Mantelpavian: Der stark behaarte Affe mit rosafarbenem Gesicht

Mantelpavian

wissenschaftlicher Name: Papio hamadryas. Der Mantelpavian gehört zur Familie der Meerkatzenverwandten.

(Linnaeus, 1758)

mantelpavian

Foto von einem Mantelpavian-Männchen im Hagenbecks Tierpark, Hamburg, Deutschland.
© Copyright Bild / Foto: Mantelpavian
Martina Klein

  • Englisch: Hamadryas Baboon, Sacred Baboon
  • Französisch: Babouin hamadryas, Hamadryas
  • Dänisch: Kappebavian
  • Finnisch: Vaippapaviaani
  • Italienisch: Amadriade
  • Niederländisch: Mantelbaviaan
  • Schwedisch: Mantelbabian
  • Spanisch: Hamadríade, Babuino hamadryas, Babuino sagrade egipcio

 

  • Gattung: Paviane (Papio)
  • Tribus: Pavianartige (Papionini)
  • Unterfamilie: Backentaschenaffen (Cercopithecinae)
  • Familie: Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae)
  • Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
  • Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
  • Ordnung: Primaten (Primates)
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Das Mantelpavian-Männchen erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 60 bis 94 cm, eine Schwanzlänge von 35 bis 61 cm und ein Gewicht von etwa 18 bis 25 kg. Das Weibchen bleibt deutlich kleiner und erreicht daher nur eine Kopf-Rumpf-Länge von 50 bis 65 cm und ein Gewicht von etwa 8 bis 12 kg. Auch in ihrem Fell unterscheiden sich die Geschlechter stark voneinander. Das Männchen hat eine lange silbergraue Schultermähne und ist insgesamt silbergrau, das Weibchen dagegen hat keine Mähne und ist graubraun. Das Gesicht so wie die unbehaarte Afterregion sind rosa. Die Afterregion schwillt bei paarungsbereiten Weibchen stark an und wird in der Farbe kräftiger.

Mantelpaviane habe eine Lebenserwartung von über 37 Jahren. In Gefangenschaft wurde bereits ein Höchstalter von 45 Jahren erreicht.

Verbreitung

Die Heimat sind Teile Äthiopiens und Somalias sowie der Südwesten von Saudi-Arabien und im Jemen. Als Lebensraum dienen Halbwüsten, Steppen und Felsgebiete.

Feinde

Die Feinde sind Leoparden, Löwen, Hyänenhunde, Python-Schlangen und Kaffernadler.

Lebensweise

Mantelpaviane sind Bodenbewohner und leben in Gruppen von rund 60 Tieren. Innerhalb der Gruppen sammeln einzelne Männchen jeweils seinen eigenen Harem von 3 bis 4 nicht miteinander verwandten Weibchen mit ihren Jungen um sich herum, den er auch verteidigt. Allerdings haben sich diesem Männchen alle anderen Haremsmitglieder zu unterwerfen, alle haben großen Respekt vor ihm zu haben, daher hat er auch den Beinamen „Pascha“ erhalten. Er geht sogar so weit, dass er den älteren Jungen die letzten Nahrungsbrocken aus deren Backentaschen heraussucht. Die großen Gruppen haben feste Reviere von durchschnittlich 30 qkm.

Die tagaktiven Mantelpaviane verbringen einen Großteil des Tages mit Nahrungssuche. Zur Mittagszeit werden Trinkstellen aufgesucht und etwas geruht. Am späten Nachmittag dann finden sich die einzelnen Gruppen zu Schlafgemeinschaften zusammen. So eine Schlafgemeinschaft kann dann aus bis zu 800 Tieren bestehen.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Gräsern, Wurzeln, Knollen, Sämereien, Nüssen, Früchten und Wirbellosen. Aber auch kleine Wirbeltiere stehen auf dem Speiseplan.

Fortpflanzung

Paviane können sich das ganze Jahr über fortpflanzen. Wenn ein Weibchen seine fruchtbare Zeit hat, schwillt die Genitalregion extrem an und zeigt so dem Männchen die Paarungsbereitschaft an. Ein Weibchen kann nur alle 2 Jahre trächtig werden.

Nach einer Tragzeit von 170 bis 173 Tagen bringt das Weibchen ein Junges mit einem Gewicht von 600 bis 900 g zur Welt. Es ist zunächst schwarz gefärbt. In den ersten Wochen klammern sich die Jungen bei ihrer Mutter im Brusthaar fest, später reiten sie dann auf dem Rücken ihrer Mutter. Die Aufzucht wird meistens von mehreren Weibchen innerhalb des Harems mit übernommen. Mit etwa 8 Monaten wird es entwöhnt.

Die Weibchen der Mantelpaviane werden mit etwa 3,5 Jahren geschlechtsreif, die Männchen dagegen erst mit 4 bis 6 Jahren.

Verwandtschaft

Paviane gehören zur Tribus der Pavianartige (Papionini)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Makaken (Macaca)
  • Backenfurchenpaviane (Mandrillus)
  • Dscheladas (Theropithecus)
  • Weißlid-Mangaben (Cercocebus)
  • Schwarzmangaben (Lophocebus)
  • Kipunji-Affen (Rungwecebus)

Systematik

Zur Gattung der Paviane (Papio) gehören auch die Arten:

  • Anubispavian, Grüner Pavian (Papio anubis)
  • Steppenpavian, Gelber Pavian (Papio cynocephalus)
  • Guinea-Pavian, Sphinx- oder Roter Pavian (Papio papio)
  • Bärenpavian (Papio ursinus)

Status

Der Mantelpavian gilt als fast bedroht. Etwa 90 Prozent der Mantelpaviane leben vermutlich in Äthiopien.

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Mantelpavian: Der stark behaarte Affe mit rosafarbenem Gesicht
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Bildnachweise: ijdema/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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