • Spanisch: Loro arcoiris, Tricogloso de pecho rojo

 

  • Gattung: Allfarbloris (Trichoglossus)
  • Unterfamilie: Lories (Loriinae)
  • Familie: Eigentlichen Papageien (Psittacidae)
  • Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
  • Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Allfarblori erreicht eine Gesamtlänge von 25 bis 30 cm und ein Gewicht von 100 bis 155 g. Das Gefieder ist regenbogenfarbig. Der Kopf ist bläulich malvenfarbig mit einem gelben Nackenband. Der Rücken und die Flügel sind grün. Die Brust reicht von gelb über gelbrot gemischt bis rot. Der Bauch ist blau bis blauschwarz, je nach Unterart bis dunkelgrün. Die Schenkel sind gelbgrün, die Schwanzoberseite ist grün, die Unterseite mattgelb bis gelbgrün. Die Unterseiten der Schwungfedern zeigen beim Flug ein gelbes Band. Der Schnabel und die Augen sind rot. Die einzelnen Unterarten unterscheiden sich hauptsächlich in farblichen Merkmalen, deren Unterschiede teilweise aber auch äußerst gering sein können. Der Körper ist stämmig und der Schwanz läuft spitz zu.

Die Zunge des Allfarbloris ist lang und schmal. Die Spitze ist pinselförmig, was der Aufnahme von Pollen und Nektar aus Blüten dient.

Allfarbloris haben in der freien Wildbahn eine Lebenserwartung von rund 20 Jahren. In Gefangenschaft können sie sogar deutlich älter werden.

Verbreitung

Die Heimat ist Australien, Tasmanien, Indonesien und Neuguinea. Als Lebensraum dient überwiegend das Tiefland. Den Allfarblori findet man aber auch in Höhen von bis zu 2200 m. Dieser Lori bevölkert fast alle Waldgebiete (incl. Regenwälder), Kokosplantagen, Gärten und Parks.

Feinde

Die Feinde sind Greifvögel und Schlangen.

Lebensweise

Allfarbloris leben meistens paarweise oder in Schwärmen von bis zu einigen hundert Vögeln. Sie sind ziemlich laut und sehr aktiv. Man sieht sie meistens laut kreischend über den Baumkronen kreisen. Selbst während der Nahrungsaufnahme können sie nicht lange „den Schnabel halten“. Dabei lassen sie ein schrilles Schnattern hören.

Wanderung

Allfarbloris führen ein Nomadenleben und fliegen dabei auf der Suche nach Bäumen weit umher. Bei der Nahrungssuche legen Allfarbloris täglich bis zu 50 km zurück.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Pollen, Nektar, Früchten, Beeren, Samen, Blattknospen, Insekten und Larven. Häufig fallen die Allfarbloris über Getreidefelder und Obstgärten her und verzehren Äpfel, Birnen, Mais und Hirse.

Fortpflanzung

Allfarbloris leben in lebenslanger monogamer Einehe. Die Brutzeit reicht von August bis Januar. Die Paare suchen sich als Nest Höhlen in hohlen Baumstämmen oder Ästen aus, die bis zu 25 m über den Erdboden liegen. Die Polsterung besteht aus weichem und morschem Holz.

Das Weibchen legt 2 bis 3 Eier, die sie alleine etwa 25 Tage lang bebrütet. Die Jungenaufzucht wird von beiden Elternteilen übernommen. Nach etwa 7 bis 8 Wochen verlassen die Jungloris das Nest.

Allfarbloris werden mit rund 2 Jahren geschlechtsreif.

Verwandtschaft

Allfarbloris gehören zur Familie der Lories (Loriidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Glanzloris (Chalcopsitta)
  • Zierloris (Charmosyna)
  • Rotloris (Eos)
  • Moschusloris (Glossopsitta)
  • Eigentliche oder Breitschwanzloris (Lorius)
  • Berg- oder Gua-Loris (Neopsittacus)
  • Bergzierloris (Oreopsittacus)
  • Kragenloris (Phigys)
  • Weißbürzelloris (Pseudeos)
  • Grünloris (Psitteuteles)
  • Maidloris (Vini)

Systematik

Zur Gattung der Allfarbloris (Trichoglossus) gehören auch die Arten:

  • Trichoglossus capistratus
  • Schuppenlori (Trichoglossus chlorolepidotus)
  • Gelbkopflori (Trichoglossus euteles)
  • Gelbgrüner Lori (Trichoglossus flavoviridis)
  • Trichoglossus forsteni
  • Veilchenlori (Trichoglossus goldiei)
  • Irislori (Trichoglossus iris)
  • Mindanaolori (Trichoglossus johnstoniae)
  • Schmucklori (Trichoglossus ornatus)
  • Kirschlori (Trichoglossus rubiginosus)
  • Pohnpeilori, Rotnackenlori (Trichoglossus rubritorquis)
  • Buntlori (Trichoglossus weberi)

Zur Art des Allfarbloris (Trichoglossus haematodus) gehören die Unterarten:

  • Trichoglossus haematodus berauensis
  • Trichoglossus haematodus brooki
  • Trichoglossus haematodus caeruleiceps
  • Edwards-Allfarbloris (Trichoglossus haematodus capistratus)
  • Trichoglossus haematodus deplanchii
  • Trichoglossus haematodus djampeanus
  • Trichoglossus haematodus eyrei
  • Olivgrünlori (Trichoglossus haematodus flavicans)
  • Trichoglossus haematodus flavotectus
  • Forstenlori (Trichoglossus haematodus forsteni)
  • Trichoglossus haematodus fortis
  • Molukken- Blauwangenallfarblori, Breitbinden-Allfarblori (Trichoglossus haematodus haematodus)
  • Trichoglossus haematodus intermedius
  • Trichoglossus haematodus massena
  • Trichoglossus haematodus micropteryx
  • Mitchells-Lori (Trichoglossus haematodus mitchellii)
  • Gebirgs-Allfarblori, Tasmanien-Blauwangenallfarblori (Trichoglossus haematodus moluccanus)
  • Trichoglossus haematodus nesophilus
  • Trichoglossus haematodus nigrogularis
  • Rosenbergs Lori (Trichoglossus haematodus rosenbergii)
  • Rotnackenlori (Trichoglossus haematodus rubritorquis)
  • Trichoglossus haematodus septentrionalis
  • Stresemanns Lori (Trichoglossus haematodus stresemanni)
  • Webers Lori (Trichoglossus haematodus weberi)

Die Unterarten

Trichoglossus haematodus berauensis
Cain, 1955

Trichoglossus haematodus brooki
Englischer Name: Brook’s Lorikeet
Ogilvie-Grant, 1907

Trichoglossus haematodus caeruleiceps
Englischer Name: Pale Head Lorikeet
Albertis & Salvadori, 1879
Verbreitung: Die Heimat ist die Südküste Neuguineas.

Edwards-Allfarbloris (Trichoglossus haematodus capistratus)
Englischer Name: Edward’s Lorikeet

Trichoglossus haematodus deplanchii
Englischer Name: Deplanche’s Lorikeet
J. Verreaux & Des Murs, 1860
Verbreitung: Die Heimat sind Neukaledonien und die Layalty Islands.

Trichoglossus haematodus djampeanus
Englischer Name: Djampea Lorikeet

Trichoglossus haematodus eyrei
Mathews, 1912

Olivgrünlori (Trichoglossus haematodus flavicans)
Englischer Name: Olive-Green Lorikeet
Cabanis & Reichenow, 1876
Verbreitung: Die Heimat sind New Hanover Island, St. Matthias Islands und Admiralty Island.

Trichoglossus haematodus flavotectus
Englischer Name: Wetar Lorikeet

Forstenlori (Trichoglossus haematodus forsteni)
Englischer Name: Forsten’s Lorikeet

Trichoglossus haematodus fortis
Englischer Name: Sumba Lorikeet

Molukken- Blauwangenallfarblori, Breitbinden-Allfarblori
(Trichoglossus haematodus haematodus)
Englischer Name: Rainbow Lorikeet, Green-naped Lorikeet
(Linnaeus, 1771)
Verbreitung: Die Heimat sind Indonesien und Papua-Neuguinea.

Trichoglossus haematodus intermedius
Englischer Name: Blue-Faced Lorikeet
Rothschild & Hartert, 1901
Verbreitung: Die Heimat ist die Nordküste Neuguineas.

Trichoglossus haematodus massena
Englischer Name: Massena’s Lorikeet, Coconut Lorikeet
Bonaparte, 1854
Verbreitung: Die Heimat sind der Osten Neuguineas, der Louisiade-Archipel, die Vulkaninsel Karkar, der Bismarck-Archipel, die Solomon-Inseln und Vanuatu.

Trichoglossus haematodus micropteryx
Englischer Name: Southern Green-Naped Lorikeet
Shodde, 1922

Mitchells-Lori (Trichoglossus haematodus mitchellii)
Englischer Name: Mitchell’s Lorikeet

Gebirgs-Allfarblori, Tasmanien-Blauwangenallfarblori
(Trichoglossus haematodus moluccanus)
Englischer Name: Swainson’s Lorikeet
(Gmelin, 1788)
Verbreitung: Die Heimat sind Ost-Australien und Tasmanien.

Trichoglossus haematodus nesophilus
Englischer Name: Ninigo Lorikeet
Neumann, 1929
Verbreitung: Die Heimat sind die Inseln Ninigo und Hermit.

Trichoglossus haematodus nigrogularis
Englischer Name: Dark-Throated Lorikeet
G.R. Gray, 1858
Die Heimat ist der Süden Neuguineas, sowie Kai-Islands und Aru-Islands.

Rosenbergs Lori (Trichoglossus haematodus rosenbergii)
Englischer Name: Shawl-collared Lorikeet, Rosenberg’s Lorikeet
Schlegel, 1871
Die Heimat ist die Insel Biak und Indonesien.

Rotnackenlori (Trichoglossus haematodus rubritorquis)
Englischer Name: Red-collared Lorikeet
(Linnaeus, 1771)

Trichoglossus haematodus septentrionalis
Robinson, 1900

Stresemanns Lori (Trichoglossus haematodus stresemanni)
Englischer Name: Stresemann’s Lorikeet

Webers Lori (Trichoglossus haematodus weberi)
Englischer Name: Weber’s Lorikeet

Status

Für den Allfarblori besteht keine unmittelbare Bedrohung. In seiner Heimat ist er weit verbreitet.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (35 votes, average: 4,60 out of 5)
Allfarblori: Bunter Papagei mit der Vorliebe für Süßes
Loading...

Bildnachweise: manohartvs/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert