Buckelwal: Der bekannte Bartenwal im Portrait

Megaptera novaeangliae

wissenschaftlicher Name: Megaptera novaeangliae. Der Buckelwal gehört zur Familie der Furchenwale.

(Borowski, 1781)

Buckelwal (Megaptera novaeangliae)

Foto von der Schwanzflosse eines abtauchenden Buckelwals vor Alaska, USA.
© Copyright Bild / Foto: Buckelwal
Rolf Hicker Fotografie

  • Englisch: Humpback Whale, Hump Whale, Hunchbacked Whale, Bunch
  • Französisch: Baleine à bosse, Baleine à taquet, Jubarte, Mégaptère, Rorqual à bosse, Rorqual du Cap
  • Dänisch: Pukkelhval
  • Niederländisch: Bultrug
  • Norwegisch: Knølhval
  • Portugiesisch: Baleia-de-bossa
  • Schwedisch: Knölval, Puckelval
  • Spanisch: Ballena jorobada, Gubarte, Jorobada, Rorcual jorobado

 

  • Gattung: Buckelwale (Megaptera)
  • Familie: Furchenwale (Balaenopteridae)
  • Unterordnung: Bartenwale (Mysticeti)
  • Ordnung: Wale (Cetacea)
  • Überordnung: Laurasiatheria
  • Unterklasse: Höhere Säugetiere oder Plazentatiere (Eutheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Stammgruppe: Neumünder (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateralsymmetrische Tiere (Bilateria)
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Hier finden Sie weitere Buckelwal Bilder.

Der Buckelwal erreicht eine Gesamtlänge von 14 bis 17 m bei den Männchen und 15 bis 19 m bei den Weibchen. Das Gewicht liegt zwischen 30 und 48 t. Der Körper ist gedrungen. An der Kopfregion und den Flippern (Brustflossen) befinden sich Auswüchse, regelrechte Knubbel, die mit Borsten besetzt sind. Die Flipper sind das auffälligste Merkmal es Buckelwals, denn sie erreicht etwa ein Drittel der Gesamtkörperlänge, bis zu 6 m! Die Rückenfinne (-flosse) dagegen ist relativ klein ausgebildet, sie erreicht gerade mal eine Höhe von 15 bis 60 cm. Über die Kehle und dem Bauch ziehen sich der Länge nach zehn bis 25 Furchen. Die 700 bis 800 Barten im Oberkiefer erreichen eine Länge von 60 bis 90 cm.

Der Körper ist blauschwarz bis schwarz, wobei an der Bauchseite mehr oder weniger weiße Flecken vorhanden sind. Es kommen aber auch selten fast völlig schwarze Tiere vor. Die Fluke (Schwanzflosse) und die Brustflossen sind an der Unterseite immer hell. Die Haut ist meistens vernarbt und mit parasitischen Krebsen, so genannte Walläuse, und Seepocken überwuchert. Diese Parasiten scheinen die Wale zu stören, denn sie werden öfters dabei beobachtet, wie sie diese durch Scheuern an Felsen wieder versuchen loszuwerden.

Die Lebenserwartung ist nicht bekannt. Allerdings wurde ein Tier gefunden, dessen Alter auf knapp 50 Jahre geschätzt wurde.

Verbreitung

Buckelwale findet man in allen Weltmeeren, besonders aber am Rand des Festlandsockels. Weiter als die Packeisgrenze gehen die Buckelwale nicht weiter in die arktischen Gewässer hinein. Buckelwale halten sich am liebsten in Küstennähe auf. Sie schwimmen auch für kleine Stippvisiten in Buchten und Flussmündungen.

Feinde

Der einzige natürliche Feind ist der Schwertwal. Dieser ist in der Lage, wenn er in der Gruppe jagt, durchaus auch einen Buckelwal zu erbeuten. Den größten Feind, den der Buckelwal je hatte ist der Mensch! Auch heute noch wird er gejagt.

Lebensweise

Der Buckelwal lebt entweder als Einzelgänger oder in kleinen Familiengruppen von zwei bis zehn Tieren.

Buckelwale sind sehr gemächliche Schwimmer. Sie erreichen gerade mal eine maximale „Reisegeschwindigkeit“ von durchschnittlich 6 km/h, für kurze Strecken kann er auch mal bis zu 25 km/h erreichen. Dafür sind sie aber sehr beweglich. Sie zeigen dieses häufig durch ihre Luftsprünge aus dem Wasser heraus. Denn häufig schlagen sie dabei auch regelrechte Purzelbäume, die vorwärts wie rückwärts ausgeführt werden können. Im Allgemeinen ist der Buckelwal sehr springfreudig.

Die Tauchgänge des Buckelwals können bis zu 30 Min andauern. Dabei erreicht er aber nur eine Tiefe von höchstens 250 m. Normalerweise holt der Buckelwal einmal pro Minute Luft.

Wanderung

Während der Wintermonate leben die Buckelwale in den warmen subtropischen und tropischen Gewässern. Im Frühling ziehen sie dann in die kalten polaren Gewässer. Bei solchen Wanderungen können mehrere tausend Kilometer zurückgelegt werden.

Ernährung

Die Hauptnahrung besteht aus Krill. Hin und wieder stehen aber auch mal kleine Fische, Tintenfische und Rippenquallen auf dem Speiseplan.

Der Buckelwal fängt kleinere Futtertiere mit einem Netz aus Luftblasen, die er selber ausstößt. Dieses Netz legt sich wie ein Vorhang und die „Beute“ und die Fische trauen sich nicht, da durch zu schwimmen. Somit kann der Wal Die Fische dann ganz einfach erbeuten. Oder die Fische werden durch die Luftblasen nach oben gedrängt und die anderen Wal-Familienmitglieder brauchen dort oben wartend nur noch das Maul aufhalten und die Fische einsammeln.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit ist im Frühling, also im Norden zwischen Januar und Mai und im Süden zwischen August und September). Hierzu legen sich die Partner gegeneinander, springen zusammen senkrecht aus dem Wasser in die Luft und streicheln sich regelrecht mit ihren Brustflossen.

Dann, nach einer Tragzeit von 12 Monaten bringt das Weibchen ein Junges mit einer Länge von etwa 4 m und einen Gewicht von 1,3 t. zur Welt. Nach etwa 11 bis 12 Monaten wird das Junge entwöhnt und geschlechtsreif wird es dann in einem Alter von 9 bis 10 Jahren, wenn es eine Länge von etwa 12 m erreicht hat.

Verwandtschaft

Buckelwale gehören zur Familie der Furchenwale (Balaenopteridae)
dazu gehört auch die Gattung:

  • Balaenoptera

Systematik

Zur Gattung der Buckelwale (Megaptera) gehört nur eine Art, der Buckelwal.

Wahlgesang

Der Gesang der Buckelwale ist der am besten und umfangreichsten dokumentierte Gesang von Walen (ohne die Delfine). Die meisten CDs mit Walgesängen sind von den Buckelwalen. Der kürzeste Gesang, besser gesagt die kürzeste Strophe dauert etwa 6 Min. der längste kann bis zu einer Stunde dauern.

Jedes Tier scheint seinen eigenen Gesang mit wiederkehrenden Strophen zu haben. Die Gesänge werden vom Wasser knapp 200 km weit getragen und dienen der Findung von Partnern. Man geht aber davon aus, dass es sich nicht nur um Paarungsgesänge, sondern auch um die Kommunikation zwischen mehrere Walfamilien handeln könnte.

Status

Buckelwale gelten als potentiell gefährdet. Vor den skandinavischen und australischen Küsten sind die Buckelwale durch früheren Jagden seltener geworden. Am stärksten vertreten sind die Buckelwale noch vor der Küste Nordamerikas.

Buckelwale wurden einst stark in der Antarktis gejagt. Ende des 18. Jahrhunderts gab es etwa 250.000 Tiere. Anfang des 20. Jahrhundert machte die Jagd auf den Buckelwal sage und schreibe sogar 90 % aus. Heute gibt es weltweit nur noch etwa 8000 bis 9000 Tiere, wovon die größte Population im Nordatlantik zu finden ist. Leider werden die Buckelwal heute immer noch vereinzelt bejagt (maximal etwa 10 Tiere im Jahr), obwohl die Jagd strengstens verboten ist und er seit 1966 unter Artenschutz steht. Bei diesen Fängen handelt es sicher aber in erster Linie um den Fang zur Selbstverpflegung. Aber der Bestand nimmt trotzdem leicht zu.

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Buckelwal: Der bekannte Bartenwal im Portrait
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Bildnachweise: Yann hubert/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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