Südafrikanischer Seebär: Der große „Zwergseebär“

Südafrikanischer Seebär

Südafrikanischer Seebär, Südafrikanische Pelzrobbe oder Zwergseebär.
wissenschaftlicher Name: Arctocephalus pusillus. Der Südafrikanische Seebär gehört zur Familie der Ohrenrobben.

(Schreber, 1775)

suedafrikanischer_seebaer

Foto von einem Südafrikanischen Seebär am Cape Cross in Namibia, Afrika.
© Copyright Bild / Foto: Suedafrikanischer Seebaer
Rolf Hicker Fotografie

  • Englisch: Cape Fur Seal, South African Fur Seal
  • Französisch: Otarie à fourrure d’Afrique du Sud
  • Niederländisch: Kaapse pelsrob, Zuid-Afrikaanse pelsrob, Zuid-Afrikaanse zeebeer
  • Norwegisch: Sørafrikansk pelssel
  • Schwedisch: Sydafrikansk pälssäl
  • Spanisch: Lobo marino sudafrican, Lobo del cabo

 

  • Gattung: Südliche Seebären (Arctocephalus)
  • Familie: Ohrenrobben (Otariidae)
  • Unterordnung: Hundeartige (Canoidea)
  • Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
  • Überordnung: Laurasiatheria
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Südafrikanische Seebär erreicht einer Kopf-Rumpf-Länge von 180-230 cm und ein Gewicht von 100 bis über 300 kg. Die Männchen werden erheblich größer als die Weibchen. Unter allen Arctocephalus-Arten ist der Südafrikanische Seebär die größte Art, woher er also seinen zweiten Namen „Zwergseebär“ hat, ist völlig unklar.

Das Fell der erwachsenen Bullen wirkt rau und ist schwärzlich grau. Die australische Unterart ist eher graubraun, wobei bei beiden Arten die Bauchseite heller ist. Die Färbung der Weibchen reicht von grau bis graubraun.

Verbreitung

Die Heimat ist die südwestafrikanische und südafrikanische Küste. Die australische Unterart lebt an der Südküste Australiens, genauer Victoria, New South Wales und Tasmanien.

Feinde

Die Feinde sind Haie und Schwertwale. An Land vergreifen sich Schakale an die Jungen.

Lebensweise

Bei ihren Tauchgängen gehen die Südafrikaner vermutlich nicht tiefer als 45 m, die Australier dagegen gehen tiefer als 120 m. Die Bullen leben hauptsächlich im Meer und kommen erst im Oktober zur Fortpflanzungszeit an Land, die Weibchen und Jungen dagegen kommen zwischendurch immer wieder an Land.

Die jugendlichen Seebären sind schon sehr früh unternehmungslustig und bleiben auch schon relativ lange im Meer. Sie lieben es aber auch, an Land zu spielen, wobei sie gerne auf den Felsen herumrutschen oder sich gegenseitig am Strand jagen.

Auch wenn die jungen Männchen mit 4-5 Jahren geschlechtsreif werden, so sind sie kräftemäßig noch nicht so weit. Denn sie müssten zur Fortpflanzung ein Revier bilden und es verteidigen. Daher pflanzen sich die meisten Männchen nicht vor dem neunten Lebensjahr fort. Die jüngeren und vertriebenen Männchen bleiben aber während der gesamten Paarungszeit in der Nähe vom Strand – um doch mal eine Chance wahrnehmen zu können.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Fischen, Tintenfischen und Krebsen.

Fortpflanzung

Die Bullen, die im Oktober an Land kommen, richten sich ihre Territorien ein. Die Weibchen, die sich in so einem Territorium befinden gehören automatisch zum Harem. Die Bullen müssen mehrere Wochen ihr Territorium recht heftig gegen Nebenbuhler verteidigen. In dieser Zeit gehen sie nicht ins Meer und nehmen dadurch auch keine Nahrung auf. In diesen Harems können bis zu 50 Tieren leben, wobei der Durchschnitt bei den Südafrikanern bei 28 und bei den Australiern bei 10 Tieren liegt. Die Weibchen werden aber nicht innerhalb der Reviergrenzen festgehalten, sondern können sich frei bewegen.

Ende November/Anfang Dezember werden die Jungen der Vorjahres-Verpaarungen geboren. Sechs Tage nach der Geburt werden die Weibchen dann wieder begattet. Nach der Paarung kommt es zu einer dreimonatigen Keimruhe, danach, nach weiteren neun Monaten bringt das Weibchen das nächste Junge zur Welt.

Die Jungen haben bei der Geburt eine Körperlänge von etwa 70 cm und einem Gewicht von 6 kg zur Welt. Das Fell ist auf der oberen Seite des Körpers schwärzlich oder schwärzlichbraun. Das Junge wird mit etwa 12 Monaten entwöhnt. Die Geschlechtsreife setzt bei den Weibchen mit etwa 3 Jahren ein, bei den Männchen mit 4-5 Jahren.

Nach der Geburt bleibt die Mutter etwa eine Woche bei ihrem Jungen, dann gehen sie für ein paar Tage wieder ins Meer und Nahrung zu sich zu nehmen. Diese Zeiten werden immer weiter ausgedehnt, sodass die Jungen dann bald etwas länger als eine Woche ohne die Versorgung der Mutter auskommen.

Verwandtschaft

Seebären gehören zur Familie der Ohrenrobben (Otariidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Arctophoca
  • Nördliche Seebären (Callorhinus)
  • Stellersche Seelöwen (Eumetopias)
  • Australische Seelöwen (Neophoca)
  • Mähnenrobben (Otaria)
  • Neuseeländische Seelöwen (Phocarctos)
  • Kalifornische Seelöwen (Zalophus)

Systematik

Zur Gattung der Südlichen Seebären (Arctocephalus) gehören auch die Arten:

  • Südamerikanischer Seebär (Arctocephalus australis)
  • Neuseeländischer Seebär (Arctocephalus forsteri)
  • Galapagos-Seebär (Arctocephalus galapagoensis)
  • Antarktischer oder Kerguelen-Seebär (Arctocephalus gazella)
  • Juan-Fernández-Seebär (Arctocephalus philippii)
  • Guadalupe-Seebär (Arctocephalus townsendi)
  • Subantarktischer Seebär (Arctocephalus tropicalis)
  • dt (wiss)

Zum Südafrikanischen Seebär gehören zwei Unterarten:

  • Südafrikanischer Seebär (Arctocephalus pusillus pusillus)
  • Australischer Seebär (Arctocephalus pusillus doriferus)

Status

Der Australische Seebär ist vollkommen geschützt, der Südafrikanische Seebär ist nicht bedroht. Deren Bestand wird auf 850.000 Tiere geschätzt. Der Bestand des Australischen Seebären ist mit etwa 20.000 Tieren wesentlich niedriger.

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Südafrikanischer Seebär: Der große „Zwergseebär“
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Bildnachweise: Gunter/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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