Polarwolf: Der seltene Bewohner der Arktis im Portrait

Arctic Wolf

wissenschaftlicher Name: Canis lupus arctos. Der Polarwolf gehört zur Gattung der Wolfs- und Schakalartigen.

Pocock, 1935

  • Englisch: Arctic Wolf
  • Dänisch: Polarulv
  • Niederländisch: Poolwolf
  • Norwegisch: Arktisk ulv

 

  • Art: Wolf Canis lupus
  • Gattung: Wolfs- und Schakalartige Canis
  • Tribus: Echte Hunde (Canini)
  • Familie: Hunde (Canidae)
  • Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
  • Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
  • Überordnung: Laurasiatheria
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

polarwolf

Foto von einem Arktischen Wolf in Alaska, USA
© Copyright Bild / Foto: Polarwolf
Rolf Hicker Fotografie

Der Polarwolf ist eine relativ unbekannte Unterart des Wolfes und erreicht eine Gesamtlänge von 90 bis 150 cm, eine Schulterhöhe von 60 bis 80 cm und ein Gewicht von bis zu 80 kg. Die Weibchen sind dabei kleiner und leichter als die Männchen. Insgesamt gesehen, ist der Körper gedrungen.

Die Farbe des Fells reicht creme-weiß bis zu einem schmutzigem weiß, wobei der Rücken dunkler ist. Dort können sogar kleine schmutzig-schwarze Flecke vorhanden sein. Da der Wolf in Umgebungstemperaturen von bis zu -50°C lebt, hat er ein dickeres wärmendes Fell. Die Ohren sind kleiner und runder als bei dem eigentlichen Wolf, auch die Schnauze ist etwas kürzer, genauso die Beine. Durch das weißliche Fell ist der Polarwolf in seiner schnee- und eishaltigen Umgebung hervorragend getarnt.

Leider ist noch nicht so viel über den Polarwolf bekannt.

Polarwölfe haben eine Lebenserwartung von etwa 7 Jahren.

Verbreitung

Zu finden ist der Polarwolf im gesamten arktischen Gebiet. Hauptsächlich findet man ihn auf den kanadischen Arktisinseln und an der Nord- und Ostküste Grönlands. Meiden tut der Polarwolf allerdings die Gebiete, in denen es permanent Eisschollen gibt. Dort ist das Klima zu rau und eisig. Hinzu kommt, dass die Winter sehr lang und dann auch noch dunkel sind.

Feinde

Der Polarwolf hat keine natürlichen Feinde. Und wegen seines durch das Klima unwirtlichen Lebensraumes braucht er den Menschen nicht wirklich zu fürchten – nur vereinzelte Jagden der Inuit auf den Wolf.

Lebensweise

Polarwölfe leben in Gruppen von 7 bis maximal 30 Tiere. Das Leben in Rudeln macht das Leben in dem rauen Klima einfacher. Unter anderem gehen sie gemeinsam auf Jagd, auch wenn ein Wolf alleine bereits in der Lage ist, durch einen gezielten Nackenbiss sogar ein erwachsenes Rentier zu erlegen.

Ein Revier, oder besser gesagt, das Gebiet in dem die Polarwölfe jagen kann eine Fläche von bis zu 1.600 qkm haben. Um an Beute zu kommen, legen die Wölfe täglich bis zu 30 km zurück.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus kleinen Wirbeltieren und Vögeln. Gemeinsam erbeuten sie aber auch Rentiere, Karibus und sogar Moschusochsen! So eine Beute reicht einem Rudel mehrere Tage.

Für den Fall der Fälle ist der Polarwolf aber auch in der Lage ein paar Tage ohne Futter auszukommen. Wichtig ist aber immer, dass die Jungen genug Futter haben. Bei Nahrungsknappheit sterben viele Welpen. Man kann eigentlich sagen, dass das Futter für die Bestandhöhe verantwortlich ist.

Fortpflanzung

Polarwölfe können sich offensichtlich das ganze Jahr über fortpflanzen. Die Weibchen bringen 4 bis 5 blinde Welpen zur Welt, die 4 Wochen von der Mutter gesäugt werden. Anschließend beteiligt sich das gesamte Rudel an der Jungenaufzucht, indem sie das Fleisch der Beutetiere vorkauen und den Jungen zu Fressen geben.

Verwandtschaft

Der Polarwolf gehören zur Familie der Hunde (Canidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Polarfüchse (Alopex)
  • Kurzohrfüchse (Atelocynus)
  • Waldfüchse (Cerdocyon)
  • Mähnenwölfe (Chrysocyon)
  • Rothunde (Cuon)
  • Falklandfüchse (Dusicyon)
  • Lycalopex
  • Afrikanische Wildhunde (Lycaon)
  • Marderhunde (Nyctereutes)
  • Löffelhunde (Otocyon)
  • Pseudalopex
  • Waldhunde (Speothos)
  • Graufüchse (Urocyon)
  • Vulpes

Systematik

Zur Gattung der Wolfs- und Schakalartige (Canis) gehören die Arten:

  • Streifenschakal (Canis adustus)
  • Goldschakal (Canis aureus)
  • Haushund (Canis familiaris)
  • Kojote (Canis latrans)
  • Schabrackenschakal (Canis mesomelas)
  • Rotwolf (Canis rufus)
  • Äthiopischer Wolf (Canis simensis)

Zur Art des Wolfes (Canis lupus) gehören auch die Unterarten:

  • Canis lupus alces
  • Canis lupus beothucus
  • Canis lupus bernardi
  • Canis lupus crassodon
  • Canis lupus fuscus
  • Canis lupus irremotus
  • Timberwolf (Canis lupus lycaon)
  • Canis lupus mogollonensis
  • Canis lupus monstrabilis
  • Büffelwolf (Canis lupus nubilus)
  • Indischer Wolf (Canis lupus pallipes)
  • Canis lupus signatus
  • Canis lupus youngi

Status

Dadurch dass der Polarwolf keine natürlichen Feinde hat ist sein Bestand stabil und gilt als nicht gefährdet.

Die einzigen Menschen, die Jagd auf den Polarwolf machen sind die Inuit. Allerdings ist die Höhe der erbeuteten Wölfe so niedrig, dass es wirklich unbedenklich ist. Gejagt wird der Wolf seines Fells wegen.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (45 votes, average: 4,47 out of 5)
Polarwolf: Der seltene Bewohner der Arktis im Portrait
Loading...

Bildnachweise: Denis Pepin/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert