Nutria: Merkmale und Lebensweise der Biberratte

Nutria am Wasser

Nutria, Biberratte oder Sumpfbiber:
wissenschaftlicher Name: Myocastor coypus. Nutrias sind eine Ordnung der Nagetiere.

Infos zu den Nutrias:

  • Gattung: Nutrias (Myocastor)
  • Familie: Nutrias (Myocastoridae)
  • Unterordnung: Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha)
  • Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
  • Unterklasse: Echte oder Höhere Säuger (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Unterstamm: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Unterabteilung: Neumundtiere (Deuterostomia)
  • Bilateria

Allgemeines

Die Nutria, Biberratte oder Sumpfbiber (Myocastor coypus) ist der einzige Vertreter dieser Familie. Sie hat eine Kopf-Rumpf-Länge von 43-63 cm, eine Schwanzlänge von 25-42 cm und ein Gewicht von bis zu 9 kg. Das Fell ist rotbräunlich. Die Unterhaare des Fells sind samtig weich, das Deckhaar rau und lang. Sie haben eine plumpe Gestalt. Der Kopf ist lang, platt und hat eine stumpfe Schnauze, der Hals ist kurz und dick. Die Augen sind mittelgroß und vorstehend, die Ohren sind klein. Die Beine sind kurz und kräftig, an den Füßen sind jeweils 5 Zehen. An den Hinterfüßen hat sie Schwimmhäute. Von Spaziergängern können sie leicht mit Bisamratten oder Bibern verwechselt werden. Sie sind aber leicht an ihren Schwanz zu erkennen, der ist rund und nackt.

Nutrias werden wegen ihres Pelzes in zahllosen Farmen gehalten.

Verbreitung

Ursprünglich waren die Nutrias nur im gemäßigten Südamerika, von Bolivien und Südbrasilien bis Chile und Argentinien beheimatet, heute werden sie weltweit in zahllosen Pelztierfarmen gehalten. Einige Tiere sind von solchen Farmen entkommen und sind wieder verwildert. Heute leben sie auch am Naivasha-See in Kenia, in Nordamerika und in Europa, sogar bei uns in Deutschland sind sie an einigen Stellen heimisch geworden. In der ehemaligen UdSSR wurden sie sogar absichtlich ausgesetzt. Da sie unter unseren Wintern zu leiden haben, breiten sie sich aber nur wenig aus. Ihnen frieren die nackten Schwänze im Winter leicht ein. Als Lebensraum gelten Gewässer aller Art.

Lebensweise

Die Nutrias führen ein amphibisches Leben. Sie sind sehr gute Schwimmer, allerdings können sie nicht so gut tauchen. Ihre Erdbaue graben sie meistens am Ufer. Manchmal, wenn auch selten, wird ein Schilfnest an der Erdoberfläche angelegt. Nicht selten bilden die dämmerungsaktiven Nutrias kleine Kolonien.

Sind Nutrias gereizt oder fühlen sich bedroht, dann knurren und brummen sie ärgerlich. Werden sie bedrängt, dann wehren sie sich tapfer, indem sie mit ihren großen, breiten, vorstehenden Nagezähnen zubeißen.

Ernährung

Die Hauptnahrung besteht aus Pflanzen. Insekten, Muscheln und anderes Kleingetier wird als Beikost verzehrt.

Fortpflanzung

Zwei- bis dreimal im Jahr bringt ein Weibchen nach einer Tragzeit von 130 Tagen 3-7, manchmal sogar bis zu 13 weit entwickelte Junge zur Welt. Wenige Stunden nach der Geburt können sie schon schwimmen. Die Zitzen der Mutter liegen an den Körperseiten sehr weit oben. So können die Jungen im Wasser schwimmend gesäugt werden.

Verwandtschaft

Nutrias gehören zur Ordnung der Nagetiere (Rodentia)
dazu gehören auch die Familien der Meerschweinchenverwandten:

  • Chinchillaratten (Abrocomidae)
  • Pakas (Agoutidae)
  • Sandgräber (Bathyergidae)
  • Baum- und Ferkelratten (Capromyidae)
  • Meerschweinchen (Caviidae)
  • Chinchillas und Viscachas (Chinchillidae)
  • Kammfinger oder Gundis (Ctenodactylidae)
  • Kammratten oder Tukotukos (Ctenomyidae)
  • Agutis und Acouchis (Dasyproctidae)
  • Pakaranas (Dinomyidae)
  • Stachelratten (Echimyidae)
  • Baumstachler (Erethizontidae)
  • Riesennager, Wasserschweine oder Capybaras (Hydrochoeridae)
  • Degus oder Trugratten (Octodontidae)
  • Felsenratten (Petromuridae)
  • Rohrratten (Thryonomyidae)

die Familien der Stachelschweinverwandten:

  • Stachelschweine (Hystricidae)

die Familien der Mäuseverwandten:

  • Wühler (Cricetidae)
  • Springmäuse oder Springnager (Dipodidae)
  • Bilche (Gliridae)
  • Langschwanzmäuse (Muridae)
  • Stachelbilche (Platacanthomyidae)
  • Wurzelratten (Rhizomyidae)
  • Salzkrautbilche (Seleviniidae)
  • Blindmäuse (Spalacidae)
  • Hüpfmäuse und Streifenhüpfmäuse (Zapodidae)

und die Familien der Hörnchenverwandten:

Systematik

Zur Familie der Nutrias (Myocastoridae) gehört nur eine Gattung mit einer Art, der Nutria.

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Nutria: Merkmale und Lebensweise der Biberratte
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Bildnachweise: lichtpinzel/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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