Indischer Hutaffe: Merkmale und Besonderheiten

Indischer Hutaffe

wissenschaftlicher Name: Macaca radiata. Der Indische Hutaffe gehört zur Familie der Meerkatzenverwandten.

(É. Geoffroy, 1812)

hutaffe

Foto von einem Indischen Hutaffen im Auckland Zoo, Nordinsel, Neuseeland
© Copyright Bild / Foto: Indischer Hutaffe
Rolf Hicker Photography

  • Englisch: Bonnet Macaque
  • Französisch: Macaque à bonnet, Macaque bonnet chinois, Macaque commun
  • Italienisch: Macaco dal berretto indiano
  • Schwedisch: hattapa, mössapa
  • Spanisch: Macaca de Madras

 

  • Gattung: Makaken (Macaca)
  • Tribus: Pavianartige (Papionini)
  • Unterfamilie: Backentaschenaffen (Cercopithecinae)
  • Familie: Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae)
  • Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
  • Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
  • Ordnung: Primaten (Primates)
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Das Männchen des Indischen Hutaffen erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 50 bis 60 cm, eine Schwanzlänge von 50 bis 68 cm und ein Gewicht von 5,5 bis 9 kg. Das Weibchen ist deutlich kleiner und erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 35 bis 47 cm, eine Schwanzlänge von 35 bis 57 cm und ein Gewicht von 3,5 bis 4,5 kg. Auf dem Kopf befindet sich eine Haarkrone, die diesem Makak seinen Namen gegeben hat und beim Männchen deutlicher ist, als beim Weibchen. Die Krone besteht aus langen, wie frisiert aussehende Haaren. Die Stirn ist nackt und gerunzelt, das gesamte Gesicht ist hellbraun. Das Fell ist meistens bräunlich bis gelblichbraun oder olivbraun, wobei die Bauchseite deutlich heller ist. Der Körperbau ist schlank.

Indische Hutaffen haben eine Lebenserwartung von über 20 Jahren.

Verbreitung

Die Heimat ist Mittel- und Südindien und gilt dort als heilig. Als Lebensraum dienen Wälder und offenes Gelände bis in 2200 m Höhe. Auch um und in Siedlungen und Tempeln halten sich diese Affen gerne auf. Die Hutaffen haben keine Angst vor den Menschen und kommen ihnen sogar recht nah.

Lebensweise

Indische Hutaffen halten sich sowohl am Boden als auch in Bäumen auf. Zum Schlafen gehen die Hutaffen auf Bäume. Sie bilden große Gruppen mit bis zu 80 Tieren, in denen mehrere kräftige geschlechtsreife Männchen leben. Insgesamt finden sich in diesen Gruppen etwa doppelt so viele Weibchen wie Männchen. Die Gruppen haben feste Reviere mit Größen von 0,4 bis 5,2 qkm. Innerhalb der Gruppe gibt es eine Rangordnung, die durch Scheinkämpfe festgelegt wird. Die sozialen Kontakte pflegen die Hutaffen durch Spielen und Fellpflege.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Früchten, Nüssen, Samen, Knospen, Sprossen, Blüten, Blättern, Insekten und Feldfrüchten. In menschlichen Siedlungen ernähren sich die Hutaffen durchaus auch vom Abfall der Einwohner.

Fortpflanzung

Im nördlichen Verbreitungsgebiet findet die Paarungszeit im Frühjahr statt, im restlichen Verbreitungsgebiet können sich die Hutaffen das ganze Jahr über fortpflanzen. Nach einer Tragzeit von 150 bis 170 Tagen bringt das Weibchen ein Junges, sehr selten auch Zwillinge, mit einem Gewicht von etwa 400 g zur Welt. In den ersten Wochen werden die Jungen am Bauch der Mutter umher getragen, später reiten sie dann auf dem Rücken. Es wird mit 6 bis 12 Monaten entwöhnt.

Die Weibchen der Indischen Hutaffen werden mit 2,5 bis 4 Jahren geschlechtsreif, die Männchen dagegen erst mit 4 bis 7 Jahren. Die Weibchen bleiben in ihrer Geburtsgruppe, die Männchen müssen diese mit Erreichen der Geschlechtsreife verlassen.

Verwandtschaft

Makaken gehören zur Tribus der Pavianartige (Papionini)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Paviane (Papio) mit 5 Arten
  • Backenfurchenpaviane (Mandrillus)
  • Dscheladas (Theropithecus)
  • Weißlid-Mangaben (Cercocebus)
  • Schwarzmangaben (Lophocebus)
  • Kipunji-Affen (Rungwecebus)

Systematik

Zur Gattung der Makaken (Macaca) gehören auch die Arten:

  • Berberaffe, Magot (Macaca sylvanus)
  • Bartaffe, Wanderu (Macaca silenus)
  • Nördlicher Schweinsaffe (Macaca leonina)
  • Südlicher Schweinsaffe (Macaca nemestrina)
  • Pagai-Makak Macaca pagensis)
  • Siberut-Makak (Macaca siberu)
  • Mohrenmakak (Macaca maura)
  • Grauarmmakak (Macaca ochreata)
  • Tonkean-Makak (Macaca tonkeana)
  • Heck-Makak (Macaca hecki)
  • Gorontalo-Makak (Macaca nigrescens)
  • Schopfaffe, Schopfmakak (Macaca nigra)
  • Javaneraffe, Langschwanzmakak, Krabbenesser (Macaca fascicularis)
  • Bären- oder Stummelschwanzmakak (Macaca arctoides)
  • Rhesusaffe (Macaca mulatta)
  • Formosa- oder Rundgesichtsmakak (Macaca cyclopis)
  • Japanmakak, Schneeaffe, Rotgesichtsmakak (Macaca fuscata)
  • Ceylon-Hutaffe (Macaca sinica)
  • Assam-Makak, Bergrhesus (Macaca assamensis)
  • Tibet- oder Tibetanische Bärenmakak (Macaca thibetana)
  • Arunachalmakak (Macaca munzala)

Status

Für den Indischen Hutaffen besteht zurzeit keine unmittelbare Bedrohung. Er ist in seiner Heimat ziemlich häufig vertreten. In seiner Heimat wird der Hutaffe als heilig verehrt. Allerdings werden viele Teile seines natürlichen Lebensraumes weiter vernichtet.

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Bildnachweise: byrdyak/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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