Nilkrokodil: Der geschickte Jäger im Portrait

Crocodylus niloticus

wissenschaftlicher Name: Crocodylus niloticus. Das Nilkrokodil gehört zur Familie der Echten Krokodile.

Laurenti, 1768

nilkrokodil

Foto von dem Gesicht eines Nilkrokodils.
© Copyright Bild / Foto: Nilkrokodil
Rolf Hicker Fotografie

  • Englisch: African Crocodile, Nile Crocodile
  • Französisch: Crocodile du Nil
  • Dänisch: Nilkrokodille
  • Finnisch: Niilinkrokotiili
  • Italienisch: Coccodrillo del Nilo
  • Niederländisch: Nijlkrokodil
  • Norwegisch: Nilkrokodille
  • Portugiesisch: Crocodilo-do-nilo
  • Schwedisch: Nilkrokodil
  • Spanisch: Cocodrilo del Nilo

 

  • Gattung: Eigentliche Krokodile (Crocodylus)
  • Gattung: Eigentliche Krokodile (Crocodylus)
  • Familie: Echte Krokodile (Crocodylidae)
  • Ordnung: Krokodile (Crocodilia)
  • Überordnung: Archosauria
  • Unterklasse: Diapside Reptilien (Diapsida)
  • Klasse: Reptilien (Reptilia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Das Nilkrokodil ist eines der bekanntesten Krokodil-Arten und erreicht eine Gesamtlänge von 5 bis 6 m und ein Gewicht bis zu 1000 kg. Auf dem Nacken stehen in einer Querreihe 4 bis 6 Hinterhauptshöcker. Der Rücken ist dunkel bronzegrün mit kleinen schwarzen Flecken, die Unterseite ist porzellanfarben und hat keinerlei Flecken. Junge Nilkrokodile sind hell bis dunkelgrau oder braun mit einer dunkleren, oft schwarzen Streifenzeichnung auf dem Schwanz und dem Körper.

Verbreitung

Die ursprüngliche Heimat ist der gesamte afrikanische Kontinent. Heute findet man das Nilkrokodil nur noch im Oberlauf des Nils und in vielen anderen afrikanischen Gewässern. Dabei lebt es aber nur in den tropischen und subtropischen Regionen, Wüstengebiete meidet es. Nilkrokodile haben keine Furcht im offenen Meer zu schwimmen. So ist es diesen Tieren gelungen auch Madagaskar und andere kleine Inseln zu besiedeln. Als Lebensraum dienen Süß- und Brackwasserregionen.

Feinde

Reguläre Feinde hat das Nilkrokodil normalerweise nicht. Die größte Gefahr ist der Mensch! Hin und wieder geraten Nilkrokodile aber mit Nilpferden zusammen. In einem Zweikampf hat das Krokodil dann keine Chance, aber meistens mischen sich dann noch andere Krokodile mit ein und entscheiden diesen ungleichen Kampf dann für sich.

Allerdings haben die Babykrokodile einige Feinde. So fallen sie größeren Fischen, Schlangen, Hyänen, Mungos und noch einigen anderen Tieren zum Opfer.

Lebensweise

Nilkrokodile zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Gejagt wird sehr häufig gemeinsam. Dabei zeigt sich, dass das Krokodil ein geschickter Schwimmer, Taucher und Jäger ist. Auch an Land ist es sehr flink. Aber die meiste Zeit liegt das Nilkrokodil träge in der Sonne am Ufer oder auf einer Sandbank und schläft. Dabei bleiben aber die Sinne wach. Die Augen und die Ohren nehmen jede Bewegung und jedes Geräusch sofort war und die Tiere können bei Gefahr aus dem Schlaf heraus sofort ins Wasser stürzen.

Zur Paarungszeit besetzen die Männchen Reviere, die sie gegen Rivalen verteidigen.

Ernährung

Die Hauptnahrung besteht aus Fischen, die das Nilkrokodil durch eine schnelle Kopfbewegung zur Seite packt. Zur weiteren Nahrung gehört auch Frischfleisch von größeren Wirbeltieren, wie Warzenschweine, Antilopen, Zebras und Büffel. Bei der Jagd zeigen diese Krokodile, wie geschickt und flink sie sind. Wenn sie z.B. eine Antilope in der Nähe vom Ufer erspähen und als Beute ausgewählt haben, schleudern sie sich regelrecht mithilfe ihres Schwanzes und der Hinterbeine extrem schnell aus dem Wasser heraus, und zwar so schnell, dass sie ihre Beute sogar einige Meter vom Ufer entfernt noch erbeuten können. Dann ziehen sie die Beute ins Wasser, ertränken es dort und mehrere Krokodile zerreißen und verzehren diese dann. Um ein Stück Fleisch aus der Beute zu reißen, schnappen sich die Nilkrokodile ein Stück und drehen sich selbst um die eigene Achse. Auch Vögel werden hin und wieder von Nilkrokodilen erbeutet.

Junge Krokodile haben kleinere Beutetiere. Sie fressen Insekten, Spinnen, Lurche, Schlangen und kleinere Fische.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzungszeit liegt zwischen November und März. Die Paarung findet meistens in den Morgenstunden statt. Etwa 5 Monate später zur Eiablage sucht das Weibchen jedes Jahr den gleichen Platz auf, gräbt mit ihren Hinterbeinen eine Grube, die bis zu einem halben Meter tief wird und am Ufer liegt, legt 16 bis 80 Eier in die Grube und scharrt diese wieder zu. Bis zum Schlupf bleibt die Mutter beim Gelege und bewacht es. Während dieser Zeit nimmt es keine Nahrung zu sich.

Nach etwa 90 Tagen, kurz bevor die Jungen schlüpfen, geben sie ein hohes Fiepen von sich, die die Mutter dazu veranlassen die Eier freizulegen und die schlüpfenden Jungen, die eine Länge von knapp 30 cm haben, vorsichtig einzeln in ihr Maul zu nehmen und sie dann alle ins Wasser zu tragen. Die Jungen bleiben dort in Ufernähe und werden etwa 8 Wochen lang vom beiden Elternteilen bewacht und gegen Feinde verteidigt. Krokodile sind sehr liebevolle und zärtliche Eltern.

Die ersten 4 bis 6 Jahre halten sich die jungen Nilkrokodile im Schlamm oder in Erdhöhlen auf. Sie werden mit etwa 8 Jahren geschlechtsreif.

Verwandtschaft

Nilkrokodile gehören zur Familie der Echten Krokodile (Crocodylidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Sumpfkrokodile (Osteolaemus)
  • Sunda-Gaviale (Tomistoma)

Systematik

Zur Gattung der Crocodylus gehören auch die Arten:

  • Spitzkrokodil (Crocodylus acutus)
  • Panzerkrokodil (Crocodylus cataphractus)
  • Orinokokrokodil (Crocodylus intermedius)
  • Australien-Krokodil (Crocodylus johnsoni)
  • Mindorokrokodil, Philippinen-Krokodil (Crocodylus mindorensis)
  • Beulenkrokodil (Crocodylus moreletii)
  • Neuguinea-Krokodil (Crocodylus novaeguineae)
  • Sumpfkrokodil (Crocodylus palustris)
  • Leistenkrokodil, Salzwasserkrokodil (Crocodylus porosus)
  • Crocodylus raninus
  • Kubakrokodil, Rautenkrokodil (Crocodylus rhombifer)
  • Siamkrokodil, Siam-Krokodil (Crocodylus siamensis)

Status

Seit 1973 steht das Nilkrokodil auf der roten Liste der gefährdeten Arten, auch wenn im Moment keine unmittelbare Bedrohung mehr besteht. Das sah aber leider mal anders aus. Krokodilleder war einmal sehr beliebt (z.B. für Handtaschen der Schuhe) und so wurde Jagd auf diese Tiere gemacht. In den 1950er Jahren wurden teilweise bis zu 12.500 Tiere im Jahr erlegt. Dadurch, dass für Krokodilleder viel Geld gezahlt wurde, hatten die Jäger einen großen Anreiz, möglichst viele Tiere zu erlegen.

Anfang der 1970er Jahr wurden die Nilkrokodile dann endlich unter Schutz gestellt und der Bestand hat sich gut erholt.

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Nilkrokodil: Der geschickte Jäger im Portrait
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Bildnachweise: Naypong Studio/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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