Ameisenbeutler (Numbat): Das etwas andere Beuteltier

Ameisenbeutler

wissenschaftlicher Name: Myrmecobius fasciatus. Der Ameisenbeutler gehört zur Ordnung der Beuteltiere.

Erstmals erwähnt: 1836 durch Waterhouse

  • Englisch: Banded Anteater, Marsupial Anteater, Numbat
  • Französisch: Fourmilier marsupial, Fourmilier marsupial rayé, Myrmocobien, Numbat
  • Spanisch: Hormiguero Marsupial
  • Gattung: Ameisenbeutler (Myrmecobius)
  • Familie: Ameisenbeutler (Myrmecobiidae)
  • Ordnung: Raubbeutlerartige (Dasyuromorphia)
  • Überordnung: Australidelphia
  • Unterklasse: Beutelsäuger oder Beuteltiere (Metatheria)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
  • Überklasse: Kiefertiere (Gnathostomata)
  • Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
  • Stamm: Chordatiere, Rückensaitentiere (Chordata)
  • Überstamm: Neumundtiere (Deuterostomia)
  • Unterabteilung: Bilateria
  • Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
  • Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
  • Reich: Tiere (Animalia)

Allgemeines

Der Ameisenbeulter erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 17-30 cm, eine Schwanzlänge von 13-21 cm, eine Schulterhöhe von 8-15 cm und ein Gewicht von 284-600 g. Die Oberseite ist dunkelbraun, oft rötlich. Zum buschigen Schwanz hin ist sie tiefschwarz mit 5-12 helleren Querbinden. Die schlanken, doch kräftigen Gliedmaßen sind weißlich bis gelbbraun. Die Oberschenkel und der buschige Schwanz sind grauweiß gestrichelt. Die Unterseite ist cremefarben. Auf jeder Seite von der Nase bis zu den Ohrmuscheln befindet sich eine schwarze Augenbinde. Die Zunge ist wurmförmig und weit vorstreckbar, die 50-52 Zähne sind spitz und kurz. Die Augen sind groß und dunkel. Ein Beutel ist nicht vorhanden. Bei Kälte und Nahrungsmangel fällt der Ameisenbeutler in eine Körperstarre. Die Lebenserwartung liegt bei 3-5 Jahren.

Verbreitung

Der Ameisenbeutler lebt in Südwest-Australien. Als Lebensraum bevorzugt er Trockenwälder und Buschland mit morschen Baumstämmen. Sein Revier kann bis zu 20 ha groß sein.

Feinde

Seine Feinde sind Füchse, Haushunde, Katzen, Greifvögel und einige Reptilien. Verwunderlich ist, dass Ameisenbeutler sich nicht verteidigen, wenn sie angegriffen werden. Wenn sie in die Enge getrieben werden, lassen sie zwar ein Knurren oder Zischen hören, wehren sich aber nicht. Selbst Weibchen mit Jungen greifen die Bedrohung nicht an. Das lässt sie eine einfache Beute sein.

Lebensweise

Der Ameisenbeutler lebt meistens tagaktiv. Er ist überwiegend ein Einzelgänger und sehr an sein Revier gebunden und verteidigt es. Er baut Nester aus Rinde, Blättern und Gras in hohlen Stämmen und im Boden. Gern liegt der Numbat auf einem Baum in der Sonne, den Schwanz und die Gliedmaßen weit von sich gestreckt. Durch die Querbänderung auf seinem Rücken löst sich sein Körperumriss für den Feind auf, ist also nicht so leicht zu entdecken.

Ernährung

Die Nahrung besteht aus Termiten und zu etwa 15% aus Ameisen, hauptsächlich Raubameisen. Um an seine Beute zu kommen, kratzt der Ameisenbeutler mit seinen scharfen Krallen morsches Holz und lockere Borken von gefallenen Bäumen und Ästen und legt so die Gangsysteme der Termiten oder Ameisen frei. Dann streckt er seine Zunge weit heraus und stöbert bis in die entferntesten Winkel nach ihnen. Pro Tag braucht der Ameisenbeutler etwa 10.000 bis 20.000 Termiten und Ameisen.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit liegt in der Zeit zwischen Januar und Mai. Nach einer Tragzeit von etwa 14 Tagen bringt das Weibchen bis zu 4 nackte blinde Junge zur Welt, die etwa 4 Monate an den Zitzen hängen bleiben. Da diese Tiere keinen Beutel haben, hängen die Jungen nur durch das lange Bauchhaar geschützt frei vom Bauch der Mutter herab. Dann bleiben die Jungen im Schutz des Nestes zurück, später trägt die Mutter sie auf ihrem Rücken. Mit etwa 10 Monaten werden sie entwöhnt und mit einem knappen Jahr verlassen sie das Wohngebiet ihrer Kindheit. Männchen werden mit etwa 2 Jahren und Weibchen mit etwa 1 Jahr geschlechtsreif.

Verwandtschaft

Ameisenbeutler gehören zur Ordnung der Beuteltiere (Marsupialia)
dazu gehören auch die Familien:

  • Beutelratten (Didelphidae)
  • Zwergopossums (Microbiotheriidae)
  • Spitzmausopossums oder Opossummäuse (Caenolestidae)
  • Raubbeutler (Dasyuridae)
  • Beutelwölfe (Thylacinidae)
  • Beutelmulle (Notoryctidae)
  • Nasenbeutler, Bandikuts oder Beuteldachse (Peramelidae)
  • Regenwald-Nasenbeutler (Peroryctidae)
  • Kletterbeutler (Phalangeridae)
  • Ringbeutler (Pseudocheiridae)
  • Gleitbeutlerverwandte, Streifenphalanger oder Gleitbeutler (Petauridae)
  • Bilch- und Zwerggleitbeutler (Burramyidae)
  • Honigbeutler (Tarsipedidae)
  • Koalas oder Beutelbären (Phascolarctidae)
  • Wombats oder Plumpbeutler (Vombatidae)
  • Rattenkängurus (Potoroidae)
  • Eigentliche Kängurus (Macropodidae)

Systematik

Der Ameisenbeutler ist der einzige Vertreter seiner Familie der Ameisenbeutler(Myrmecobiidae).
zu dieser Art gehört noch eine Unterart: Myrmecobius fasciatus rufus, englischer Name: Rusty Numbat, wurde 1923 von Wood Jones erwähnt.

Status

Geringe Populationsdichte. Durch die Einwanderung von Europäern und die dadurch entstandenen Rodungen geht der Bestand beträchtlich zurück. Und durch die Feinde ist der Numbat sogar stark gefährdet, gilt als bedroht!

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Bildnachweise: susan flashman/Adobe Stock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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