Gepard: Alles über das schnellste Landtier der Erde

Gepard

wissenschaftlicher Name: Acinonyx jubatus. Der Gepard gehört zur Familie der Katzen.

(Schreber, 1775)

  • Englisch: Cheetah
  • Französisch: Guépard
  • Niederländisch: Jachtluipaard, Gepard, Cheeta, Cheetah
  • Norwegisch: Gepard
  • Schwedisch: Gepard
  • Spanisch: Guepardo, Cheetah
gepard

Foto von einem Gepard in freier Wildbahn in Namibia, Afrika
© Copyright Bild / Foto: Gepard
Rolf Hicker Fotografie

  • Gattung: Geparde (Acinonyx)
  • Unterfamilie: Geparde (Acinonychinae)
  • Familie: Katzen (Felidae)
  • Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
  • Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
  • Überordnung: Laurasiatheria
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Gepard ist in Afrika beheimatet und gehört nicht zu den Großkatzen. Er erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 120-150 cm, eine Schwanzlänge von 60-80 cm, eine Schulterhöhe von 60-80 cm und ein Gewicht von 28-65 kg, ist also für seine Größe ein Leichtgewicht.

Ihren wissenschaftlichen Namen verdanken die Geparden ihren Krallen, die sich nicht, bzw. nur bedingt, zurückziehen lassen. Der Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet: „akin“: nicht beweglich und „onyx“: Kralle.

Das Fell ist gelblich, wobei es am Bauch meistens heller ist, und mit schwarzen Flecken bedeckt. Das dunklere Gesicht trägt keine Flecken, hat dafür aber zwei schwarze Streifen, die jeweils von den inneren Augenwinkeln zu den Mundwinkeln reichen. Der Schwanz ist quergestreift.

Die Beine des Geparden sind extrem lang und dünn, der Körper sehr schlank. Der Kopf ist klein und hochgewölbt mit einer kurzen, stumpfen Schnauze und einem gedrungenen Hals. Die Fußsohlen der kleinen Pfoten sind dick und schuppig. Seinem Körperbau verdankt der Gepard seine enorme Geschwindigkeiten, die er während einer Jagd für eine kurze Strecke erreichen kann. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 120 km/h, die er über etwa 400 m halten kann.

Die meisten Geparden sterben durch Raubfeinde noch vorm Erreichen des ersten Lebensjahres. Wenn sie diese Phase überstehen, können sie in freier Wildbahn ein Alter von bis zu 15 Jahren erreichen.

Verbreitung

Die ursprünglich Heimat des Geparden ist fast ganz Afrika, sowie Vorderasien, Indien und Teile Zentralasiens. Nur im zentralafrikanischen Waldgebiet war er nicht zu Hause. Sein Verbreitungsgebiet ist extrem geschrumpft. Heute findet man ihn fast nur noch auf dem afrikanischen Kontinent, südlich der Sahara. Nur noch wenige Restbestände, die aber kurz vorm Aussterben stehen, sind noch in Asien zu finden. Als Lebensraum dienen ausschließlich Savannen, wobei der Gepard allerdings Bereiche bevorzugt, in dem hohes Gras eine Deckung bietet und Hügel als Aussichtspunkte vorhanden sind.

Feinde

Die Feinde des Geparden sind in erster Linie die Menschen! Weitere Feinde, insbesondere der Jungen, sind Löwen, Leoparden, Hyänen und Hyänenhunde.

Lebensweise

Der Gepard ist tagaktiv und gehen Löwen und Hyänen aus dem Weg. Denn gegen diese haben die Geparden im Kampf um ihre Beute keine Chance und sie stellen auch eine große Gefahr für die Jungen dar. Die Männchen sind gesellig und leben in kleinen Verbänden, die zumeist aus zwei oder drei Männchen bestehen. Meistens sind es männliche Wurfgeschwister. Die Weibchen leben meistens allein. Nur ihre Jungen während der Aufzucht duldet sie in ihrer ständigen Nähe. Sogar mit den Männchen kommen die Weibchen nur zur Paarung zusammen und gehen gleich danach wieder getrennte Wege.

Ihr Revier grenzen Geparden durch Markierungen aus ihrem Urin ab. Allerdings scheint es so, als ob sich Geparden nicht gegenseitig aus ihrem Revier, dass über 100 qkm groß sein kann, vertreiben.

Ernährung

Die Nahrung des Geparden besteht überwiegend aus kleinen Huftieren, wie Gazellen und Böckchen. Zebras oder Gnus sind für einen Geparden zu groß. Allerdings kann es mal vorkommen, dass ein Geparden-Team mal ein Zebra- oder Gnu-Junges erbeuten. Im Normalfall sind die Beutetiere eines einzelnen Geparden nicht schwerer als 60 kg. Hin und wieder jagen Geparden sogar Hasen, Kaninchen und Vögel.

Ein Gepard schleicht sich bis auf 50-100 m an seine Beute heran und sprintet dann auf seine Beute zu. Es kommt zu einer Hetzjagd, die allerdings nicht über lange Strecken gehen. Der Gepard versucht, seine ausgewählte Beute niederzureißen, indem er in die Beine rennt oder ihnen mit seinen Vorderbeinen die Hinterläufe wegschlägt. Wenn der Gepard aber sein Beutetier nicht innerhalb von maximal 400 m erreicht hat, muss er abbrechen. Mit dieser Jagdmethode hat der Gepard eine Erfolgsrate von 70 % und ist damit das erfolgreichste einzeln jagende Raubtier.

Löwen, Leoparden und Hyänen machen ihm allerdings seine Beute streitig, und er muss sie schnell verzehren, was allerdings erst nach etwa 20 bis 30 Minuten möglich ist. Denn diese Zeit benötigt der Gepard, um sich von seiner Jagd zu erholen.

Fortpflanzung

Nach einer Tragzeit von 90-95 Tagen bringt das Geparden-Weibchen ein bis fünf Junge, mit einem Gewicht von 250-280 g zur Welt. Diese bleiben bis zur achten Lebenswoche in einem Bau, der ihnen Schutz vor größeren Raubkatzen bietet. Auf dem Rücken der Jungen befinden sich silbrige Haare, die mit etwa drei Monaten ausfallen. Diese Haare sollen wohl der Tarnung dienen. Entwöhnt werden die Jungen mit etwa 6 Monaten.

Leider sterben bis zu 95 % der Jungen bevor sie ein Jahr alt werden. Die meisten werden zur Beute der Löwen, Leoparden, Hyänen und anderen Raubfeinden. Die Weibchen, die diese Zeit überstehen werden mit 2 Jahren, Männchen mit 2,5 bis 3 Jahren geschlechtsreif.

Verwandtschaft

Geparden gehören zur Familie der Katzen (Felidae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Karakale (Caracal)
  • Asiatische Goldkatzen (Catopuma)
  • Altwelt-Wildkatzen (Felis)
  • Wieselkatzen (Herpailurus)
  • Pardelkatzen (Leopardus)
  • Servale (Leptailurus)
  • Luchse (Lynx)
  • Nebelparder (Neofelis)
  • Oncifelis
  • Bergkatzen (Oreailurus)
  • Manule (Otocolobus)
  • Panthera
  • Marmorkatzen (Pardofelis)
  • Altkatzen (Prionailurus)
  • Afrikanische Goldkatzen (Profelis)
  • Pumas (Puma)
  • Schneeleoparden (Uncia)

Systematik

Zur Gattung der Geparde (Acinonyx) gehört nur eine Art, der Gepard mit den Unterarten:

  • Acinonyx jubatus hecki
  • Acinonyx jubatus venaticus
  • Acinonyx jubatus raddei
  • Acinonyx jubatus jubatus
  • Acinonyx jubatus reineyi
  • Acinonyx jubatus ngorongorensis
  • Acinonyx jubatus soemmeringii

Die Unterarten

Acinonyx jubatus hecki
Hilzheimer, 1913
Verbreitung: Die Heimat ist nördlich der Sahara
Status: heute gibt es nur noch Restbestände in Libyen. Diese Unterart ist vom Aussterben bedroht.

Acinonyx jubatus venaticus
Griffith, 1821
Verbreitung: Die Heimat war Indien, Afghanistan und Pakistan
Status: Diese Unterart ist seit 1950 ausgestorben.

Acinonyx jubatus raddei
Verbreitung: Die Heimat war Zentralasien
Status: heute leben nur noch etwa 50 Tiere in Nordiran. Diese Unterart ist vom Aussterben bedroht.

Acinonyx jubatus jubatus
Verbreitung: Die Heimat ist das südliche Afrika

Acinonyx jubatus reineyi
Verbreitung: Die Heimat ist Kenia

Acinonyx jubatus ngorongorensis
Verbreitung: Die Heimat ist Ost- und Zentralafrika

Acinonyx jubatus soemmeringii
Verbreitung: Die Heimat ist West- und Zentralafrika

Geparden und Menschen

Weil Geparden Tiere im Laufen erbeuten wurden sie, besonders in Asien, für die Jagd abgerichtet. Weil sich die Tiere damals aber nicht in Gefangenschaft fortpflanzten, wurden sie in extrem großer Zahl gefangen.

Status

Nach aktuellen Schätzungen gibt es wohl noch etwa 12.400 frei lebende Geparden in 25 afrikanischen Ländern. Im Iran sind es noch etwa 50 Tiere. Die afrikanischen Unterarten gelten als gefährdet und die asiatischen als kritisch. Geparden-Züchtungen in Zoos sind erfolgreich. Schuld an diesen Status sind die Menschen, die die Geparden für die Jagd gefangen haben und die Menschen, die hinter seinem Fell her waren.

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Gepard: Alles über das schnellste Landtier der Erde
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Bildnachweise: Stuart G Porter/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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