Weißkopfseeadler: Alles zum Wappentier der USA

Weißkopfseeadler

wissenschaftlicher Name: Haliaeetus leucocephalus. Der Weißkopfseeadler gehört zur Ordnung der Greifvögel.

(Linnaeus, 1766)

Hier gibt es weitere Adler Bildervon Rolf Hicker.

  • Englisch: Bald Eagle, American Eagle, White-headed Eagle
  • Französisch: Pygargue à tête blanche, Aigle à tête blanche
  • Niederländisch: Amerikaanse zeearend
  • Schwedisch: Vithövdad havsörn
  • Spanisch: Águila cabeciblanca, Águila cabeza blanca, Pigargo americano, Pigargo cabeciblanco, Pigargo cabeciblanco meridional
weisskopfseeadler

© Copyright Bild / Foto: Weisskopfseeadler
Rolf Hicker Fotografie

  • Gattung: Seeadler (Haliaeetus)
  • Familie: Habichtartige (Accipitridae)
  • Ordnung: Greifvögel (Falconiformes)
  • Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Weißkopfseeadler ist seit 1782 der Wappenvogel der USA.

Der Weißkopfseeadler erreicht eine Gesamtlänge von 71-96 cm, eine Flügelspannweite von etwa 2,50 m und ein Gewicht von 3 bis 6,5 kg. Der Kopf, Hals und der Schwanz sind weiß. Füße, Schnabel, Wachshaut und die Iris der Augen sind gelb und der Rest des kräftigen Körpers ist schwarzbraun.

Verbreitung

Die Heimat ist der gesamte Norden Amerikas. Als Lebensraum dienen die Küsten, aber auch die Binnengewässer.

Feinde

Natürliche Feind sind nicht bekannt. Sein größter Feind war und ist immer noch der Mensch!

Lebensweise

Der Weißkopfseeadler ist ein geschickter Flieger. Er schlägt problemlos fliegende Vögel und sogar fliegende Fische. Außerdem ist er ein Beuteschmarotzer. Er zwingt Truthahngeier dazu, ihre bereits verschlungene Fleischbrocken wieder hervorzuwürgen. Wenn es dem Seeadler nicht schnell genug geht, kann es sogar passieren, dass er den Geier tötet.

Junge Weißkopfseeadler streichen gerne ziemlich weit umher. Manche legen dabei enorme Wege zurück. So kommt es vor, dass ein Vogel in Florida geboren wurde und dieser den nächsten Sommer in Südkanada verbringt.

Ernährung

Die Nahrung besteht in erster Linie aus Fischen, aber auch Vögel und kleine Säugetiere stehen durchaus mit auf dem Speiseplan. Aber auch Aas wird nicht verschmäht, wird im Winter sogar zu einem wichtigen Bestandteil des Speiseplans.

Fortpflanzung

Weißkopfseeadler sind monogam. Vögel, die sesshaft leben, bleiben das ganze Jahr über zusammen. Vögel die wegziehen trennen sich vorübergehend, treffen sich aber an den Brutplätzen wieder.

Während der Paarungszeit kommt es zu eindrucksvollen Flugspielen. Dabei fliegen die Partner hoch in die Luft, packen sich gegenseitig bei den Fängen und trudeln so zusammen in die Tiefe. Der Horst wird aus Zweigen auf hohen Bäumen und Felsen erbaut. Die Paare bleiben ihrem Horst treu und erweitern ihn jedes Jahr. So kann ein Horst einen Durchmesser von bis zu 3,50 m und ein Gewicht bis zu 450 kg erreichen und gilt somit als eines der größten Vogelnester.

Das Weibchen legt dann ein bis drei Eier, die es überwiegend alleine bebrütet. Die Jungen, die nach 33 bis 36 Tagen schlüpfen sind braun, der Schnabel ist dunkelgrau und die Iris braun. Untereinander sind die Jungen sehr aggressiv. Das führt dazu, dass es dabei regelrecht um einen Kampf um die Nahrung geht, dass das jüngste Küken häufig nicht überlebt. Mit etwa zehn bis elf Wochen werden die Jungen flügge. Erst mit zwei bis drei Jahren zeigt sich bei den Jungvögeln der typische weiße Kopf und Schwanz. Geschlechtsreif werden sie dann aber erst mit etwa 5 Jahren.

Verwandtschaft

Seeadler gehören zur Familie der Habichtartige (Accipitridae)
dazu gehören auch die Familien:

  • Habichte und Sperber (Accipiter)
  • Mönchsgeier (Aegypius)
  • Echte Adler (Aquila)
  • Archibuteo
  • Astur
  • Asturina
  • Schopfbussarde (Aviceda)
  • Fischbussarde (Busarellus)
  • Heuschreckenbussarde (Butastur)
  • Bussarde (Buteo)
  • Schwarzbussarde (Buteogallus)
  • Schwalbenschwanzaare (Chelictinia)
  • Langschnabelweihen (Chondrohierax)
  • Schlangenadler (Circaetus)
  • Weihen (Circus)
  • Cymindis
  • Schlangenbussarde (Dryotriorchis)
  • Schwalbenweihe (Elanoides)
  • Gleitaare (Elanus)
  • Erythrospizias
  • Fuchshabichte (Erythrotriorchis)
  • Schlangenhabichte (Eutriorchis)
  • Perlaare (Gampsonyx)
  • Blaubussarde (Geranoaetus)
  • Sperberweihen (Geranospiza)
  • Bartgeier (Gypaetus)
  • Palmgeier (Gypohierax)
  • Gänsegeier i.w.S. (Gyps)
  • Haliastur
  • Haubenmilane (Hamirostra)
  • Harpagus
  • Harpyien (Harpia)
  • Einsiedleradler (Harpyhaliaetus)
  • Harpyia
  • Papuaadler (Harpyopsis)
  • Hakenweihen (Helicolestes)
  • Honigbussarde (Henicopernis)
  • Froschhabichte (Heterospizias)
  • Habichtsadler (Hieraaetus)
  • Ichthyaetus
  • Fisch-Seealder (Ichthyophaga)
  • Malaienadler (Ictinaetus)
  • Schwebeweihen (Ictinia)
  • Sperberbussarde (Kaupifalco)
  • Lepidogenys
  • Leptodon
  • Weißbussarde (Leucopternis)
  • Limnaetus
  • Schopfadler (Lophaetus)
  • Schopfmilane (Lophoictinia)
  • Machaerhamphus
  • Fledermausaare (Marcheiramphus)
  • Salvadori-Habichte (Megatriorchis)
  • Singhabichte (Melierax)
  • Gabar-Habichte (Micronisus)
  • Milane i.e.S. (Milvus)
  • Würgadler (Morphnus)
  • Kappengeier (Necrosyrtes)
  • Schmutzgeier (Neophron)
  • Nisaetus
  • Nisus
  • Odontriorchis
  • Isidoradler (Oroeatus)
  • Wüstenbussarde (Parabuteo)
  • Weißbürzelbussarde (Percnohierax)
  • Wespenbussarde (Pernis)
  • Affenadler (Pithecophaga)
  • Kampfadler (Polemaetus)
  • Poliornis
  • Höhlenweihen (Polyboroides)
  • Schneckenweihen (Rostrhamus)
  • Wegebussarde (Rupornis)
  • Kahlkopfgeier (Sarcogyps)
  • Sparvius
  • Schlangenweihen (Spilornis)
  • Haubenadler (Spizaetus)
  • Elsteradler (Spizastur)
  • Kronenadler (Stephanoaetus)
  • Gaukler (Terathopius)
  • Ohrengeier (Torgos)
  • Wollkopfgeier (Trigonoceps)
  • Urospizias
  • Langschwanzhabichte (Urotriorchis)
  • Urubitinga

Systematik

Zur Gattung der Seeadler (wiss) gehören die Arten:

  • Seeadler (Haliaeetus albicilla)
  • Weißbauchseeadler (Haliaeetus leucogaster)
  • Bindenseeadler (Haliaeetus leucoryphus)
  • Riesenseeadler (Haliaeetus pelagicus)
  • Salomonseeadler (Haliaeetus sanfordi)
  • Schreiseeadler (Haliaeetus vocifer)
  • Madagaskarseeadler (Haliaeetus vociferoides)

Status

In den 1950er und 1960er Jahren ist der Bestand der Weißkopfseeadler durch Insektizide stark zurückgegangen. Diese Insektizide hat man im Gehirn und in den Gelegen gefunden. Aber auch durch menschliche Verfolgung – angeblich weiß diese Vögel den Lachsfang schädigen – stand der Weißkopfseeader bereits schon in den 50er Jahren am Rand der Ausrottung. Heute hat sich der Bestand erholt und es wird ein Gesamtbestand von bis zu 120.000 Individuen geschätzt.

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Weißkopfseeadler: Alles zum Wappentier der USA
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Bildnachweise: Steve Boice/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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