Weißwal oder Beluga: Auffälliger Bewohner des Polarmeers

Weißwal

wissenschaftlicher Name: Delphinapterus leucas. Der Weißwal gehört zur Familie der Gründelwale.

Beluga, Weisswal – (Pallas, 1776)

weisswal, beluga

Foto von einem Weißwal in der Hudson Bay in der Nähe von Churchill, Kanada.
© Copyright Bild / Foto: Weisswal Beluga Delfinartige Zahnwale Wale Saeugetiere
Rolf Hicker Photography

  • Englisch: Beluga, White Whale
  • Französisch: Béluga, Baleine blanche

 

  • Gattung: Weißwale (Delphinapterus)
  • Familie: Gründelwale (Monodontidae)
  • Überfamilie: Delfinartige (Delphinoidea)
  • Unterordnung: Zahnwale (Odontoceti)
  • Ordnung: Wale (Cetacea)
  • Überordnung: Laurasiatheria
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Weißwal erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 3 bis 6,5 m und ein Gewicht von 500 bis 1500 kg, wobei die Weibchen in der Regel deutlich kleiner bleiben. Wie sein Name schon sagt, ist der erwachsene Weißwal weiß. Geboren werden Belugas mit einer dunkelgrauen bis graubraunen Färbung. Im Laufe der Jahre ändert sich die Farbe über blaugrau und silbergrau bis ins elfenbeinweiß. Vollständig ausgefärbt ist der Weißwal allerdings erst mit etwa 5 Jahren. Manchmal erscheint das weiß mit einem Gelbstich. Und mit zunehmendem Alter bekommt das Weiß einen grauen Schimmer.

Vor der Stirn hat der Beluga ein Fettpolster, die so genannte Melone, das den Kopf rund erscheinen lässt. Diese Melone dient der Echoortung des Wals. Das Gebiss besteht aus 38 Zähnen, die alle löffelförmig sind. Mithilfe dieser Zahnform ist es dem Weißwal möglich, am Meeresboden ergriffene Beute vom Sand zu trennen, festzuhalten und zu zerquetschen. Die Finne (Rückenflosse) ist beim Beluga stark zurückgebildet und nur noch als flacher Saum zu sehen. Wegen der kalten Gewässer, in denen der Weißwal zu Hause ist, hat sich unter der Haut eine dicke Fettschicht von 10 bis 15 cm gebildet. Die Fettschicht der Jungen ist bei der Geburt nur etwa 2,5 cm dick, aber durch die fettreiche Muttermilch, legen diese schnell an Gewicht zu und das Fettpolster bildet sich entsprechend schnell.

Weißwale haben ein enormes Spektrum an Lauten, die sie zur Kommunikation oder zur Echoortung einsetzen. So lassen sie Quicken, Pfeifen, Miauen, Klicken und Summen hören. Diese Töne sind sogar durch Schiffswände zu hören. Diese Vielfalt an Lauten hat dem Weißwal auch den Spitznamen See-Kanarienvogel eingebracht.

Der Weißwal hat in der freien Natur eine Lebenserwartung von etwa 25 bis 30 Jahren, wobei dieses Alter selten erreicht wird. In Gefangenschaft dagegen können die Wale 30 bis 40 Jahre alt werden.

Verbreitung

Die Heimat des Weißwals liegt rund um den Nordpol, er bleibt dabei hauptsächlich am Rand der Eisfelder. Als Lebensraum dienen Buchten, Fjorde, Küsten und Flussmündungen größerer Flüsse in der Arktis und Subarktis. In Küstennähe kann man die Weißwale häufig vor Kanada, Alaska, Grönland, Skandinavien und Russland beobachten.

Feinde

Als natürliche Feinde gelten Schwertwale, Eisbären und Haien. Eisbären sind grade in den Wintermonaten eine Gefahr, da diese an Wasserlöchern auf Beute warten. Und der Weißwal nutzt solche Löcher zum Luftholen. In den Sommermonaten greifen gelegentlich auch Haie einen Beluga an. Aber auch der Mensch zählt letztendlich zu den Feinden des Weißwals.

Lebensweise

Weißwale sind gesellige Tiere, die in Gruppen, so genannte Schulen von etwa 15 Tieren leben. Es gibt entweder Gruppen, die aus Männchen (Bullen) oder aus Weibchen (Kühen) mit ihrem Nachwuchs. Während der Paarungs- und Kalbzeit bilden sich aus den Männchen- und Weibchengruppen große Gemischte Gruppen von über 1000 Tieren.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Fischen, Krebstieren, Weichtieren und Borstenwürmern. Der Weißwal sucht seine Nahrung am Boden, er gründelt. Daher auch die Bezeichnung „Gründelwale“. Aber auch frei schwimmende Fische, wie Dorsch und Lachs, werden erbeutet.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit der Belugas beginnt im März/April. In dieser Zeit bilden sich die großen gemischten Gruppen. Dabei verfolgen die Männchen eine Schule mit geschlechtsreifen Weibchen und gibt Laute von sich, um damit anzuzeigen, dass sie paarungsbereit sind. Dann, nach einer Tragzeit von rund 4 Monaten (420 Tagen) bringt das Weibchen ein Junges, Kalb genannt, mit einer Länge von etwa 1,5 m und einem Gewicht von etwa 50 bis 80 kg zur Welt, das 18 bis 24 Monaten gesäugt wird.

Das Weibchen des Weißwals wird mit 4 bis 7 Jahren geschlechtsreif, das Männchen dagegen erst mit 8 bis 9 Jahren. Die Weibchen sind bis zu einem Alter von 20 bis 25 Jahren gebärfähig. Aufgrund der langen Tragzeit bekommt ein Weibchen in der Regel nur alle 2 bis 3 Jahre ein Junges.

Verwandtschaft

Weißwale gehören zur Familie der Gründelwale (Monodontidae)
dazu gehört auch die Gattung

  • Narwale (Monodon)

Systematik

Zur Gattung der Weißwale (Delphinapterus) gehört nur eine Art, der Weißwal

Status

Der Weißwal gilt als gefährdet. Zurzeit leben noch 50.000 bis 80.000 Weißwale in freier Wildbahn. Durch den Schiffsverkehr (Zusammenstöße mit Schiffen) und dem Tourismus geht der Bestand langsam aber stetig zurück. Hinzu kommt noch, dass die Gewässer weiter verschmutzt werden und die Jagd auf den Weißwal in geringem Maße noch erlaubt ist. Allerdings dürfen nur noch die Inuit (die Urbevölkerung Grönlands) den Wal zum Eigenbedarf jagen. Die kommerzielle Jagd ist inzwischen verboten.

In der Vergangenheit wurde der Beluga wegen dem Tran und seines Fleisches kommerziell gejagt. Auch wird er als Nahrungskonkurrent zu den Menschen angesehen und wird seit jeher deswegen verfolgt. Vor rund 30 Jahren wurde das ungehemmte Jagen auf den Weißwal eingedämmt und er wurde unter Schutz gestellt. Leider wird heute noch illegal Jagd auf den Weißwal gemacht. Leider ist nicht einzuschätzen in welchem Ausmaß.

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Bildnachweise: Luna Vandoorne/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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