Krallenäffchen: Infos und Steckbriefe der Arten

Goldkopflöwenäffchen

wissenschaftlicher Name: Callitrichidae. Krallenäffchen sind eine Familie der Primaten.

Infos zu den Krallenäffchen:

krallenaeffchen

© Copyright Bild / Foto: Krallenäffchen
Schmetterlingspark

  • Teilordnung: Neuwelt- oder Breitnasenaffen (Platyrrhini)
  • Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorrhini)
  • Ordnung: Primaten (Primates)
  • Überordnung: Euarchontoglires
  • Unterklasse: Echte oder Höhere Säuger (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Unterabteilung: Neumundtiere (Deuterostomia)
  • Bilateria
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Krallenaffen haben einen schlanken und biegsamen Rumpf, bei dem die Lendenregion betont ist. Die Beine sind sehr beweglich. Der Körperbau ermöglicht diesen Affen eine geschickte Fortbewegung auch im engsten Geäst ihres Lebensraumes, dem Urwald. Den langen Schwanz setzen die Krallenäffchen beim Sprung von Ast zu Ast als Balancier- und Steuerorgan ein. Er dient nicht zum Greifen. Das Fell ist weich, oft seidig. Viele Arten haben Haarbüschel am Kopf oder haben einen Haarkragen. Auch wenn die Krallenäffchen hauptsächlich in Bäumen leben, so haben sie keine Greifhände oder abspreizbare Daumen.

Verbreitung

Die Krallenäffchen leben im obersten Stockwerk des Regenwaldes vom südlichen Mittelamerika bis zur Nordhälfte Südamerikas.

Lebensweise

Krallenäffchen sind Tagtiere. Sie bewegen sich fort, indem sie wie Eichhörnchen schnell und geschickt von Ast zu Ast springen. Nachts schlafen sie zusammengerollt in Baumhöhlen. Krallenäffchen leben in Familiengruppen.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus den Blüten und Früchten der Epiphyten und Lianen, die sich in den Baumkronen finden.

Fortpflanzung

Die Schwangerschaft bei den Krallenäffchen dauert in etwa 5 Monate. Dann kommen meistens Zwillinge zur Welt. Die Haupttrage- und Pflegearbeit übernimmt meistens der Vater. Wenn die Jungen gestillt werden müssen, bringt der Vater sie zur Mutter, übergibt sie für diese Zeit und nimmt sie anschließend wieder zu sich. Alle Angehörigen der Gruppe möchten Ammendienste leisten.

Verwandtschaft

Krallenäffchen gehören zur Teilordnung der Neuweltaffen (Platyrrhina)
dazu gehört auch die Familie:

  • Greif- oder Klammerschwanzaffen (Cebidae)

Systematik

Zur Familie der Krallenäffchen (Callitricidae) gehören die Gattungen:

  • Springtamarins (Callimico)
  • Marmosetten (Callithrix)
  • Zwergseidenäffchen (Cebuella)
  • Löwenäffchen (Leontopithecus)
  • Tamarins (Saguinus)

Arten und Gattungen der Krallenäffchen

Die Gattung der Marmosetten (Callithrix) besteht aus 8 Arten. Der Lebensraum sind die tropischen Primärregenwälder mit Sekundärvegetation, Galeriewälder und Waldinseln in Savannen am Amazonas. Sie leben in Bolivien, Paraguay, Nordostbrasilien und Mittelbrasilien. Die Kopf-Rumpf-Längen betragen 15-30 cm, die Schwanzlängen 18-40 cm und die Gewichte von 280-350 g. Alle Marmosetten haben an oder auf den Ohren büschel- oder pinselartige Haarbüschel. Die Nahrung besteht aus Früchten, Blüten, Pflanzensäften (Säfte, Gummi, Milchsaft), Nektar, Insekten, Spinnen, Fröschen, Schlangen und Eidechsen. Nach einer Tragzeit von etwa 148 Tagen werden 2 Junge zur Welt gebracht.

Das Weißbüscheläffchen (Callithrix jacchus) ist wohl das bekannteste Krallenäffchen. Seine ursprüngliche Heimat war Brasilien, inzwischen hat es sich über viele Bereiche Süd- und Mittelamerikas verbreitet. Die Ohren sind von einem Kranz steifer Haare büschelartig umrahmt. Der Körper ist graubraun gescheckt, der Schwanz geringelt. Der Scheitel ist schwärzlich mit weißem Stirnfleck. Weißbüscheläffchen leben in Gruppen, die jeweils von einem Männchen und einem Weibchen angeführt werden. Die Rangordnung wird durch Beißkämpfe oder Drohungen gewahrt.

Das Weißohrseiden- oder Weißpinseläffchen (Callithrix aurita) lebt in den Restwäldern in Südostbrasilien. Es hat lange weißliche oder lederfarbene Haarpinsel auf den Ohren. Die Stirn ist ockerfarben bis weißlich, der Scheitel ist vorne gelbbraun oder blasslederfarben. Die Seiten vom Gesicht und die Schläfen sind schwarz. Der Rücken agutifarben bis dunkelbraun oder schwarz, dabei gescheckt. Der Schwanz ist geringelt, die Unterseite des Körpers ist schwarz bis ockerfarben. Das Weißohrseidenäffchen gilt als bedroht.

Das Silberäffchen (Callithrix argentata) lebt in den Wäldern, lockeren Buschwäldern und Grassteppen (Pampa) von Brasilien und Bolivien. Es erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 15-30 cm und eine Schwanzlänge von 18-40 cm. Es gibt 3 Unterarten, die unterschiedlich gefärbt sind: Callithrix argentata argentata hat ein langes und dichtes, seidiges, silberweißes Fell. Der Schwanz dagegen ist schwarz und kurzbehaart. Das Gesicht und die Ohren sind nackt und rosa. Callithrix argentata leucippe hat ein blasses Fell mit orangefarbenen oder goldenen Haarspitzen. Callithrix argentata melanura hat ein dunkelbraunes Fell mit schwarzem Gesicht. An den Hüften und Oberschenkels sind blasse Flecken. Ein Trupp Silberäffchen besteht meistens aus etwa 2-12 Tieren. Sie springen und rennen mit schnellen, ruchartigen Sprüngen durch das Geäst. Die Nahrung besteht aus Früchten, Blättern, Insekten, Spinnen, kleinen Vögeln und Vogeleiern. Nach einer Tragzeit von 140-150 Tagen bringt das Weibchen 1-2, manchmal sogar 3 Junge zur Welt. Das Männchen hilft bei der Geburt und übernimmt die Pflege der Jungen.

Das Weißschulterseidenäffchen (Callithrix humeralifer) lebt am brasilianischen Amazonas. Es gibt 3 Unterarten: Callithrix humeralifer humeralifer hat ein dunkles Gesicht und lange silbrige Ohrbüschel. Das Fell ist silbrigschwarz, der Rücken hat zusätzlich blasse Tupfen und Streifen. Der Schwanz ist silbrig mit schwarzen Ringen. An der Hüfte befinden sich weiße Flecken. Callithrix humeralifer intermedius hat ein rosa Gesicht und reduzierte Ohrbüschel. Der obere Brustteil und der Rücken sind beigeweiß, der Rumpf und der Schwanzansatz dunkelbraun, die Bauchseite ist orange. Callithrix humeralifer chrysoleuca hat ebenfalls ein rosa Gesicht, mit weißem Fell umrandet und lange weiße Ohrbüschel. Der Rest des Körpers ist blassgold bis orange. Der Bestand ist stark gefährdet.

Das Schwarzpinseläffchen (Callithrix penicillata) lebt im südlichen Mittelbrasilien. Es gibt 2 Unterarten: Callithrix penicillata penicillata hat ein schwarzes Gesicht. Das Fell ist grau gesprenkelt, der Schwanz geringelt. Callithrix penicillata kuhlii ist nur auf ein kleines Gebiet in Bahia in Mittelbrasilien beschränkt. An den äußeren Oberschenkeln und den Flanken sind braune Haaransätze zu finden. An den Wangen befinden sich große, blasse Flecken. Der Scheitel ist lederfarben-braun.

Das Gelbkopf- oder Gelbbüscheläffchen (Callithrix flaviceps) lebt in den Restwäldern Südostbrasiliens. Die Ohrbüschel, der Scheitel, die Gesichtsseiten und Wangen sind ockerfarben. Der Rücken ist gräulich-agutifarben, die Unterseite gelblich bis orange. Das Gelbkopfbüscheläffchen gilt als bedroht.

Das Geoffroy-Pinseläffchen (Callithrix geoffroyi) lebt in den Restwäldern in Südostbrasilien. Sein Fell ist schwärzlich-braun. Es hat verlängerte schwarze Ohrbüschel. Die Stirn, Wangen und der Scheitelpunkt sind weiß, der Schwanz ist geringelt. Die Unterseite des Körpers ist dunkelbraun.

Über das Weißgesichtseidenäffchen (Callithrix leucocephala) ist leider nichts bekannt.

Die Gattung der Tamarins (Saguinus) umfasst 11 Arten. Sie leben in den immergrünen Urwäldern, den Sekundärwäldern und halbimmergrünen Trockenwäldern am Unterlauf des Amazonas. Die Kopf-Rumpf-Längen liegen bei 15-28 cm, die Schwanzlängen bei 25-42 cm und die Gewichte bei 260-380 g. Die Nahrung besteht aus Früchten, Blüten, Blattknospen, Insekten, Spinnen, Schlangen, Eidechsen, Fröschen und Pflanzensäften (z.B. Nektar und Gummi). Nach einer Tragzeit von 140-170 bringen die Weibchen 2 Junge zur Welt.

Das Manteläffchen (Saguinus bicolor) lebt nördlich des Amazonas. Die Ohren sind groß. Der Kopf ist vom Hals bis zum Scheitel schwarz und unbehaart. Die Oberseite des Schwanzes ist schwärzlich bis blassbraun, die Unterseite rötlich bis orange. Über dem Rücken, den Schultern und dem Bauch befindet sich ein weißer Kragen. Die 3 Unterarten unterscheiden sich wie folgt: Das Mantel- oder Zweifarbenäffchen (Saguinus bicolor bicolor) hat ein weißes Vorderteil, ein bräunlich-agutifarbenes Hinterteil und einen rötlichen Bauch. Das Martins-Manteläffchen(Saguinus bicolor martinsi) hat einen braunen Rücken und das Ocker-Manteläffchen (Saguinus bicolor ochraceous) ist mehr einfarbig blassbraun. Der genaue bestand ist unbekannt, gilt als potentiell gefährdet.

Der Kaiserschnurrbarttamarin (Saguinus imperator) lebt in den Tieflandwäldern von Westbrasilien, Ostperu und Nordbolivien. Der Kaiserschnurrbarttamarin hat eine Kopf-Rumpf-Länge von 18-21 cm und eine Schwanzlänge von 25-32 cm. Er fällt durch seinen langen, weißhaarigen Bart auf. Er reicht bis zur Brust. Ansonsten ist das Fell grau. Der Scheitel ist silbrigbraun, der Schwanz rötlichorange. Dieser Tamarin ist sehr geschickt. Er bewegt sich mit schnellen, sprunghaften Bewegungen durch das Geäst. Die Nahrung besteht aus Früchten, zartem Grün, Insekten, Spinnen, kleinen Wirbeltieren und Vogeleiern. Nach einer Tragzeit von ca. 5 Monaten bringt das Weibchen 2 Junge zur Welt. Es gibt 2 Unterarten die sich nicht unterscheiden: Saguinus imperator imperator und Saguinus imperator subgrisescens. Der genaue bestand ist unbekannt, gilt als potentiell gefährdet.

Der Braunrückentamarin (Saguinus fuscicollis) lebt in 14 Unterarten am oberen Amazonas in Brasilien, Bolivien, Peru und Ecuador. Die Fellfarbe unterscheidet sich von Unterart zu Unterart. Alle haben eine dreigeteilte Schwarzfärbung. Bei den dunkleren Formen sind dabei besonders der Rumpf, der Rückensattel und der Mantel betont. Die Wangen sind bei allen Unterarten weiß behaart. Die 14 Unterarten sind: Saguinus fuscicollis acrensisSaguinus fuscicollis avilapiresiSaguinus fuscicollis crandalliSaguinus fuscicollis cruzlimaiSaguinus fuscicollis fuscicollisSaguinus fuscicollis fuscusSaguinus fuscicollis illigeriSaguinus fuscicollis lagonotusSaguinus fuscicollis leucogenysSaguinus fuscicollis melanoleucusSaguinus fuscicollis nigrifronsSaguinus fuscicollis primitivusSaguinus fuscicollis tripartitus und Saguinus fuscicollis weddilli.

Das Panama- oder Geoffroy-Perückenäffchen (Saguinus geoffroyi) lebt im nordwestlichen Kolumbien, Panama und Costa Rica. Die Kopfhaut und der Hals sind schwarz mit kurzen weißen Haaren. Vorn in der Mitte befindet sich eine keilförmige weiße Halskrause, die sich deutlich vom rötlichen Mantel abhebt. Der Rücken besteht aus gemischten schwarzen und lederfarbenen Haaren. Die Nackenseiten, Arme und die obere Brust sind weißlich, die unteren Körperteile weiß bis gelblich. Der Schwanz ist schwarz gemischt, mit rötlichen Haaren am Ansatz und zur Spitze hin wird er rein schwarz.

Der Rotbauchtamarin (Saguinus labiatus) besteht aus 2 Unterarten: Rotbauchtamarin(Saguinus labiatus labiatus) lebt südlich des Amazonas in Brasilien und Bolivien. Er hat einen rötlichen oder orangenen Bauch. Der Weißlippentamarin (Saguinus labiatus thomasi) lebt nur in Brasilien. Bei ihm sind der Mund und die Wangen von einem dünnen weißen Haarstreifen bedeckt. Das übrigen Aussehen ist bei beiden Unterarten gleich: Am Scheitel befindet sich eine goldene, rötliche oder kupferrote Linie mit einem schwarzgrauen oder silbrigen Punkt dahinter. Der Rücken ist schwarz marmoriert mit silbrigen Haaren. Der Hals und die obere Brust sind schwarz.

Das Weißfußäffchen (Saguinus leucopus) lebt in Nordkolumbien. Die Wangenhaare sind lang und bilden eine nach oben und außen gerichtete Krause. Die Stirn und der Scheitel sind mit kurzen silbrigen Haaren bedeckt. Der Rücken ist dunkelbraun, die Außenseiten der Schultern und Oberschenkel weißlich. Die Brust und die Innenseiten der Arme und Beine sind rötlichbraun. Der Schwanz ist dunkelbraun mit silbrig-orangefarbenen Streifen an der Unterseite.

Der Rothandtamarin (Saguinus midas) lebt nördlich des Amazonas in Brasilien, Guyana, Surinam und Französisch-Guayana. Das Gesicht ist schwarz. Der mittlere und untere Teil des Rückens ist schwarz marmoriert mit rötlichen oder orangefarbenen Haaren. Die 2 Unterarten unterscheiden sich nur durch die Farbe der Hände und Füße: Der Rothandtamarin (Saguinus midas midas) hat goldorangene Hände und Füße und der Midastamarin (Saguinus midas niger) schwarze.

Der Schnurrbarttamarin (Saguinus mystax) lebt südlich des Amazonas in Brasilien, Bolivien und Peru. Es gibt 3 Unterarten: Saguinus mystax mystax hat einen schwarzen Scheitel und Schwanz. Der Rücken, Rumpf und die äußeren Oberschenkel sind schwärzlich mit orangenen Streifen. Saguinus mystax pluto hat ebenfalls einen schwarzen Scheitel und Schwanz. Der Rücken, Rumpf und die äußeren Oberschenkel sind schwärzlichbraun. Der Schwanzansatz ist weiß. Saguinus mystax pileatus hat einen rostroten Scheitel und Schwanz. Der Rücken, Rumpf und die äußeren Oberschenkel sind schwärzlichbraun. Gemeinsam haben alle eine weiße Nase und Schnurrbart, einen schwärzlichbraunen Mantel und schwarzen Schwanz.

Der Schwarzrückentamarin (Saguinus nigricollis) lebt in den Primär- und Sekundärwäldern in Südkolumbien und den angrenzenden Gebieten von Ecuador und Brasilien. Der Schwarzrückentamarin erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 15-28 cm und eine Schwanzlänge von 27-42 cm. Kopf, Nacken, Mantel und vordere Gliedmaßen sind schwärzlichbraun. Die Haare um den Mund und den Nasenlöchern ist grau. Der untere Rücken, der Rumpf, die Oberschenkel und die unteren Körperteile sind olivgrün, lederbraun oder rötlich. Er lebt in Familiengruppen von einem Männchen, einem Weibchen und 1-2 Jungen. Die Nahrung besteht aus Blättern, Früchten und Insekten. Nach einer Tragzeit von 140-150 Tagen bringt das Weibchen 2 Junge zur Welt. Es gibt noch zwei Unterarten, die sich durch die Farbe des Mantels unterscheiden: Der Schwarzrückentamarin (Saguinus nigricollis nigricollis) hat einen schwarzen Mantel und der Schwarzrote Tamarin (Saguinus nigricollis graellsi) einen agutifarbenen.

Das Liszt- oder Pinchéäffchen (Saguinus oedipus) lebt in Nordwest-Kolumbien. Es hat eine Halskrause aus langen, weißlichen Haaren von der Stirn zum Nacken bis über die Schultern. Der Rücken ist braun, die Unterseite des Körpers, wie die Arme und Beine sind weißlich bis gelb. Der Rumpf und die Innenseiten der Oberschenkel sind rötlichorange. Der Schwanz ist zum Ansatz hin rötlichorange und zur Spitze hin schwärzlich.

Der Schwarztamarin (Saguinus inustus) lebt nördlich des Amazonas in Brasilien bis Kolumbien. Das Fell ist einfarbig schwarz. Teile des Gesichts haben keine Pigmentierung, so dass es gefleckt bzw. marmoriert wirkt.

Die Gattung der Löwenäffchen (Leontopithecus) beinhaltet nur eine Art, dem Löwenäffchen(Leontopithecus rosalia). Sein Lebensraum sind die Küstenwälder Südostbrasiliens. Das Löwenäffchen erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 19-40 cm, eine Schwanzlänge von 26-42 cm und ein Gewicht von 300-710 g. Das Fell ist goldfarben oder rötlich überhaucht. Um den Hals und die Schultern hat das Löwenäffchen eine goldene Mähne. Dadurch sind die Ohren versteckt. Das Gesicht ist nackt und fleischfarben, die Augen blau oder braun. In Gefangenschaft schließen sich Einzeltiere gerne ihrem Pfleger an. Am besten vertragen sich die Tiere als Pärchen. Die Nahrung besteht aus Früchten, Blüten, Pflanzensäften (Nektar, Gummi), Insekten, Fröschen, Eidechsen, Schlangen, kleinen Vögeln und Vogeleiern. Nach einer Tragzeit von 128-134 Tagen werden 1-2, selten sogar 3, Junge geboren, die nach etwa 6 Tagen von der Mutter auf den Vater umsteigen. Nur zum Stillen werden sie der Mutter wieder übergeben. Zur Nahrungsumgewöhnung bereitet das Männchen einen Früchtebrei zu, den es mit den Fingern zerdrückt. Nach etwa 4-6 Monaten lösen sich die Jungen von den Eltern. Es gibt 3 Unterarten, die sich durch das Aussehen unterscheiden: Das Goldgelbe Löwenäffchen (Leontopithecus rosalia rosalia) ist ganz golden; Das Goldkopflöwenäffchen (Leontopithecus rosalia chrysomelas) ist schwarz, mit goldener Mähne, Arme und Rumpf; Das Rotsteißlöwenäffchen(Leontopithecus rosalia chrysopygus) ist schwarz, mit goldenem Rumpf und Oberschenkel. Die Löwenäffchen gelten als bedroht.

Die Gattung der Springtamarins (Callimico) besteht aus nur einer Art, dem Spring- oder Goelditamarin (Callimico goeldii). Sein Lebensraum ist der Urwald am oberen Amazonas in Brasilien, Nordbolivien, Peru, Kolumbien und Ecuador. Der Springtamarin erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 18-31 cm, eine Schwanzlänge von 25-32 cm und ein Gewicht von etwa 390-670 g. Das Fell ist seidenweich und glänzend schwarz oder schwärzlichbraun. Die Haarspitzen sind gold- und gelbfarben. Auf dem Kopf befindet sich eine Haarkrone, im Nacken eine Mähne. Außerdem hat der Springtamarin einen dicken Seiten-Backenbart, der sich bis unter den Kiefer zieht. Der Schwanz ist leicht buschig. Der Springtamarin kann Sprünge mit einer Weite von bis zu 3,50 m vollführen, leicht abwärts gesprungen erreicht er sogar Weiten von bis zu 5 m! Beim Flugsprung werden die Arme nach vorn ausgestreckt, der Schwanz hält dabei die Balance. Die Nahrung besteht aus Früchten, Blättern, Insekten, Spinnen, Eidechsen, Fröschen, Schlangen, Jungvögeln, Eiern und anderen kleinen Wirbeltieren. Nach einer Tragzeit von etwa 150-160 Tagen bringt das Weibchen in der Regel ein Junges zur Welt. Der Bestand ist stark gefährdet.

Die Gattung der Zwergseidenäffchen (Cebuella) besteht ebenfalls aus nur einer Art, dem Zwergseidenäffchen (Cebuella pygmaea). Sein Lebensraum ist der tropische Regenwald am oberen Amazonas in Kolumbien, Peru, Ecuador, Nordbolivien und Brasilien. Das Zwergseidenäffchen erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 14-18 cm, eine Schwanzlänge von 15-20 cm und ein Gewicht von 85-190 g. Bei der Geburt ist das Junge nur so groß wie eine Bohne. Der Kopf des Zwergseidenäffchens ist rund und trägt eine Art Mähne aus weichem Fell. Das einzelne Haar ist grünlich mit einer Reihe gelber Ringe. Insgesamt erscheint das Fell somit grünlichgrau bis gelbbraun-agutifarben. Am Kopf und an den Wangen befindet sich eine Mähne. Die Laute des Zwergseidenäffchen (Trillern und Zwitschern) erinnert an Vogelstimmen oder Insektenzirpen. Seine Bewegungen sind blitzschnell. Um sich aber vor Feinden, wie Raubvögeln, zu tarnen, kann es sich auch sehr langsam bewegen. Zwischendurch verharrt es immer wieder ein paar Augenblicke regungslos. Die Nahrung besteht aus Früchten, Baumsäften, Insekten, Spinnen, kleinen Vögeln und Vogeleiern. Nach einer Tragzeit von 136 Tagen bringt das Weibchen meistens Zwillinge zur Welt, die der Vater kurz nach der Geburt sofort an sich nimmt. Er gibt die Jungen der Mutter nur zum stillen.

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Krallenäffchen: Infos und Steckbriefe der Arten
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Bildnachweise: Podolnaya Elena/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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