Esparsetten-Widderchen: Giftiger bunter Falter

Esparsetten-Widderchen

Esparsetten-Widderchen, ein Mitglied aus der Familie der Widderchen, Schmetterlinge.
wissenschaftlicher Name: Zygaena carniolica

auch Blutströpfchenfalter oder Krainer Widderchen
(Scopoli, 1763)

Allgemeines

Das Esparsetten-Widderchen war das Insekt des Jahres 2008.

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Foto von einem Eparsetten-Widderchen im Newfoundland Insectarium and Butterfly Pavilion, Neufundland, Kanada
© Copyright Bild / Foto: Esparsetten Widderchen Rotwidderchen Schmetterlinge
Rolf Hicker Photography

Das Esparsetten-Widderchen erreicht eine Körperlänge von etwa 35 Millimeter, eine Flügellänge von 12 bis 16 Millimeter und eine Flügelspannweite von 35 bis 40 Millimeter. Das Weibchen dieses Schmetterlings wirkt dabei etwas größer als das Männchen. Auf den Vorderflügeln befinden sich auf glänzend schwarzem Grund fünf bis sechs rote Flecken, die weißlichgelb umrandet sind. Diese Umrandung kann aber manchmal auch schwach ausfallen oder sogar fehlen. Die kleineren Hinterflügel sind rot mit einer schwarzen Umrandung.

Die gelblich bis hellgrün gefärbte Raupe wird bis zu 20 Millimeter lang. Auf der Körperoberseite befinden sich auf jedem Segment zwei Fleckenpaare, wobei das vordere Paar schmal und rechteckig und das hintere dreieckig geformt ist. Außerdem trägt der Raupenkörper Warzen, die mit kurzen harten Borsten versehen sind.

Im Gewebe der Esparsetten-Widderchen befinden sich gifte Stoffe, wie Blausäure, Azetylcholin und Histamin und ist somit für eventuelle Fressfeinde ungenießbar.

Verbreitung

Die Heimat ist ganz Südeuropa und Mitteleuropa bis zu den nördlichen Mittelgebirgen. Als Lebensraum dienen sonnige, steinige Magerwiesen mit Gebüsch oder lichtem Baumbestand. Auf der Schwäbischen Alb in Süddeutschland sind die Esparsetten-Widderchen recht häufig vertreten.

Lebensweise

Das Esparsetten-Widderchen ist tagaktiv, obwohl es zoologisch gesehen zu den Nachtfaltern gehört. Der schwirrende Flug wirkt träge. Die Nacht verbringen diese Widderchen häufig in kleinen Gruppen an den oberen Enden hoher Pflanzen. Warum diese Widderchen dieser „Parkstationen“ bilden, ist leider noch nicht geklärt.

Ernährung

Die Fresspflanzen der Raupen sind in der Regel Eparsetten und Hornklee. Aber auch andere Schmetterlingsblütler werden gern genommen. Die Nahrung der ausgewachsenen Esparsetten-Widderchen besteht aus dem Nektar von beispielsweise Flockenblumen und Skabiosen.

Fortpflanzung

Die Raupe schlüpft im August aus dem Ei und ist im Mai des darauf folgenden Jahres ausgewachsen. Jetzt verpuppt sie sich an einem Pflanzenstängel. Ihr Kokon ist einförmig, glatt und matt gelblich gefärbt. Ende Mai bis Anfang Juni schlüpft das Widderchen aus dem Kokon und ist kurz nach dem Schlupf geschlechtsreif. Das ausgewachsene Esparsetten-Widderchen hat eine Lebenserwartung von höchstens zwei Wochen. Während dieser Zeit geht das Widderchen auf Nahrungs- und Partnersuche. Kurz nach der Paarung legt das Weibchen die Eier an der Unterseite der Blätter ihrer Fresspflanzen.

Systematik

Die Gesamtsystematik:

Zur Gattung Zygaena gehören über 80 Arten, wie z.B.:

  • Elegans-Widderchen (Zygaena angelicae)
  • Haarstran-Widderchen (Zygaena cynarae)
  • Veränderliches Rotwidderchen (Zygaena ephialtes)
  • Hochalpen-Blutströpfchen (Zygaena exulans)
  • Bergkronwicken-Widderchen (Zygaena fausta)
  • Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae)
  • Weißflecken-Widderchen (Zygaena lavanduli)
  • Hornklee-Widderchen (Zygaena lonicerae)
  • Beilfleck-Widderchen (Zygaena loti)
  • Bibernell-Widderchen (Zygaena minos)
  • Occitanisches Blutströpfchen (Zygaena occitanica)
  • Platterbsen-Widderchen (Zygaena osterodensis)
  • Thymian-Widderchen (Zygaena purpuralis)
  • Hufeisenklee-Widderchen (Zygaena transalpina)
  • Sumpfhornklee-Widderchen (Zygaena trifolii)
  • Kleines Fünfleck-Widderchen (Zygaena viciae)

Unterarten

Zur Art des Esparsetten-Widderchens (Zygaena carniolica) gehören die Unterarten:

  • Zygaena carniolica albarracina, Staudinger, 1887
  • Zygaena carniolica amanda, Reiss, 1921
  • Zygaena carniolica amistosa, Aistleitner & Lencina
  • Zygaena carniolica apennina, Turati, 1884
  • Zygaena carniolica berolinensis, Lederer, 1852
  • Zygaena carniolica carniolica, Scopoli, 1763
  • Zygaena carniolica cruenta, Pallas, 1773
  • Zygaena carniolica demavendi, Holik, 1936
  • Zygaena carniolica descimonti, Lucas, 1959
  • Zygaena carniolica diniensis, Herrich-Schäffer, 1852
  • Zygaena carniolica flaveola, (Esper 1786)
  • Zygaena carniolica graeca, Staudinger, 1870
  • Zygaena carniolica hedysari, (Hübner, 1796)
  • Zygaena carniolica iberica, Kolenati, 1846
  • Zygaena carniolica leonhardi, Reiss, 1921
  • Zygaena carniolica magdalenae, Abeille, 1909
  • Zygaena carniolica modesta, Burgeff, 1914
  • Zygaena carniolica moraulti, Holik, 1938
  • Zygaena carniolica rhaeticola, Burgeff, 1926
  • Zygaena carniolica roccii, Verity, 1920
  • Zygaena carniolica siciliana, Reiss, 1921
  • Zygaena carniolica virginea, Müller, 1766
  • Zygaena carniolica wiedemannii, Ménétriés, 1839

Verwandtschaft

Esparsetten-Widderchen gehören zur Unterfamilie der Rotwidderchen (Zygaeninae)
dazu gehören auch die Gattungen:

  • Epiorna
  • Neurosymploca
  • Orna
  • Parasyntomis
  • Praezygaena
  • Pryeria
  • Vogleria

Status

Für das Esparsetten-Widderchen besteht keine unmittelbare Bedrohung.

In anderen Sprachen

  • Englisch: Blood Droplet Moth
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Bildnachweise: Schmutzler-Schaub/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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