Humboldt-Pinguin: Merkmale und Lebensweise

Humboldt-Pinguin

wissenschaftlicher Name: Spheniscus humboldti. Der Humboldt-Pinguin gehört zur Gattung der Brillenpinguine.

Meyen, 1834

Humboldt-Pinguin

Foto von einem Humboldt-Pinguin im Vogelpark Walsrode, Niedersachsen, Deutschland.
© Copyright Bild / Foto: Humboldt Pinguin
Martina Klein

  • Englisch: Humboldt Penguin
  • Französisch: Manchot de Humboldt
  • Dänisch: Humboldt pingvin
  • Finnisch: Perunpingviini
  • Italienisch: Sfenisco di Humboldt
  • Niederländisch: Humboldt-pinguin
  • Schwedisch: Humboldtpingvin
  • Spanisch: Pingüino de Humboldt

 

  • Gattung: Brillenpinguine (Spheniscus)
  • Familie: Pinguine (Spheniscidae)
  • Ordnung: Pinguine (Sphenisciformes)
  • Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Humboldt-Pinguin erreicht eine Gesamtlänge von 56 bis 70 cm und ein Gewicht von 3,5 bis 5 kg. Das Gefieder ist auf der Körperoberseite schwärzlich-grau, auf der Unterseite weiß. Erwachsene Tiere haben ein auffallendes schwarzes hufeisenförmiges Band über der Brust und einige dunkle Flecken über Brust und Bauch. Und beidseitig zieht sich im Gesicht über den Augen ein weißer Streifen vom Oberschnabelansatz bis zum Hals. Von der Schnabelbasis bis zum Auge, direkt unter dem weißen Strich, ist das Gesicht nackt und zeigt eine fleischfarbene Haut.

Der Humboldt-Pinguin ist ein ausgezeichneter Schwimmer. Unter Wasser benutzt er seine Flügel mit ruderartigen Bewegungen, die stark an Fliegen erinnern. Daher sagt man ja auch, dass die Pinguine durch das Wasser fliegen. Diese Pinguine erreichen dabei Geschwindigkeiten von 30 bis 40 km/h.

Der Humboldt-Pinguin hat eine Lebenserwartung von bis zu 25 Jahren.

Verbreitung

Die Heimat ist die Westküste Südamerikas von Chile bis Peru und die vorgelagerten Inseln, direkt am kalten und fischreichen Humboldtstrom. Die Brut erfolgt nur auf den Inseln.

Lebensweise

Die Humboldt-Pinguine sind sehr gesellige Tiere, die in großen Kolonien mit teilweise mehreren Tausend Tieren leben. Paare die sich einmal gefunden haben bleiben häufig mehrere Jahre zusammen.

Ernährung

Die Ernährung besteht aus Fischen, bevorzugt Sardinen. Auch Tintenfische stehen mit auf dem Speiseplan. Der Humboldt-Pinguin erjagt seine Beute bis in 20 m Tiefe. Dabei kann er bis zu 2 Min. unter Wasser bleiben.

Fortpflanzung

Humboldt-Pinguine legen einen unterirdischen Bau in weichem Boden an, in dem sie brüten. Aber auch Felshöhlen oder Felsspalten, sowie die verlassenen Höhlen anderer Tiere werden gerne genommen. Das Nest wird dann nur spärlich mit Holzstückchen, kleinen Steinen und Fischgräten ausgepolstert.

Das Weibchen legt 2 bis 3 schmutzigweiße Eier, die von beiden Partnern 38 bis 43 Tage bebrütet werden. Auch die Aufzucht übernehmen beide Elterntiere. Die Jungen schlüpfen bereits mit einem dichten Kleid aus Daunenfedern. Mit 3 Monaten beginnen die Jungen die Umgebung ihres Nestes zu erkunden, kehren aber immer wieder zurück. Kurz darauf werden sie dann selbständig

Der Humboldt-Pinguin wird mit knapp 4 Jahren geschlechtsreif.

Verwandtschaft

Humboldt-Pinguine gehören zur Familie der Pinguine (Sphensicidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Großpinguine (Aptenodytes)
  • Schopfpinguine (Eudyptes)
  • Zwergpinguine (Eudyptula)
  • Gelbaugenpinguine (Megadyptes)
  • Langschwanzpinguine (Pygoscelis)

Systematik

Zur Gattung der Brillenpinguine (Spheniscus) gehören auch die Arten:

  • Brillenpinguin (Spheniscus demersus)
  • Magellan-Pinguin (Spheniscus magellanicus)
  • Galápagos-Pinguin (Spheniscus mendiculus)

Status

Der Humboldt-Pinguin gilt als potentiell gefährdet. Der Bestand ist in den letzten Jahren rapide zurückgegangen. Schuld daran ist der Mensch, da er die Jagdgebiete dieser Tiere regelrecht leer fischt. Aber auch der Abbau des Guanos auf den Inseln, auf denen der Humboldt-Pinguin brütet, führt zum Bestandsabbau. Denn jetzt müssen die eigentlichen Höhlenbrüter viel in Felsgrotten oder unter einer spärlichen tropischen Pflanzendecke brüten. In freier Wildbahn gibt es nur noch wenige tausend Humboldt-Pinguine. In vielen Zoos werden diese Vögel aber erfolgreich gehalten. Sie sind pflegeleicht und pflanzen sich auch in Gefangenschaft fort.

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Bildnachweise: Il Ciuicì/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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