Wasserbüffel: Merkmale und Lebensweise des asiatischen Büffels

Asiatischer Wasserbüffel

Wasserbüffel, Arni oder Asiatischer Wasserbüffel,
wissenschaftlicher Name: Bubalus bubalis / Bubalus arnee. Der Wasserbüffel gehört zur Familie der Hornträger.

(Linnaeus, 1758)

  • Englisch: Wild Asiatic Buffalo, Wild Water Buffalo, Domestic Water Buffalo, Asian Buffalo, Asiatic Buffalo, Indian Buffalo, Water Buffalo
  • Französisch: Arni, Buffle d’Asie, Buffle de l’Inde, Buffle d’eau
  • Dänisch: vandbøffel
  • Finnisch: Vesipuhveli
  • Italienisch: Bufalo indiano
  • Niederländisch: Aziatische buffel, Waterbuffel, Karbouw
  • Schwedisch: arni, indisk buffel, vattenbuffel
  • Spanisch: Búfalo acuático, Búfalo arni, Caraboa, Búfalo de agua
wasserbueffel

Foto von einem weiblichen domestizierten Wasserbüffel in Thailand.
© Copyright Bild / Foto: Wasserbueffel
thailandinformation.de

  • Gattung: Asiatische Büffel (Bubalus)
  • Unterfamilie: Rinder (Bovinae)
  • Familie: Hornträger (Bovidae)
  • Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
  • Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
  • Gruppe: Huftiere (Ungulata)
  • Überordnung: Laurasiatheria
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Bild mit freundlicher Genehmigung von thailandinformation.de. Hier finden Sie jede Menge Informationen rund um Thailand.

Einige Zoologen splitten den Wasserbüffel in zwei Arten auf. Zum einen ist es der Hauswasserbüffel Bubalus bubalis und der Wildwasserbüffel Bubalus arnee. Da es sich aber letztendlich doch um das gleiche Tier handelt – eben nur wildlebend oder domestiziert, sind beide Bezeichnungen richtig.

Der Wasserbüffel erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 240 bis 300 cm, eine Schwanzlänge von 60 bis 90 cm und eine Schulterhöhe von 150 bis 190 cm. Die Weibchen sind kleiner und erreichen maximal ein Gewicht von 800 kg. Die großen, kräftigen Männchen dagegen können ein Gewicht von bis zu 1200 kg erreichen. Der Wasserbüffel gilt als der größte lebende Paarhufer. Die domestizierte Form bleibt allerdings deutlich kleiner als die Wildform und erreicht nur ein Gewicht von 300 bis 600 kg. Der Körperbau ist massig. Das Fell ist spärlich und braun über grau bis schieferfarben-schwarz gefärbt. Die Beine sind häufig ab dem Sprunggelenk abwärts schmutzigweiß. Manchmal befindet sich aber auch nur ein weißer Fleck an den Fesselgelenken. Unter dem Kinn befindet sich ein weißes Abzeichen. Die riesigen Hörner können ein Ausmaß von bis zu 2 Meter erreichen und sind breit und flach. Die Hörner erstrecken sich nicht über den Kopf, sondern seitlich sichelförmig nach hinten, wobei die Spitzen etwas nach oben weisen. Die Hufen sind langschalig und weit spreizbar. Der Wasserbüffel ist ein guter Schwimmer.

Wasserbüffel haben eine Lebenserwartung von bis zu 25 Jahren, in Gefangenschaft sogar bis zu 30 Jahren.

Verbreitung

Die ursprüngliche Heimat war die indische Halbinsel und reichte bis nach China. Im Westen waren die Wasserbüffel sogar bis Nordafrika vertreten. Heute leben nur noch kleine wildlebende Gruppen in Indien und Nepal, die allerdings schon Erbmaterial von den Hausbüffeln aufweisen. Einige Tiere findet man noch in Thailand, Birma, Vietnam, Laos, Kambodscha, Malaysia, Sri Lanka und Borneo.

Als Lebensraum dienen sumpfige Flussniederungen und schlammige See- und Meeresufer. Aber auch feuchte Dschungel und sogar überflutete Reisfelder werden von den Wasserbüffeln aufgesucht.

Feinde

Trotz ihrer Größen haben die Wasserbüffel durchaus auch Feinde. Schwache und kranke Tiere, sowie Jungtiere werden manchmal von Tigern erbeutet. Die Jungtiere auch von Leoparden.

Lebensweise

Wasserbüffel leben in Herden von 10 bis 25 Tiere. Die Herde wird von einer Leitkuh angeführt. Selten können solche Herden auch bis zu 50 Tiere umfassen. Alte Bullen leben häufig einzelgängerisch. Den Tag verbringen die Wasserbüffel bevorzugt in Wasser- oder Schlammlöcher. Sie legen sich so tief rein, dass häufig nur noch der Kopf herausschaut. Erst abends gehen die Wasserbüffel auf Nahrungssuche. Die wildlebenden Wasserbüffel sind scheu und ergreifen sofort die Flucht, wenn sie einen Menschen oder vermutlichen Feind entdecken.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Pflanzen, Gräsern, Kräutern, Sumpf- und Wasserpflanzen.

Fortpflanzung

Nur im Norden des Verbreitungsgebietes gibt es eine feste Paarungszeit, nämlich im Herbst. In den anderen Regionen pflanzen sich die Wasserbüffel das ganze Jahr über fort. Bei den Nordformen lösen sich zur Paarungszeit die Herden auf und die Bullen sammeln mehrere Kühe um sich herum. Hin und wieder kommt es auch vor, dass sich wilde Büffel den Hausbüffelherden anschließen und sich mit denen auch paart.

Nach einer Tragzeit von 310 bis 340 Tagen bringt das Weibchen in der Regel ein, selten auch 2 Junge mit einem Gewicht von 35 bis 40 kg zur Welt, die schon bald nach der Geburt der Mutter folgen können. Mit 6 bis 9 Monaten werden die Jungen entwöhnt.

Mit 1,5 bis 2 Jahren werden die Weibchen geschlechtsreif und bleiben in der Regel in ihren Geburtsgruppen, die Männchen dagegen werden erst mit etwa 3 Jahren geschlechtsreif und müssen dann ihre Herden verlassen und bilden Junggesellengruppen mit bis zu 10 Tieren.

Verwandtschaft

Wasserbüffel gehören zur Unterfamilie der Rinder (Bovinae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Vierhornantilopen (Tetracerus)
  • Vietnamesische Waldrinder (Pseudoryx)
  • Afrikanische Büffel (Syncerus)
  • Bos
  • Bisons (Bison)

Systematik

Zur Gattung der Asiatischen Büffel (Bubalus) gehören auch die Arten:

  • Anoa, Flachland-Anoa, Tiefland-Anoa oder Gemsbüffel (Bubalus depressicornis)
  • Tamarau, Tamaraw, Tamarao oder Mindorobüffel (Bubalus mindorensis)
  • Berg-Anoa (Bubalus quarlesi)

Status

Der Wasserbüffel gilt als gefährdet. Ursachen sind Wilderei, Einschränkung der Lebensräume und Ansteckung mit Rinderseuchen. Es gibt nur noch etwa 1000 wildlebende Wasserbüffel. Leider werden die Wasserbüffel immer noch wegen ihres Fleisches und ihrer Häute gewildert.

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Bildnachweise: Dudarev Mikhail/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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