Phyllium Siccifolium: Das Wandelnde Blatt im Portrait

Phyllium siccifolium auf Hand

Wissenschaftliche Informationen über Phyllium siccifolium, ein Mitglied aus der Familie der Wandelnden Blätter.
wissenschaftlicher Name: Phyllium siccifolium

(Linnaeus, 1758)

Allgemeines

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Foto von einem Phyllium siccifolium-Weibchen im Newfoundland Insectarium and Butterfly Pavilion, Neufundland, Kanada
© Copyright Bild / Foto: Phyllium Siccifolium Wandelndes Blatt Insekt
Rolf Hicker Photography

Phyllium siccifolium ist unter den Wandelnden Blätter die Art, die am längsten bekannt ist. Bereits 1758 wurde dieses Insekt von Linnaeus beschrieben. Sämtlichen anderen Arten der Wandelnden Blätter wurden erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt und beschrieben. Die Weibchen sind mit einer Länge von 6,5 bis 10 cm deutlich größer als die nur etwa 5,5 bis 7 cm langen Männchen. Der Rumpf der Weibchen hat eine Breite von 2,9 bis 4,1 cm, der der Männchen dagegen nur ein Breite von 1,5 bis 1,9 cm. Der Rumpf, besonders der der Weibchen hat eine blattähnliche Form. Die Körperfarbe ist grün, wobei es bei den Weibchen zu leichten Farbabweichungen am Rand des Körpers kommen kann. Die deutlich helleren Flügel wirken fast durchsichtig. Das vordere Beinpaar ist kürzer als die beiden anderen und blattähnlich geformt. Diese Form ist an den beiden anderen Beinpaaren nur an den Oberschenkeln vorhanden.

Die Unterflügel sind vollständig ausgebildet, die Länge der Deckflügel beträgt etwa ein Drittel der Unterflügel. Obwohl beide Geschlechter über diese Flügel verfügen, kann nur das Männchen fliegen. Man vermutet, dass die Flugunfähigkeit der Weibchen im Zusammenhang mit deren Größe liegt. Die Männchen lassen sich nicht nur durch ihrer geringere Körperlänge, dem schmaleren Rumpf und ihrer Flugfähigkeit erkennen, sogar auch anhand der Fühler am Kopf, die bis zu 3 cm lang und behaart sind. Die Fühler der Weibchen sind nur kleine Stummel.

Das Insekt können Sie sich auch als exotisches Haustier halten. In einer Fach-Zoohandlung können Sie ein wandelndes Blatt kaufen und sich über die Haltung informieren.

Verbreitung

Die natürliche Heimat sind die Philippinen, China, der Westen Malaysias und Indien. Da sich Phyllium siccifolium in Temperaturen von 22 bis 27 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent wohl fühlen, findet man sie auch nur in den Tropen und Subtropen. Diese Art kann man aber auch in einigen Insektarien außerhalb der Verbreitungsgebiete sehen. Auch als Haustiere werden diese Insekten in Terrarien gehalten.

Lebensweise

Phyllium siccifolium ist eine eher ruhige Insektenart, die sich ausschließlich auf Pflanzen aufhält. Durch ihren blattähnlichen Rumpf sind sie sehr gut getarnt. In der Regel sind diese Insekten dämmerungs- und nachtaktiv. Die Fortbewegung erfolgt langsam wippend, was den Eindruck eines Blattes bestärkt. Ausgewachsene Männchen sind nachts sehr aktiv. Sie fliegen oder laufen auf und zwischen den Pflanzen umher und sind dabei auf der Suche nach einer Partnerin.

Ernährung

Die Nahrung ist rein pflanzlich. Als Futterpflanzen dienen sämtliche Rosengewächse und verwandte Pflanzenarten. Aber auch Eichenblätter stehen auf dem Speiseplan. Die Larven von Phyllium siccifolium bevorzugen die neuen Blätter und frische Triebe.

Fortpflanzung

Wenn die Männchen geschlechtsreif sind, laufen oder fliegen sie nicht nur nachts rastlos umher, um ein paarungsbereites Weibchen zu finden. Hat sich ein Paar gefunden, klammert sich das Männchen an das Weibchen und führt seine Kloake zu der des Weibchens. Etwa eine Woche nach der Paarung legt das Weibchen die Eier. Den ganzen Tag und die ganze Nacht über, in regelmäßigen Abständen gibt das Weibchen ein bis vier Eier ab, die dann allerdings ungehindert auf den Boden fallen. Da die Eier eine relativ harte Umhüllung haben, bleiben die Eier heil.

Nach etwa vier bis fünf Monaten schlüpfen die schwarzen bis dunkelbraunen, weiß geränderten Nymphen. Nur nach und nach weicht die dunkle Farbe dem tarnenden Grün. Die Insekten häuten sich mehrmals und bereits nach der zweiten Häutung wird der Rumpf der Männchen schmaler.

Systematik

Die Gesamtsystematik:

Zur Gattung Phyllium gehören die Arten:

  • Phyllium athanysus
  • Phyllium bilobatum
  • Phyllium brevipenne
  • Phyllium caudatum
  • Phyllium celebicum
  • Phyllium chitoniscoides
  • Phyllium elegans
  • Phyllium frondosum
  • Phyllium geryon
  • Phyllium hausleithneri
  • Phyllium jacobsoni
  • Phyllium keyicum
  • Phyllium mamasaense
  • Phyllium monteithi
  • Phyllium palawanense
  • Phyllium parum
  • Phyllium pusillulum
  • Phyllium rarum
  • Phyllium tobeloense
  • Phyllium westwoodii
  • Phyllium woodi
  • Phyllium yunnanense
  • Phyllium zomproi
  • Phyllium asekiense
  • Phyllium bioculatum
  • Phyllium drunganum
  • Phyllium exsectum
  • Phyllium giganteum
  • Phyllium groesseri
  • Phyllium schultzei
  • Phyllium sinense
  • Phyllium suzukii
  • Phyllium tibetense

Verwandtschaft

Die Gattung Phyllium gehört zur Familie der Wandelnde Blätter (Phylliidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Chitoniscus
  • Microphyllium
  • Nanophyllium

Phyllium siccifolium und der Mensch

Phyllium siccifolium ist ein bekanntes Insekt, das auch häufig in den Terrarien von Insektenliebhabern zu finden ist.

Status

Dadurch, dass die Wandelnden Blätter sich hervorragend tarnen können, ist es selbst Wissenschaftlern beinahe unmöglich, diese Insekten zu entdecken. Daher gibt es auch keine Informationen über den frei lebenden Bestand. Phyllium siccifolium steht nicht unter Schutz.

In anderen Sprachen

  • Englisch: Phyllium siccifolium
  • Französisch: Phyllium siccifolium
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Phyllium Siccifolium: Das Wandelnde Blatt im Portrait
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Bildnachweise: Zastolskiy Victor/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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