Quokka: Das Kurzschwanzkänguru im Portrait

Kurzschwanzkänguru oder Quokka

wissenschaftlicher Name: Setonix brachyurus. Das Kurzschwanzkänguru gehört zur Familie der Eigentlichen Kängurus.

erstmals erwähnt: 1830 durch Quoy & Gaimard

  • Englisch: Quokka, Short-tailed Wallaby
  • Französisch: Kangourou à queue courte
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© Copyright Bild / Foto: Kurzschwanzkäguru Oder Quokka Nature Gallery

  • Gattung: Kurzschwanzkängurus (Setonix)
  • Unterfamilie: Eigentliche Kängurus (Macropodinae)
  • Familie: Eigentliche Kängurus (Macropodidae)
  • Ordnung: Beuteltiere (Marsupialia)
  • Unterklasse: Beutelsäuger (Metatheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Unterstamm: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Unterabteilung: Neumundtiere (Deuterostomia)
  • Bilateria

Allgemeines

Eigentlich wurde diese Art bereits 1658 von mehreren holländischen Seefahrern auf einer Insel vor Westaustralien entdeckt. Damals hielt man diese Tiere für Ratten und nannte diese Insel Rott(e)nest (Rattennest). Diesen Namen trägt diese Insel heute noch. Diese Art erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 43,5 bis 60 cm bei Männchen und 40-50 cm bei Weibchen, eine Schwanzlänge von 26-35 cm bei Männchen und 24,5 bis 28,5 cm bei Weibchen, eine Standhöhe von etwa 40 cm und ein Gewicht von 2,7 bis 4,2 kg bei Männchen und 2,7 bis 3,5 kg bei Weibchen. Die Ohren sind kurz und rund. Der Schwanz kurz und dünn. Das lange, kräftige Fell ist einfarbig graubraun. Der Schwanz und die Hinterbeine sind auffallend kurz. Quokkas können problemlos Hitze bis 44°C ertragen. Die Lebenserwertung liegt bei mindestens 5 Jahren in Menschenobhut.

An Quokkas hat die Wissenschaft zuerst nachgewiesen, dass Kängurus eine ähnliche Verdauung haben wie die Wiederkäuer. Eine Teilung des Magens ist zwar nur schwach angedeutet, aber die meisten der fünfzehn Bakterienarten, die an der Vorverdauung der Pflanzenfasern beteiligt sind, stimmen mit den Pansenbakterien des Schafes überein. Ihrer Verdauung nach ähneln Quokkas damit mehr den Wiederkäuern als den Nichtwiederkäuern unter den Huftieren.

Verbreitung

Quokkas bevorzugen eigentlich dicht bewachsene, sumpfige Gegenden. Allerdings finden sie diese Bedingungen auf Rottnest Island (Australien) nicht. So leben sie mit großer Trockenheit, Temperaturen von über 40°C und schlechter Futterqualität.

Feinde

Über die Feinde ist nichts bekannt.

Lebensweise

Quokkas bilden Gruppen aus Männchen und Weibchen. Wahrscheinlich verteidigen sie gemeinsam sumpfige, gebüschreiche Stellen als Gruppenterritorien. Verteidigt werden diese Bereiche auf jeden Fall, da es auf Rottnest Island nicht sehr viele von diesen Stellen gibt. Meistens jedenfalls verbringt ein Männchen den Tag mit mehreren Weibchen in einem gemeinsamen Unterschlupf. Reviere haben eine Größe von 0,13 ha.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Gräsern und weicher Pflanzenkost. Quokkas haben eine gute Nase für Süßwasser. Auf Rottnest Island legen sie sogar bis zu 2,5 km dafür zurück. In Trockenperioden, in denen Pflanzen rar sind, haben sie gelernt, ihre Nahrung auf Müllhalsen zu finden.

Fortpflanzung

Auf Rottnest Island pflanzen sich die Quokkas nur zu bestimmten Jahreszeiten fort, auf dem Festland sind sie das ganze Jahr über paarungsbereit. Feste Bindungen können bis zu drei Jahren halten. Das hat aber folgenden Hintergrund: Bei Auseinandersetzungen um einen schützenden Unterschlupf haben die Weibchen keine Chance gegen die Männchen. Also gehen sie längerfristige Bindungen ein, um einen solchen Unterschlupf zu erhalten. Nach einer Tragzeit von 27 Tagen bringt das Weibchen 1 Junges mit einem Gewicht von weniger als 1 g zur Welt, das dann noch etwa 7 Monate im Beutel bleibt. Entwöhnt wird es dann mit 10 Monaten, geschlechtsreif dann mit etwa 18 Monaten. Gleich einen Tag nach der Geburt des Jungen paart sich das Weibchen erneut,. Das Embryo, das dann entsteht, bleibt frei in der Gebärmutter und nistet sich erst ein und entwickelt sich, wenn das erste Junge den Beutel verlassen hat.

Verwandtschaft

Kurzschwanzkängurus gehören zur Familie der Eigentlichen Kängurus (Macropodidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Bänder-Hasenkängurus (Lagostrophus)
  • Buschkängurus (Dorcopsis)
  • Filander oder Pademelons (Thylogale)
  • Felskängurus (Petrogale)
  • Zwergsteinkängurus (Peradorcas)
  • Hasenkängurus (Lagorchestes)
  • Nagel- oder Nagelschwanzkängurus (Onychogalea)
  • Sumpfwallabys (Wallabia)
  • Echte Kängurus (Macropus)
  • Baumkängurus (Dendrolagus)

Systematik

Das Kurzschwanzkänguru ist der einzige Vertreter seiner Gattung, der Kurzschwanzkängurus.

Status

Gebietsweise ist diese Art häufig gilt aber als potentiell gefährdet.

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Bildnachweise: mark gahler/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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